2024-05-08T14:46:11.570Z

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Zur Meisterschaft reichte es dem BSC ( hier Walter Adam, rechts, gegen Villingens Benedikt Haibt) nicht mehr. | Foto: Patrick Seeger
Zur Meisterschaft reichte es dem BSC ( hier Walter Adam, rechts, gegen Villingens Benedikt Haibt) nicht mehr. | Foto: Patrick Seeger

Bahlinger SC fehlt eine Minute zur Meisterschaft

Bahlinger SC schlägt Villingen 4:0 +++ Villingen kurz vor dem Abstieg

Die Meisterfeier auf der Ponderosa ist ausgeblieben. Der 4:0-Erfolg über den FC 08 Villingen reichte dem Bahlinger SC nicht zum direkten Aufstieg. Und auch die für die Nullachter ist nun die Zeit des bangen Wartens angebrochen.
Enttäuschung sah man nach dem Schlusspfiff auf beiden Seiten. Eine Minute hatte die Kaiserstühler von der Meisterschaft und dem damit verbundenen direkten Aufstieg getrennt. "Ausgerechnet in der 93. Minute", stöhnte der Bahlinger Dennis Bührer. In der 93. Minute war dem Konkurrenten SV Spielberg der 2:2-Ausgleich bei der SGV Freiberg gelungen. Der eine Punkt der für Spielberg die Meisterschaft bedeutete. "Enttäuscht bin ich nicht, denn wir haben eine überragende Saison gespielt", kommentierte BSC-Coach Milorad Pilipovic die Situation, fügte dann aber an "Normalerweise reichen 75 Punkte für die Meisterschaft, Nöttingen hatte letztes Jahr viel weniger."

Sein Team hatte alles erdenklich mögliche gegen die Nullachter unternommen, war aber letztlich auf andere angewiesen. "Wir waren kurz davor, jetzt müssen wir halt über Umwege unser Ziel erreichen", stellte Pilipovic lapidar fest, er meinte die Aufstiegsspiele gegen die Vizemeister aus der Hessenliga TSV Lehnerz und den Vizemeister aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar SC Hauenstein, die dem BSC nun bevorstehen.

Ungewiss ist nach der Niederlage auch die sportliche Zukunft des FC 08 Villingen. "Wir sind von zwei nichtsportlichen Dingen abhängig, dem Fall VfR Aalen und ob der FFC die drei Punkte gegen die Stuttgarter Kickers definitiv erhält, sowie davon, ob Bahlingen den Aufstieg schafft", kommentierte der sportliche Leiter der Villinger Martin Braun die ungewisse Situation. Auf der Baar ist man sich bewusst, dass man nun auf Andere bauen muss. "Die Hoffnung besteht noch und ich beurteile die Chance, dass wir in der Oberliga bleiben, als gar nicht mal so schlecht", führte Braun weiter aus.

Auf dem Feld waren die Nullachter den Kaiserstühlern fast chancenlos unterlegen, die Bahlinger hingegen zeigten von Beginn an, dass sie ihr möglichstes für den großen Traum Titel unternehmen wollten. Bereits nach fünf Minuten gab es die erste gute Gelegenheit, doch Erich Sautner verpasste knapp den Ball. Der erhoffte Torerfolg stellte sich kurz darauf ein, Johannes Fiand (7.) gelang aus kurzer Distanz die Führung für den BSC. Alles lief nach Plan. Und auch das zweite Kaiserstühlertor lies nicht lange auf sich warten, erneut hieß der Torschütze Fiand (18). Toptorjäger Fabian Schleusener war alleine auf das Tor zugelaufen, hatte das Leder aber verloren, der Ball kam zu Fiand der aus 16 Metern in die Maschen zimmerte. "Der Bahlinger SC hat heute eindrucksvoll gezeigt, warum er da oben steht", erklärte ein enttäuschter 08-Coach Markus Knackmuß. "Es ist ärgerlich, wie wir hier heute aufgetreten sind. Sollten wir absteigen, dann aber sicher nicht wegen der Niederlage hier, sondern weil wir in den Spielen wie beim FFC und gegen Reutlingen die Punkte haben liegen lassen."

Der BSC kontrollierte und dominierte das Spiel, kombinierte sich immer wieder schön vor das Villinger Tor, doch Schleusener verpasste zweimal (33., 35.) einen weiteren Treffer nachzulegen und Villingen somit den endgültigen Knockout zu verpassen. Auch nach dem Seitenwechsel verpasste der BSC zunächst in Person von Yannick Häringer einen weiteren Treffer (49.), doch lange sollte das 3:0 nicht auf sich warten lassen. Berhard Wiesler legte zurück auf Dennis Bührer, der zum 3:0 vollendete (56.). Villingen kam kaum zu Entlastungsangriffen, schien sich mit der Niederlage abgefunden zu haben. Auf der Ponderosa sprach sich die Freiberger Führung rum, Hoffnung machte sich breit, es könnte klappen. Zehn Minuten vor dem Ende erhöhte der frisch eingewechselte Adrain Vollmer gar auf 4:0. Die Entscheidung war gefallen. Pilipovic verhalf in den letzten Minuten Ersatzkeeper Mario Neumaier noch zu seinem ersten Saisoneinsatz, alles war bereit für die große Partie. Der Schlusspfiff. Die Villinger sanken auf den Boden, wussten sie doch, dass der FFC gewonnen und es nun ganz eng für sie wird. Die Bahlinger standen im Kreis beisammen, warteten auf das Endergebnis aus Freiberg. Die Nachricht des Spielberger Ausgleiches wurde bekannt und Enttäuschung machte sich breit.

"Meine Spieler sind jetzt natürlich etwas niedergeschlagen, doch die bauen wir jetzt wieder auf", sagte Pilipovic. Während die Bahlinger aber weiter selber alles in der Hand haben, muss Villingen nun beten und die nächsten Wochen abwarten. "Es war ja schon vorher bekannt, dass auch nach Spielschluss alles ungewiss ist", so Knackmuß. Immerhin hat das Gros der Spieler bereits verlängert und wird bleiben, teilte der Trainer noch mit.

Bahlinger SC - FC 08 Villingen 4:0 (2:0)
Bahlingen: Müller (81. Neumann), Adam, Wiesler, Gleichauf, Sautner (78. Vollmer), Schlegel, Bührer, Klein, Häringer, Schleusener, Fiand (46. Fellanxa).
Villingen: Huljic, Ovuka, D'Inca, Sopelnik, Wehrle, Ceylan, (83. Raab), Jeske (Maric), Brünker, Bruno, Weißhaar, Haibt.
Tore: 1:0, 2:0 Fiand (7., 18.), 3:0 Bührer (56.), 4:0 Vollmer (80.).
Schiedsrichter: Steinberg (Münchingen).
Zuschauer: 1235.
Aufrufe: 023.5.2015, 21:10 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor