2024-04-29T14:34:45.518Z

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Hier erhält der Stadelner Tobias Wölfel von Schiedsrichter Andreas Voll fälschlicherweise die rote Karte (F.: FuPa Mittelfranken).
Hier erhält der Stadelner Tobias Wölfel von Schiedsrichter Andreas Voll fälschlicherweise die rote Karte (F.: FuPa Mittelfranken).

Dank FuPa-Video: Stadelns Wölfel nicht gesperrt

Schiedsrichter Andreas Voll entschuldigt sich für seinen Fehler im Landesligaderby zwischen Buch und Stadeln +++ FSV-Vorsitzender Hirschmann: "Er beweist damit Charakter!"

Woche für Woche sind wir mit unserem FuPa-Videoteam auf den Fußballplätzen der Region unterwegs. Zuletzt beim Landesligaderby zwischen Buch und Stadeln sehr zur Freude des FSV. Aufgrund unserer Berichterstattung wird Mannschaftskapitän Tobias Wölfel, der fälschlicherweise die rote Karte gesehen hatte, nicht gesperrt. Das Verfahren wurde am Donnerstagnachmittag eingestellt, wie Heinz Ferber, Vorsitzender des Sportgerichts Bayern, bestätigt.

In der 63. Spielminute lief der Bucher Sven Riese aussichtsreich aufs Stadelner Tor zu, als ihn FSV-Spieler Bastian Perlitz im Strafraum von den Beinen holte. Schiedsrichter Andreas Voll hatte zunächst auf Freistoß außerhalb des Sechzehners entschieden, gab nach langen Diskussionen und Rücksprache mit den Assistenten aber doch Elfmeter. Und zeigte dem unbeteiligten FSV-Kapitän Tobias Wölfel den roten Karton.

"Eigentlich sehen die Richtlinien von BFV, DFB, UEFA und FIFA keine Möglichkeit eines Freispruches bei einer roten Karte vor", betont Heinz Ferber. Bei dem Freispruch von Tobias Wölfel handelt es sich also um eine Ausnahme, die nur aufgrund zweier Kriterien wirksam werden konnte.

Zum einen - so Ferber - müsse der Fehler eindeutig belegt sein, was aufgrund der FuPa-Videobilder der Fall sei. Zum anderen müsse zusätzlich der Schiedsrichter schriftlich zugeben, einen Fehler begangen zu haben. "Andreas Voll hat sich in einer E-Mail beim FSV Stadeln entschuldigt und die Verwechslung zugegeben", berichtet Ferber von diesem nicht selbstverständlichen Vorgang. Vor rund zwei Jahren gab es beispielsweise einen ähnlichen Fall - mit anderem Ausgang.

Roland Graf musste gesperrt werden

Roland Graf, damaliger Kapitän des FSV Bruck, musste gesperrt werden, obwohl er nichts getan hatte. Gleich drei Videoteams - unter anderem das des Bayerischen Fußball-Verbands - hatten am 12. November 2011 belegt, dass Graf mit der betreffenden Aktion nichts zu tun hatte. Der Referee jedoch blieb auch in seiner Meldung dabei, dass er den richtigen Spieler des Feldes verwiesen hatte. "Da konnten wir nichts machen", erinnert sich Heinz Ferber.

Andreas Voll, Referee des TSV Kelbachgrund Kleukheim und Beisitzer im SR-Ausschuss der Gruppe Bamberg, machte diesmal den Freispruch möglich. Seine E-Mail lieferte die Vorlage dazu, dass der Verbandsanwalt - eine Institution, die zur Unterstützung der Sportgerichtsbarkeit des BFV eingeführt wurde - seinen Antrag zurückzog und das Verfahren eingestellt wurde. Sehr zur Freude des FSV Stadeln: Denn auch gegen den Übeltäter Bastian Perlitz kann aufgrund bestehender Vorgaben kein Verfahren eröffnet werden.

"Das Video beweist, dass meine Assistenten und ich falsch lagen. Da war es für mich als Sportsmann logisch, dass ich dies auch zugebe", sagt der erfahrene Schiedsrichter Voll, der sich dafür bei Verein und Spieler entschuldigte. "So ein Fauxpas darf nicht passieren, leider kann ich ihn nicht rückgängig machen".

In Stadeln weiterhin willkommen

"Er hat damit Charakter bewiesen", meint Rudi Hirschmann, Vorsitzender des FSV Stadeln, in Richtung des Referees. Zwar habe der Unparteiische sicherlich "nicht seinen besten Tag gehabt". Nachgetragen wird ihm dies beim FSV Stadeln nun aber nicht mehr. "Schiedsrichter sind auch nur Menschen und es ist ein positives Zeichen, einen Fehler nachträglich zuzugeben." So habe der Landesligist aus dem Fürther Norden auch kein Problem damit, in nächster Zeit wieder einmal von Schiedsrichter Voll gepfiffen zu werden. "Er ist bei uns gern gesehen", sagt Hirschmann und findet: "Gut, dass gefilmt wurde."

Aufrufe: 017.10.2013, 14:17 Uhr
Andreas SchmittAutor