2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Dem scheidenden Trainer Tobias Strobl, der hier von Abteilungsleiter Germar Thiele nach dem Sieg in Unterföhring fast erdrückt wurde, hat es in Schwabmünchen gut gefallen.  F.: Gerd Huber
Dem scheidenden Trainer Tobias Strobl, der hier von Abteilungsleiter Germar Thiele nach dem Sieg in Unterföhring fast erdrückt wurde, hat es in Schwabmünchen gut gefallen. F.: Gerd Huber

»Dafür bin ich sehr dankbar«

Dem scheidenden Trainer Tobias Strobl hat es gut in Schwabmünchen gefallen

Immer noch groß ist die Freude beim Bayernligisten TSV Schwabmünchen über den unerwarteten Sieg beim FC Unterföhring und dem damit verbundenen Klassenerhalt. Als Vater des Erfolges gilt trotz seines kurzen Gastspiels unzweifelhaft Trainer Tobias Strobl, mit dem wir uns darüber und auch über seine Zukunft unterhielten.

Herr Strobl, Sie haben den TSV Schwabmünchen in der Winterpause als Vorletzter der Tabelle übernommen und fast sensationell vor dem drohenden Abstieg gerettet. Hatten Sie mal Zweifel an dieser Mission?

Strobl: „Nach der Niederlage in Kottern hatte ich zunächst ein flaues Gefühl, weil uns klar war, dass es verdammt schwer werden würde und wir wohl zwingend zwei Siege aus zwei Spielen brauchen. Das kapierten aber auch die Spieler und wussten, dass ab sofort verlieren verboten galt.“

Worauf führen Sie es noch zurück, es geschafft zu haben?

Strobl: „Auf den großen Zusammenhalt im ganzen Verein und auf die unglaubliche Mentalität der Spieler. Das hat mich schon erstaunt und habe ich bisher so intensiv nicht gekannt. Alle waren und sind am TSV interessiert, und keiner wollte absteigen, egal ob er bleibt oder den Verein verlässt.“

Steht aus Ihrer Sicht jemand besonders für den Erfolg?

Strobl: „Andreas Rucht und Daniel Raffler marschierten leistungsmäßig vorneweg, und die jungen Spieler wie Lukas Kusterer, Mark Wehringer oder Niklas Bauer haben sich daran hochgezogen und toll gesteigert. Mein Kapitän Janis Danke kämpft, lebt und vertritt diesen Verein in herausragender Form. Immer wenn ich an Schwabmünchen denke, denke ich zuerst an ihn.“

Welchen Stellenwert hat für Sie persönlich dieser Klassenerhalt mit Schwabmünchen?

Strobl: „Ich hatte erstmals das Vertrauen nur als Trainer, und deshalb bedeutet er mir mehr als damals der Aufstieg mit Pipinsried als Spielertrainer. Da konnte ich auch auf dem Platz auf die Dinge einwirken.“

Mit 28 Jahren sind Sie ein sehr junger Trainer. Haben Sie Vorbilder und wer hat Sie am meisten geprägt?

Strobl: „Zu meiner Zeit beim FC Ingolstadt Michael Wiesinger und Joe Albersinger bei der U 23. Aktuell versuche ich möglichst viel, vor allem von Pep Guardiola und Thomas Tuchel, aufzusaugen.“

Ihre sportliche Zukunft ist beim SV Manching, der gerade um den Klassenerhalt in der Landesliga kämpft?

Strobl: „Da zittere ich gewaltig mit, weil ich der Mannschaft zusammen mit den Neuzugängen, die aber nur beim Ligaverbleib kommen, eine gute Rolle in der Landesliga zutraue. Ich übernehme den Verein aber auch in der Bezirksliga, weil ich zu meinem Wort stehe, selbst wenn es wehtut, weil ich mich eigentlich lieber weiter oben sehe.“

Sie hatten aus Ingolstadt mindestens dreimal wöchentlich eine sehr weite Anreise nach Schwabmünchen. Ist dennoch eine Rückkehr zum TSV irgendwann möglich?

Strobl: „Man weiß nie, was die Zukunft bringt. Im Nachhinein bin ich zu jedem Training mit Freude und gerne gekommen, weil mich der Charakter des Kaders so faszinierte, wenngleich die Qualität nicht unbedingt höher war als bei den meisten anderen abstiegsbedrohten Teams. Letztlich bin ich als junger Hüpfer auch vom Umfeld und den Zuschauern super aufgenommen und akzeptiert worden. Dafür bin ich sehr dankbar und kann mir schon vorstellen, irgendwann wieder als Spielertrainer zurückzukommen, denn mir hat es hier sehr gut gefallen.“

Aufrufe: 027.5.2016, 16:01 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Gerd HuberAutor