2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Stefan Schnurrer, den seine Kameraden aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem WM-Siegtorschützen Götze nennen, bereitete gegen den TSV Kottern das 1:1 vor und erzielte das 2:1 für den TSV Gersthofen. Im Hintergrund Florian Linder.	F.: Oliver Reiser
Stefan Schnurrer, den seine Kameraden aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem WM-Siegtorschützen Götze nennen, bereitete gegen den TSV Kottern das 1:1 vor und erzielte das 2:1 für den TSV Gersthofen. Im Hintergrund Florian Linder. F.: Oliver Reiser

Aufstand der Belächelten

TSV Gersthofen feiert zweiten Sieg binnen vier Tagen +++ Affing kann aufatmen +++ Ichenhausen stürmt die Spitze

Er hat es immer gesagt: „Wir werden auch unsere Spiele gewinnen.“ Geglaubt hat man Ivan Konjevic nicht. Als Kreisligamannschaft, als Absteiger Nummer eins wurde seine Mannschaft belächelt, als übergewichtig verspottet. „Man hat mir ja nicht geglaubt“, grinst der Trainer des TSV Gersthofen nach dem zweiten Husarenstreich seiner neu formierten Truppe innerhalb von vier Tagen, die diesmal mit 2:1 gegen den hoch gehandelten TSV Kottern gewannen. Seinen ersten Sieg feierte auch der FC Affing im Kellerduell gegen den weiter am Tabellenende liegenden TSV Ottobeuren. An der Spitze gab es derweil Veränderungen. Weil das in den ersten beiden Spielen siegreiche Duo SV Mering und FC Gundelfingen patzte, zogen der SC Oberweikertshofen und der nun Führende SC Ichenhausen vorbei.

TSV Gersthofen - TSV Kottern 2:1
Obwohl mit Stefan Leiteritz (Urlaub) und Damjan Canovic, der sich bei Aufwärmen verletzte, erneut zwei Gersthofer ersetzt werden mussten, ließen die Schwarz-Gelben dem 3:2-Sieg beim SV Planegg-Krailling den nächsten Erfolg folgen und stehen nun auf dem fünften Rang. „Das ist nur eine Momentaufnahme“, sagt (Spieler-)Trainer Ivan Konjevic. Der 43-Jährige kickte selbst wieder 90 Minuten in der Innenverteidigung. „Die Spieler sollen das genießen. Alle haben sich verbessert, haben immer ihr Bestes gegeben. Das ist belohnt worden. Hut ab!“ In der Hitzeschlacht in der Selgros-Arena behielten die Lechstädter kühlen Kopf. Selbst der frühe Rückstand durch einen Treffer des wohl im Abseits stehenden Manuel Purschke (6.) brachte die Hausherren nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil: So offensiv hat man die TSV-Kicker schon lange nicht mehr gesehen. Unter dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung prüften Yeanson Stetter (8. und 20.) und Marco Baur (23.) den Gästekeeper. Stefan Schnurrer zielte aus 18 Metern knapp vorbei (31.).
„Fußball spielt sich zu 80 Prozent m Kopf ab“, lautet eine der Philosophien von Ivan Konjevic. Und während der mit vier Punkten gestartete TSV Kottern in einem Anflug von Überheblichkeit den TSV Gersthofen zu unterschätzen begann, rannten und kämpften die in ihren fußballerischen Möglichkeiten limitierte Ballonstädter trotz tropischer Hitze den Umschwung herbei. „Wir haben noch 45 Minuten, um das Spiel zu drehen“, hatte der kickende Coach den Seinen in der Pause gesagt und den gelernten Stürmer Abdul Rahmana Dia von der Innenverteidigung in den Angriff beordert.
Nach einer Stunde war es soweit: Einen Querpass von Stefan Schnurrer verwertete Marco Baur per Beinschuss zum 1:1. Beflügelt durch die neue Euphorie fiel dann sogar das 2:1. Stefan Schnurrer, den seine Kameraden aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem WM-Endspieltorschützen „Götze“ nennen, traf aus spitzem Winkel mit der Pike ins Netz (70.).
„Das waren schön herausgespielte Tore“, sprach Konjevic, der trotz einer Verletzung bis zum Ende durchhielt, von einem verdienten Sieg. „Wenn Kottern nur Diagonalbälle spielt und Geschenke nicht nutzen kann, sind sie selber schuld.“ Er meinte damit die Szene, als Robin Volland nach einem Fehler von Christian Bestele die große Ausgleichschance vergab (78.). Aber schließlich hat der TSV Gersthofen ja auch noch seinen Torwart Stefan Brunner.
Schiedsrichter: Pantelis Gitopoulos (FC Bayern) - Zuschauer: 107
Tore: 0:1 Manuel Purschke (6.), 1:1 Marco Baur (60.), 2:1 Stefan Schnurrer (70.)

FC Affing - TSV Ottobeuren 1:0
Erstes Tor, erster Sieg: Der FC Affing darf nach dem 1:0-Erfolg am Sonntag über den TSV Ottobeuren aufatmen. Im Duell zweier Kellerkinder wurde Robin Streit zum Mann des Tages. Kaum eingewechselt, erzielte er den einzigen Treffer der Partie und den ersten für den FCA in der Saison 2014/15.
Von einer berauschenden Vorstellung konnte mitnichten die Rede sein. Es wäre kein Wunder, würde eine der beiden Mannschaften in zwölf Monaten der Bezirksliga angehören. Von einer sofortigen Rückkehr in die Bayernliga Süd kann jedenfalls in Affing keine Rede sein. Dass die Hausherren noch weit entfernt sind von der Form der vergangenen Spielzeit, ist dem gewaltigen Umbruch in personeller Hinsicht geschuldet. Dazu kommt, dass eine Reihe wichtiger Kräfte noch nicht oder nur in eingeschränkter Form einsatzfähig ist. Fehlpässe waren nicht wenige zu sehen, beiden Teams war deutlich anzumerken, dass sie noch auf ein Erfolgserlebnis warteten. René Hamann hätte die Gastgeber nach einer Ecke per Kopf in Führung bringen können. Dann sprintete Simon Knauer auf der rechten Seite davon, seinen Pass wollte Nino Kindermann direkt abschließen, doch mehr als eine Ecke sprang dabei nicht raus.
Auch im zweiten Durchgang waren hüben wie drüben Defizite bei der Ballbehandlung zu beklagen. Manuel Fischer hätte von der linken Seite das 0:1 für die Gelbschwarzen erzielen können. Dann schickte Knauer Michael Eibel auf die Reise, der aber schlecht zielte. Wenig später scheiterte er mit einem Schuss am Keeper der Allgäuer. Was tut man als Trainer, wenn kein Spieler ein Tor erzielt? Eine Möglichkeit ist, zu wechseln. Das tat Klaus Wünsch und holte gleich den Matchwinner aufs Feld. Robin Streit schloss eine Vorarbeit von Marco Lechner erfolgreich ab; der Verteidiger hatte sich bis zur Grundlinie durchgespielt. Es war ohne Frage die beste Szene in einer Begegnung, die viele Wünsche offen ließ. Das schwache Niveau lag nur bedingt am schwülen Sommerwetter.
In der Schlussphase stellten die Hausherren um, Nino Kindermann wurde zum zweiten „Sechser“ neben Andreas Näßl. Auch diese Maßnahme erwies sich als richtig, denn am Ergebnis änderte sich nichts mehr. Ottobeuren wollte mit dem Einsatz von frischen Kräften die dritte Niederlage im dritten Spiel verhindern; dieses Vorhaben misslang. FC-Keeper Florian Riegel musste sich nur einige Male strecken.
„Kämpferisch und läuferisch war das ein anderer Auftritt als am Mittwoch in Aindling, das war nicht zu vergleichen. Es war nur ein Schritt, aber ein wichtiger Schritt. Jeder weiß, dass wir noch Luft nach oben haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Spielfluss noch verbessern können“, meinte FCA-Coach Klaus Wünsch.
Schiedsrichter: Florian Frömel (Kirchseeon) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Robin Streit (75.)


FC Memmingen II - SV Egg an der Günz 2:2
Der FC Memmingen hat im Unterallgäuer Derby durch einen Last-Minute-Treffer noch einen Punkt geholt. Praktisch in letzter Sekunde erzielte Michael Geldhauser noch das 2:2.
Geldhauser war es auch, der schon früh nach drei Minuten die Memminger Reservisten in Führung geschossen hatte. Bis zur Halbzeit drehte Egg durch Manuel Schedel (34.) und Simon Schropp (39.) die Partie. Bei brütender Hitze im BBZ-Stadion verpasste es die Gäste in der zweiten Halbzeit, den vermutlich entscheidenden dritten Treffer zu setzen. Beste Gelegenheiten hatte Torsten Schuhwerk, der mit seinem Schuss aus 30 Metern die Latte streifte und auch allein vor FCM-Torhüter Philipp Beigl auftauchte. Im Gegenzug versuchten die Memminger auch alles, um den Ausgleich zu erzielen. Egg reklamierte schon längst heftig den Schlusspfiff in der insgesamt neunminütigen Nachspielzeit (bedingt auch durch eine Getränkepause), als Geldhauser schließlich durch einen Freistoßhammer das umjubelte 2:2 erzielte. Was Eggs Torschütze Schedel so kommentierte: „Wir haben zwei Punkte verloren, und daran sind wir selbst schuld.“
Schiedsrichter: Jan-Eric Wild (Mauerstetten) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Michael Geldhauser (3.), 1:1 Manuel Schedel (34.), 1:2 Simon Schropp (39.), 2:2 Michael Geldhauser (90.+4)


