2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Trainer des SV Bergisch Gladbach 09: Dietmar Schacht., Foto: maGro/Weingarten
Trainer des SV Bergisch Gladbach 09: Dietmar Schacht., Foto: maGro/Weingarten

Bergisch Gladbach will Fehlstart korrigieren

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Fußball-Mittelrheinligist SV Bergisch Gladbach 09 will gegen Viktoria Arnoldsweiler den Fehlstart in die Saison korrigieren. Nach der 0:1-Niederlage zum Auftakt in Erfstadt steht das Team von Trainer Dietmar Schacht unter Druck.

Rhein-Berg. Es war eine ganz besondere Woche. Sie haben viel und hart trainiert. Sie haben lange und intensiv diskutiert. Sie haben sinnvoll und zukunftsweisend resümiert. Das wichtigste Fazit jedoch war ganz einfach. Dafür hätte es all das nicht gebraucht: Es kann, es muss, es wird besser werden. Anlass für diesen Aktionismus war das 0:1 des SV Bergisch Gladbach 09 zum Auftakt der Fußball-Mittelrheinliga beim SC Germania Erftstadt-Lechenich. Ein bitterer Fehlstart in die neue Saison. Aber auch eine lehrreiche Niederlage?

Änderungen erforderlich

„Wir wissen, dass wir vor einer schweren Saison stehen. Aber ich halte an unserem Ziel fest. Wir wollen unter die ersten fünf. Das ist möglich”, sagt 09-Trainer Dietmar Schacht fast trotzig. Aber natürlich weiß auch der 50-Jährige, dass sich dafür einiges ändern muss. Immer wieder musste er in Erftstadt bei strömendem Regen mit hochrotem Kopf korrigierend eingreifen. Er hat geflucht, er hat gestikuliert, er hat Anweisungen gegeben. Allerdings mit überschaubarem Resultat. Es funktionierte dennoch fast nichts — kein Pressing, kaum Torgefahr aus dem Spiel heraus, viel zu wenig gewonnene Zweikämpfe, viel zu viele Fehlpässe, eine überschaubare Kreativität, fehlende Handlungsschnelligkeit.

Aber immerhin: Eine weitestgehend stabile Defensive. Besonders von den Führungsspielern erwartet Schacht im Heimspiel gegen den FC Viktoria Arnoldsweiler (Sonntag, 15 Uhr, Belkaw Arena), der beim Start durch ein Tor von Muharrem Sekerci Hilal Maroc 1:0 bezwang, eine Steigerung.

Vizekapitän Ajet Shabani ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat sich vier Bälle ausgeliehen. „Er will in seiner Freizeit individuell Ecken und Freistöße trainieren”, sagt Schacht. Aber das löst nicht die beiden entscheidenden Probleme: Die Mannschaft ist viel zu brav. Die Mannschaft ist viel zu ruhig. In Erftstadt hat nach dem Rückstand niemand die Verantwortung übernommen. Stattdessen hat sich der eine hinter dem anderen versteckt, keiner wollte den Ball haben, keiner wollte einen Fehler machen.
Aber wer soll das Team führen? Fast alle sind neu, fast alle sind jung. Viele sind verletzt. Die gesamte Offensivabteilung scheidet deshalb aus. Michael Cebulla ist zwar Kapitän, gleichzeitig aber auch Torhüter — keine optimale Konstellation. In Erftstadt hat sich Innenverteidiger Julian Kapitza als möglicher Führungsspieler herauskristallisiert. „Er hat das gut gemacht. Er hat viel gesprochen und den jungen Spieler geholfen”, lobt Schacht. „Wir brauchen mehr Drecksäcke.”

Teilweise erinnerte der Auftritt in Erftstadt an einen Schülerausflug. Dazu passt auch die Tätlichkeit von Joshua Schmidt in der Nachspielzeit — ein dummer Jungenstreich. Schacht allerdings war wenig erfreut über diesen völlig unnötigen Platzverweis und die vierwöchige Strafe: „Er hat eine ordentliche Geldstrafe bekommen. Wenn so etwas noch mal passiert, dann ist das Kapitel Bergisch Gladbach für ihn geschlossen. Das habe ich ihm klar gesagt.” Und Schacht ist durchaus bekannt dafür, dass seine Worte deutlich ausfallen können. Es war auf jeden Fall eine ganz besondere Wochen

Aufrufe: 029.8.2013, 15:18 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sven WinterschladenAutor