2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligabericht
F: Hoops
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Bornreihe kämpft, belohnt sich aber nicht

Moorteufel überzeugen mit hohem Laufpensum im Spiel gegen den VfL Osnabrück II, kassieren aber eine unglückliche Niederlage

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Es war ein Kräftemessen, in das der SV BW Bornreihe viel investierte, doch: vergeblich. Das erste Tor, mit dem der VfL Osnabrück in Führung ging, war ein Zufallsprodukt in einem bis dahin ausgeglichenen Spiel, kurz nach Wiederanpfiff: Mehrere Spieler sind an der Flanke dran, die von rechts in den Strafraum geschlagen wird, wie im Flipper-Automat springt der Ball im Strafraum umher, landet schließlich auf Pascal Richters Kopf und von dort dann im hohen Bogen im Tor.

Doch das Netz zappelt nicht, weil "Moorteufel"-Torwart Till Augsburg alles versucht, den Ball zu klären. Doch der war bereits hinter der Linie (56.). Bornreihe, gerade in der ersten Halbzeit teilweise dem Führungstor näher als die Gäste, weiß um die Chance, die es verpasst hat. Wie zum Beispiel Kapitän Nils Gresens: „Hätten wir in der einen oder anderen Situation etwas mehr Glück und würden in Führung gehen, dann möchte ich mal sehen, was hier passiert“, sagt er. Doch es bleibt beim Konjunktiv. Am Ende gewinnen die Gäste mit 2:0.

Dass sich das Spiel bis dahin so offen gestalten würde, war einem intensiven Kraftakt der Gastgeber geschuldet. „ Wir wussten vorher, dass Osnabrück eine spielstarke Truppe ist“, sagt SV-Trainer Andre Lütjen, „Dafür haben wir es insgesamt schon ganz gut gemacht“. Mit Christian Leopold fiel kurz vor Spielbeginn ein Stammspieler aus, der durch Sercan Bayram ersetzt werden musste. Doch auch der Ersatzmann zog sich nach 33 Minuten eine Verletzung zu, so dass Jascha Stern verfrüht aus seiner Verletzungspause wiederkehren musste.

Bornreihe biss also die Zähne zusammen und schaffte es doch, die eigenen Vorsätze zu erfüllen. „Wir hatten uns vorgenommen, etwas mutiger zu agieren als im ersten Heimspiel“, sagt Gresens. „Und ich glaube, gerade in der ersten Halbzeit, hat Osnabrück jetzt nicht unbedingt damit gerechnet.“

Poppe mit dem Kopfball

Blau-Weiß rannte viel, erkämpfte sich Spielanteile, erstritt sich immer wieder Raum für Angriffe und wurde mit aussichtsreichen Standardsituationen belohnt. So führte eine Ecke zur ersten Großchance für Bornreihe, als Torben Poppe am höchsten in der Luft zum Kopfball kam, aber links vorbei nickte (16.). In der 28. Minute war es Gresens, der den Gästetorwart Bernd Düker aus 24 Metern prüfte, doch letzterer entschärfte den gefährlichen Ball.

Doch auch Osnabrück agierte entschlossen nach vorn. Gleich zu Beginn schoss Jonne Fischer mit aller Kraft aufs Tor, traf dabei aber den eigenen Mitspieler Lars Bleker in den Rücken (5.). Danach setzte Janowsky aus 30 Metern zum Schuss an, doch Till Augsburg parierte den Ball (18.).


Gerade mit der frühen Hereinnahme von Jascha Stern entwickelte sich ein dynamisches Spiel. Das einzige, was Lütjen bemängelte, ist die Chancenauswertung. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff hatte nämlich Stern das 1:0 auf dem Fuß. Über die linke Seite marschierte er an seinem Manndecker vorbei, machte mehrere Übersteiger, zog schließlich nach innen und schloss ab – doch der Ball ging übers lange Eck.

„Wenn wir da mit etwas mehr Glück das 1:0 machen“, sagt Lütjen, „dann werden nochmal neue Kräfte freigesetzt“. Kräfte, die der Gastgeber gut hätte gebrauchen können. „Wir haben gerade in der ersten Halbzeit läuferisch einiges machen müssen“, weiß Lütjen. „Das haben wir dann auch gemerkt.“

„Solch ein Eierding!“

Das Gegentor, so kurz nach Sterns Chance, war dennoch ein Schock – vor allem die Entstehung dessen sorgt für Frust bei Bornreihe. „Solch ein Eierding“, schimpft Lütjen, „Das war wieder so sinnbildlich.“ Schon in Göttingen hätte ein unglückliches Gegentor den Ausgleich gebracht. Diesmal wurde den Aussichten auf einen Punktgewinn schnell ein Ende bereitet – denn Osnabrück zeigte sich eiskalt und schlug kurz darauf erneut zu.

Richter, der Torschütze des 1:0, bereitete diesmal mit einem zügigen Sprint über rechts an die Grundlinie das zweite Tor vor. Seine Ablage in die Mitte landete bei Marius Mause, der nur noch den Fuß hinhalten brauchte (60.). Bornreihe war diesmal ohne Zugriff in der Abwehr, die beim zweiten Tor innerhalb von vier Minuten einen ziemlich unsortierten Eindruck machte.


Danach war es laut Gresens „schwer, da wieder ranzukommen“. Lütjen hat dafür auch eine Erklärung: „Wir haben zwar versucht, nach dem 0:2 nochmal etwas zu machen, aber dann gingen uns die Kräfte aus.“ Zuletzt rissen die Gäste die Partie an sich und gaben die Zügel nicht wieder her – so dass der Sieg am Ende in Ordnung ging.

Osnabrück gehört mit dem Sieg nun neben Wunstorf, Northeim und Jeddeloh zu den Teams, die aus drei Spielen die volle Punktzahl herausholten. Für Bornreihe reicht es bisher nur für einen Punkt – und der Einsicht, dass da noch etwas Arbeit ansteht. „In den entscheidenden Momenten sind wir nicht clever genug“, sagt Gresens. „Klar sind wir enttäuscht, aber wir werden das Spiel nochmal aufarbeiten“, meinte Lütjen, und blickt voraus: „Wir werden sehen, dass wir gegen Braunschweig am Sonntag mit 120 Prozent gegen den Ball arbeiten und vorne etwas entschlossener zu Werke gehen.“ Für ihn an vorderster Stelle: Die Chancenverwertung. „Viele Torgelegenheiten werden wir in der Oberliga nicht kriegen, das ist uns ja bewusst. Daran müssen wir diese Woche arbeiten.“

Aufrufe: 021.8.2016, 21:10 Uhr
FuPa Lüneburg / Joscha HoopsAutor