Bersenbrücker sind bester Aufsteiger

Dennoch zieht Trainer Farhat Dahech ein eher gemischtes Fazit: „Hätten wir ein paar Punkte mehr, wäre ich voll zufrieden. Auch so können wir als bester Aufsteiger schon stolz sein, aber die Hinrunde hätte noch besser sein können.“

Dabei starteten die Bersenbrücker nach dem fulminanten Durchmarsch durch die Landesliga mit großen Erwartungen in die neue Spielzeit. Mit der Rückkehr von Fußball-Vorstand Bernard Schmidt sowie den Bauarbeiten im Hasestadion machte der Verein weitere Schritte Richtung Professionalisierung. Beim Pflichtspielauftakt, dem Pokalspiel gegen Ligakonkurrent SSV Jeddeloh, hielt der Neuling gut mit. Nach temporeichen 90 Minuten stand es 3:3-Unentschieden. Erst im Elfmeterschießen konnten sich die favorisierten Jeddeloher durchsetzen. Im anschließenden Heimspiel gegen Freie Turner Braunschweig (1:0) sorgte Max Tolischus mit seinem Siegtreffer für den perfekten Start in die Oberliga-Saison. Auf den Auftakt nach Maß folgten dann aber schnell ernüchternde Ergebnisse: Dem TuS gelang nur ein Sieg in den folgenden acht Partien. „Wir sind erst spät in der Liga angekommen. Die Vorbereitung lief nicht optimal, das hat uns gebremst. Viele Stammspieler fehlten aufgrund von Urlaub und Verletzungen“, erklärt Dahech die anfängliche Schwäche.

Besonders schwer wogen die längeren Verletzungen von Kapitän Marc Flottemesch und Aaron Goldmann. Goldmann kam im Sommer von der U 21 des VfL Osnabrück zum TuS. „Er ist erfahren und hilft der Mannschaft sehr“, lobt sein Trainer den 22-Jährigen. Genauso wie Spielgestalter Nico Schwegmann, die Verteidiger David Leinweber und Marc Filip sowie Angreifer Adrian Ellermann wurde der „Sechser“ aber oft von Verletzungen ausgebremst.

Hinzu kam, dass andere Spieler wie zum Beispiel Andrej Homer beruflich sehr eingespannt waren. Ohne Konsequenzen blieb derweil das zwischenzeitliche Fehlen vom neuen Ersatztorwart Niclas Stahl, der von den Torhütern der 3. Mannschaft vertreten wurde. Auf dem Feld mussten derweil junge Spieler, wie die Neuzugänge Matthias Schmidt und Daniel Zimmermann, früh in der Saison in die Bresche springen. „Die jungen Spieler haben alles gegeben, aber sie brauchen noch Zeit“, vermisste der Aufstiegstrainer seine Stammkräfte schmerzlich.

Vor allem in den Derbys gegen SC Spelle-Venhaus (0:5) und gegen die U-21 des VfL Osnabrück (0:4) machte sich der Mangel an Erfahrung bemerkbar. „Bei beiden Spielen fehlten uns sechs, sieben Stammspieler. SC Spelle-Venhaus hat uns einfach überrollt. VfL Osnabrück II hat mit Spielern aus dem Kader der Ersten gespielt. Trotzdem hatten wir erst gute Chancen. Dann wurde die Partie mit zwei Gegentoren vor der Halbzeit auf den Kopf gestellt“, erinnert sich Dahech an den Tiefpunkt in der Hinrunde.

Im Oktober und November deutete seine ambitionierte Mannschaft dann ihre wahre Qualität an. Besonders gegen die direkten Konkurrenten Heeslinger SC (5:1) und Hannoversche SC (5:3) griff das bewährte Konzept der „kontrollierten Offensive“ wieder. Während Dauerbrenner Sandro Heskamp und der wieder genesene Gerrit Menkhaus in der Abwehr einsprangen, blühte Routinier Emil Jula im Sturm auf. Der 36-jährige Ex-Profi erzielte bis dato acht Treffer und ist aktuell Bersenbrücks bester Torschütze. Gerne hätten Jula und Co. den Abstand auf die Abstiegszone weiter vergrößert, das Spiel bei Arminia Hannover wurde aber gleich zweimal abgesagt.

Angesichts des schmalen Polsters gibt sich der erfahrene Dahech kämpferisch: „Wir werden in der Winterpause hart arbeiten und werden zu 100 Prozent besser sein. Das müssen wir auch. Schließlich wollen wir unbedingt in der Liga bleiben.“

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