Bahlinger SC greift in die Aufstiegsrunde ein

Das Ziel für die bevorstehenden beiden Spiele gegen den TSV Lehnerz und den SC Hauenstein hatte Milorad Pilipovic bereits am letzten Spieltag kurz nach dem Abpfiff der Villingen-Partie formuliert: „Jetzt wollen wir auf unsere großartige Saison das i-Tüpfelchen über Umwege draufsetzen.“ Da war dem gebürtigen Serben bereits das enorme Selbstvertrauen anzumerken, dass die Kaiserstühler nach der erfolgreichen Saison, die mit der Vizemeisterschaft endete, tragen. Enttäuschung, dass der SV Spielberg sich doch noch im letzten Moment die Meisterschaft gesichert hatte, war bei ihm nicht zu verspüren. „Keiner hat uns doch vor der Runde zugetraut, dass wir so gut abschneiden.“

Pure Freude herrscht bei Pilipovic über die absolvierte Runde, die mit dem Gewinn des südbadische Verbandspokals und dem damit verbundenen Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals bereits gekrönt wurde. Er ist sich bewusst, dass es nicht leicht wird, solch eine Saison zu toppen. Dem Coach der Kaiserstühler ist der Stolz auf seine Mannschaft anzumerken. Er gerät teilweise regelrecht ins Schwärmen, wenn er über die Stärken seiner Spieler spricht, um dann anzumerken: „Schwächen haben wir eigentlich keine.“

Nun gilt das Hauptaugenmerk Pilipovics den kommenden beiden Begegnungen. „Das sind diese Spiele, in denen Helden geboren werden.“ Er gibt zwar unumwunden zu, dass es ihm lieber gewesen wäre, erst in Hauenstein anzutreten und dann an Fronleichnam ein Endspiel auf der Ponderosa absolvieren zu dürfen, fügt aber sofort an: „Fußball ist kein Wunschkonzert, wir müssen die Dinge so nehmen wie sie sind.“ Am Mittwochabend konnte er sich zusammen mit dem sportlichen Leiter August Zügel und Roberto Palermo (Trainerteam zweite Mannschaft) selbst einen Eindruck von den beiden Konkurrenten machen. „Das sind zwei sehr robust spielende Mannschaften, das ist Regionalliganiveau, insgesamt hat Hauenstein aber den spielerisch besseren Eindruck auf mich gemacht.“ Ein Selbstläufer würden die beiden Begegnungen sicher nicht, doch es sei eine machbare Aufgabe, fügt Pilipovic an. Sein Team müsse sich auf die vergangenen Spiele besinnen, sein spielerisches Potential am Ball abrufen. Der Kombinationsfußball ist die Bahlinger Stärke, die großgewachsenen Gegner in Bewegung zu bringen, dadurch die Lücken zu finden, dann sei der Gegner auch zu knacken. Das ist Pilipovics Spielphilosophie, alle Situationen sollen spielerisch gelöst werden, darauf legt er wert. Er will begeistert werden, während einer Partie. Fordert Spielwitz von seinen Mannen. Am Donnerstagabend stand für seine Mannschaft Videostudium auf dem Programm, Pilipovic führte ihnen die gesamte Begegnung Lehnerz – Hauenstein per Beamer vor. „So kann sich jeder einzelne der Jungs auch selbst einen Eindruck vom Gegner verschaffen.“

Beeindruckt hat den 56-Jährigen die Kulisse von 4000 Zuschauern in Lehnerz, so etwas Ähnliches würde er sich auch für den Sonntag auf der Ponderosa wünschen. „Es wäre schön, wenn zwischen 2000 und 3000 Zuschauer kommen würden, so viele kicken ja nicht mehr in der Region.“ Für die Partie am Sonntag wird ihm definitiv wieder Marco Waldraff fehlen. Auch hinter Pierre-Christoph Göppert steht nach Aussage des Trainers noch ein kleines Fragezeichen.