2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
Die Besuche von FCB-Präsident Bernd Günther (rechts) an der Pestalozzistraße sind in den vergangenen Monaten seltener geworden. Sollte es nicht doch noch eine Einigung mit dem SC Sparta geben, wird er dort wohl gar nicht mehr auftauchen. Foto: Scheschonka
Die Besuche von FCB-Präsident Bernd Günther (rechts) an der Pestalozzistraße sind in den vergangenen Monaten seltener geworden. Sollte es nicht doch noch eine Einigung mit dem SC Sparta geben, wird er dort wohl gar nicht mehr auftauchen. Foto: Scheschonka

Bernd Günther auf Brautschau

Bremen-Liga-Lizenz in Gefahr: Nach Trennung vom SC Sparta braucht der FCB einen neuen Partner

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Spätestens Ende Juni ist der Fußball-Club (FC) Sparta Bremerhaven Geschichte. Denn der Sportclub (SC) Sparta (520 Mitglieder) hat die Spielgemeinschaft mit dem FC Bremerhaven (22 Mitglieder) beziehungsweise mit dessen Präsidenten Bernd Günther aufgekündigt (die NORDSEE-ZEITUNG berichtete). Für die Spartaner ist das nach eigenem Bekunden kein Problem. Für den FC Bremerhaven sieht es weitaus schlechter aus.
Fakt ist, dass der Spitzenfußball auf Amateurebene an der Pestalozzistraße bedroht ist. Noch spielt das Team des FC Sparta Bremerhaven in der Bremen-Liga. Doch damit könnte schon im Sommer Schluss sein. Das hängt von einigen Faktoren ab: Standort: Der SC Sparta ist aus dem Schneider. Das Gelände an der Pestalozzistraße mit zwei Rasenplätzen, einem Grandplatz sowie dem Vereinsheim wird weiter die Heimat des Vereins bleiben. Schlechter sieht es für den FCB aus. Der Günther-Club ist Mieter auf der Sparta-Anlage, muss sich nun aber im Sommer nach einer neuen Spielstätte umschauen. Dass die einstigen Partner weiter Nachbarn sein werden, ist unwahrscheinlich. ,,Der FCB oder, besser gesagt, Bernd Günther schuldet uns noch sieben Monatsmieten", beklagt der Sparta-Vorsitzende Michael Söhlke Außenstände seit August 2014. Günther kontert, dass ihm die vereinbarte Miete - sie ist allerdings seit 2012 vertraglich so festgelegt - zu hoch sei. ,,Wir hatten uns friedlich auf 300 Euro geeinigt, 6000 Euro sind Wucher." Von so einer Einigung will Söhlke nichts wissen. Bleibt die Frage: Auf welcher Sportanlage in der Stadt könnte der FCB als Mieter unterschlüpfen? Und welcher andere Verein will den FCB überhaupt haben? Sportliche Voraussetzungen: Der FCB hat ein Bremen-Liga-Team, mehr nicht. Um in der höchsten Spielklasse des Landes Bremen spielen zu können, muss ein Verein aber mindestens noch eine weitere Herren- sowie eine A- oder B-Juniorenmannschaft als Unterbau vorweisen. Und das laut Spielordnung bereits in der vorangegangenen Saison. Aber welcher der beiden bisherigen Partner kann dieses Recht für die Saison 2015/16 in Anspruch nehmen? Der FCB oder der SC Sparta? Oder keiner von beiden, weil es eine Fusion mit Sondergenehmigung war? Darüber ist sich zurzeit noch nicht einmal der Bremer Fußball-Verband (BFV) einig. Denn es ist ein Präzedenzfall. ,,Unser Justiziar beschäftigt sich momentan mit dem Thema. Daher kann ich noch keine exakten Aussagen machen, ob überhaupt einer der beiden Vereine ein Startrecht für die Bremen-Liga bekommen könnte", sagt Heinz-Günther Schmidt, der Spielausschussvorsitzende des BFV. Für Bernd Günther, das hat er deutlich gemacht, zählt nur der Leistungsfußball, sprich die Bremen-Liga. ,,Wir haben seit Jahren die beste Mannschaft Bremerhavens. Dieses Team mit seinem Trainer Stefan Kriesen möchte ich erhalten", sagt der FCB-Präsident. Sparta-Boss Söhlke sieht das entspannter. ,,Alles muss finanzierbar sein. Ist es das nicht, würden wir auch ganz unten in der Kreisliga anfangen. Aber vielleicht gibt es ja auch noch einen Mittelweg." Mögliche neue Kooperationen: Günther will den Bremerhavener Fußball weiter als Mäzen unterstützen, hat er gesagt. Dazu muss er aber einen neuen Partner finden, denn als eigenständiger Verein oder Ein-Mann-Betrieb (Günther) ist der FCB dazu nicht in der Lage. Noch am Donnerstagabend hat es ein Gespräch von Günther mit Vertretern des OSC Bremerhaven gegeben, auch wenn keine der beiden Seiten das offiziell bestätigt. Der SC Sparta will derweil laut Söhlke mit dem TV Lehe über eine Fusion reden. Dabei dürfte der Leistungsfußball nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Aufrufe: 016.1.2015, 16:30 Uhr
Nordsee-Zeitung GmbH / Von Oliver RiemannAutor