2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Bergfrieds Patrick Ziesing, einst ausgebildet in der Bayer-Jugend.
Bergfrieds Patrick Ziesing, einst ausgebildet in der Bayer-Jugend.

Comeback des Bayer-Schülers

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Die abstiegsgefährdeten Bergfrieder sind personell wieder besser gerüstet und hoffen auf einen Überraschungscoup beim FV Wiehl. Voraussichtlich wird Patrick Ziesing zum zweiten Mal für das Team von Trainer Slickers auflaufen.

Leverkusen. Der Fußball beim SV Bergfried Leverkusen und der Fußball bei Bayer 04 Leverkusen haben wenig gemein. Eigentlich gar nichts, das kann man sagen, ohne den Bezirksliga-Kickern vom Höfer Weg zu nahe zu treten. Und dennoch ist es für Trainer Karl Slickers von Bedeutung, dass die Werkself-Profis am Osterwochenende sonntags spielen, er freut sich sehr darüber. Das heißt nämlich: Sein Spieler Patrick Ziesing hat am Montag frei und kann deshalb für den SV Bergfried beim schweren Auswärtsspiel in Wiehl (15.15 Uhr) antreten.

Ziesing (22) arbeitet in der Fanbetreuung für Bayer 04, im Werksklub hat er auch seine Ausbildung absolviert, fußballerisch und beruflich. Dass Ziesing diese Dimensionen, Fußball und Beruf, nun trennen muss, war nicht immer der Plan. 2010 stand der Linksverteidiger mit den A-Junioren von Bayer 04 im Finale um die deutsche Meisterschaft, er hatte einen Anschlussvertrag für die Regionalligamannschaft. Doch eine Verletzung brachte ihn 2011 aus dem Tritt, er absolvierte für die Bayer-Reserve nur sechs Spiele. Und sein Wechsel zum SV Bergisch Gladbach 2012 entpuppte sich als Flop. Nach Problemen mit Mannschaft und Trainer Dietmar Schacht gab er noch vor dem Saisonstart seinen Abschied bekannt und pausierte. Bis Januar.

Seitdem ist er beim SV Bergfried, bislang kam er aber nur einmal zum Einsatz. Kleine Verletzungen, die Überlagerung von Trainings- und Arbeitszeiten sowie zuletzt ein grippaler Infekt warfen ihn immer wieder zurück. Nun ist er jedoch wieder dabei, und Bergfrieds Trainer Karl Slickers hofft, dass er endlich die geplante Verstärkung darstellt. Slickers dämpft zwar die Erwartungen — „man kann nicht einfach da weitermachen, wo man vor eineinhalb Jahren aufgehört hat”, schränkt er ein und schwärmt dennoch: „Patrick bringt unglaubliche Qualität mit, da sieht man die Bayer-Schule. Er kann Pässe spielen, über 30 Meter flach und hart in den Fuß.” Als Linksverteidiger istdiese Qualität in der Bezirksliga allerdings verschenkt, deshalb wird Ziesing wohl nicht auf seiner angestammten Position spielen, sondern im Mittelfeld.

Selbstkritik in Schlebusch

Der SV Bergfried ist nach der jüngsten 0:3-Niederlage in Herkenrath wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Ein Sieg in Wiehl wäre eine große Überraschung, aber die gelang dem SVB bereits gegen Tabellenführer Schlebusch. Mit an Bord waren bei dem 3:2-Sieg vor zwei Wochen noch die Innenverteidiger Daniel Thiel und Stefan Haberland, die nach auskurierten Blessuren auch in Wiehl wieder einsatzbereit sind. Schlebusch tritt derweil am Montag gegen den SSV Homburg-Nümbrecht an. Zuletzt schwächelte der Spitzenreiter, nur vier Punkte aus den letzten drei Partien sind gemessen an den Ergebnissen davor ein Rückschritt für das Team von Trainer Stefan Müller. Der Trainer sieht die Situation durchaus selbstkritisch: „Wir müssen im Kollektiv sicherer verteidigen. Da muss ich auch meine Arbeit hinterfragen”, sagt er. Doch von Zweifeln an der eigenen Stärke sind die Schlebuscher weit entfernt: „Ich mache mir keine Sorgen”, sagt Müller, dem am Wochenende mit Tobias Balduan (verletzt), Sven Wilk und Thomas Scheidler (beide im Urlaub) drei Spieler fehlen.

Sorgen macht sich Marcus Feinbier auch keine mehr, den Aufstieg hat der Trainer des FC Leverkusen längst abgehakt. Nach der Niederlage gegen Wiehl wuchs der Rückstand auf Platz zwei auf satte neun Punkte. Die Leverkusener gastieren Ostermontag beim Schlusslicht SSV Bergneustadt. Feinbier freut sich auf die Fahrt ins Oberbergische: „Endlich mal ein Gegner, der unter uns steht. Da können wir Selbstvertrauen tanken.”

Aufrufe: 018.4.2014, 21:16 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / sebastian fischerAutor