Co-Coach Josef Kupper ist mehr als zufrieden mit der gespielten Halbserie: "Es ist phantastisch gelaufen, einfach super. Die Mannschaft hat Tolles geleistet. Damit konnte hier wirklich keiner rechnen." Denn beim TSV Buchbach, der sich als Bayernliga-Vierter für die neue Spielklasse qualifizieren konnte, war - offiziell - der Klassenerhalt das ausgegebene Ziel: "Wir haben mit einem Überlebenskampf gerechnet, der bis zum letzten Spieltag dauern wird. Wir wussten ja nicht, was uns erwartet. Vor allem die 2. Mannschaften und der FC Memmingen waren die großen Unbekannten für uns", erläutert Kupper die Skepsis, die vor dem Saisonstart im beschaulichen Buchbach vorherrschte. Und so begann die Saison alles andere als gut - mit einer deutlichen 0:3-Heimniederlage gegen den TSV 1860 München II. Überhaupt ist die Bilanz gegen die Nachwuchsteams der Bundesliga-Klubs einer der kleinen Kritikpunkte einer tollen Halbserie. Nach drei Niederlagen gegen 1860 II, Ingolstadt II und Nürnberg II gab es im August-Heimspiel gegen den FC Bayern II vor 2.500 Besuchern beim 1:1 den ersten Punkt gegen eine der Profi-Reserve. Danach folgten Siege gegen Fürth II und Augsburg II. "Anfangs sind wir gegen die 2. Mannschaften überhaupt nicht zurechtgekommen", gesteht Kupper.
Der Heimvorteil, der in den letzten Jahren immer der große Trumpf des TSV Buchbach war, hielt auch in der Regionalliga Bayern an. Mit knapp 1.200 Zuschauern im Schnitt pro Heimspiel liegen die Oberbayern zudem auf Platz drei der Zuschauer-Rangliste - ein phantastischer Wert für den kleinen Markt in der Gemeinde Mühldorf am Inn. "Unsere Fans haben uns wieder toll unterstützt", freut sich Kupper. Den Ausschlag für das bislang so gute Abschneiden auf Rang zwei gibt die überraschend starke Auswärtsbilanz. Wichtig war auch, dass der TSV vom großen Verletzungspech der letzten Jahre verschont geblieben ist. Nach dem Kreuzbandriss von Thomas Hamberger im Februar 2011 erlitt Thomas Breu in der Vorbereitung einen Knöchelbruch. Beide Akteure konnten aber im Herbst wieder eingreifen: "Dadurch hatten wir immer so um die 20 Spieler im Training. Eine Konkurrenzsituation, die letztlich ein großer Vorteil war", weiß Josef Kupper, dessen Team in der Winterpause drei Abgänge zu verzeichnen hatte. Neben Toptorjäger Stefan Lex (23 - zur SpVgg Greuther Fürth II) stehen Stammspieler Hannes Hain (27 - Auslandsaufenthalt in Norwegen) und Ergänzungsspieler Siegfried Waldbüßer (25 - zurück zu den Sportfreunden Schwäbisch Hall) nicht mehr zur Verfügung.
Die Vorbereitung führt die Buchbacher am morgigen Samstag ins Trainingslager nach Antalya. In der Türkei will man sich auf den Pflichtspielauftakt 2013 in zwei Wochen gegen Spitzenreiter FV Illertissen vorbereiten. Mit gewohnt lautstarker Unterstützung der hoffentlich zahlreichen Zuschauer will der TSV für Spannung in der Liga sorgen und den Mittelschwaben ein Bein stellen. "Wenn uns das gelingen würde, wäre das eine tolle Sache", sagt Kupper. Der rechnet selbst aber nicht mehr damit, den Klassenprimus noch abfangen zu können: "Auch wenn es nur fünf Punkte Rückstand bei gleicher Spielanzahl sind, so hat Illertissen doch bisher so gut wie keine Schwäche gezeigt." Das Hinspiel ging dementsprechend deutlich mit 1:4 verloren. "Es wäre klasse, wenn wir noch den DFB-Pokalplatz erreichen könnten, aber ein Muss ist das nicht", so Kupper. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg für den TSV Buchbach. Der Fokus gilt nun erstmal dem Spitzenduell mit dem FV Illertissen und dem Schwitzen an der türkischen Riviera.