SC Fürstenfeldbruck - Sportfreunde Dinkelsbühl 1:1
Das Remis bringt keinen der beiden Kontrahenten so richtig voran, die nach drei Spielen jeweils zwei Punkte aufweisen und damit im Tabellenkeller fest hängen. Allerdings ist das Tableau auch noch wenig aussagekräftig, weshalb sich insbesondere die Dinkelsbühler über den Teilerfolg freuen konnten. Fürstenfeldbruck war durch seinen Neuzugang Karol Kopec in Führung gegangen und hatte bei mehr als 30 Grad im Schatten damit einen Vorteil. Doch die Sportfreunde hatten durch ihren Torjäger Tim Müller die passende Antwort und durften sich mit einem Zähler im Gepäck auf die Heimreise machen.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Karol Kopec (33.), 1:1 Tim Müller (71.)

SV Planegg-Krailling - SV Mering 2:0
Eine bittere Niederlage musste der SV Mering beim Aufsteiger einstecken. Zudem verloren die Meringer auch noch Neuzugang Manuel Müller, der in der Schlussphase nach einem Foulspiel die Rote Karte sah. Dabei hatte Mering nach anfänglichem Abtasten früh das Ruder in die Hand genommen, über weite Teile des Spiels die Oberhand und mehr Spielanteile. Planegg wartete geschickt auf Konterchancen – und hatte mit diesem Rezept Erfolg.
„Die Mannschaft hat ordentlich dagegen gehalten und gekämpft“, so Merings Coach Günter Bayer nach dem Spiel. „Wir waren spielerisch nicht auf der Höhe und das größte Problem war unsere Chancenverwertung, die nicht einmal mangelhaft, sondern ungenügend war.“ Mering hatte eben seine Chancen durch Marcel Pietruskas Lattentreffer in der 17. Minute, nachdem er einfach mal aus 16 Metern abgezogen hatte. Auch Manuel Müller (36.) mit einer Volleyabnahme nach einem Pass von Gocevic oder Maximilian Obermeyer (40.), der nur knapp am Kreuzeck vorbei zielte, hatten gute Möglichkeiten. Kurz vor der Pause dann die kalte Dusche für den MSV bei tropischen Temperaturen. Nach einem klasse Pass von Markus Dieckmann tauchte Martin Bauer vor dem MSV-Gehäuse auf und traf mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0.
Nach dem Seitenwechsel machte Mering Druck und hatte richtig gute Chancen. So vergab Manuel Müller nach herrlicher Ablage von Alexander Nebel in der 47. Minute, Maximilian Obermeyer zielte zwei Minuten später nach Pass von Müller daneben und ein Freistoß von Kapitän Maximilian Lutz ging in der 59. Minute knapp vorbei.
Danach war es ein Spiel auf Augenhöhe und auch hier konnten sich die Meringer auf ihren Torwart Adrian Wolf verlassen. Ein ums andere Mal rettete er in letzter Sekunde und hielt alles, was auf den Kasten kam. Mering leistete sich nun die eine oder andere Unkonzentriertheit. So funktionierte die Abseitsfalle nicht immer und Adrian Wolf sah sich plötzlich zwei Planeggern gegenüber – doch Peter Schmitt störte in letzter Sekunde erfolgreich. In der 75. Minute aber machten die Planegger mit einem klasse Konter den Deckel drauf. Einmal konnte Merings Keeper Adrian Wolf das Unheil noch abwenden, doch gegen den Nachschuss von Martin Bauer war er machtlos.
Zu allem Überfluss handelte sich dann auch noch Merings Manuel Müller nach einem harten Einsteigen die Rote Karte ein. „Da gehen die Meinungen auseinander, meiner Ansicht nach war es keine Rote Karte“, so Trainer Günter Bayer.
Schiedsrichter: Maximilian Alkofer (Siegenburg) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Martin Bauer (41.), 2:0 Martin Bauer (75.)

Rote Karte: Manuel Müller (85./SV Mering)



Die Gundelfinger Julian Eberhardt, Daniel Dewein und Michael Grötzinger (von links) konnten die Überzahl gegen Oberweikertshofens Ex-Profi Ilija Sivonjic (rechts) nicht nutzen. Die Oberbayern siegten beim FCG mit 2:1. F.: Walter Brugger

FC Gundelfingen - SC Oberweikertshofen 1:2
Zur Halbzeit schien es, als könnte der FC Gundelfingen seine Erfolgsserie weiter ausbauen. 1:0 führten die Grün-Weißen und vieles deutete auf den dritten Sieg im dritten Spiel hin. Doch dann kam es anders – und am Ende durften die Oberbayern im Schwabenstadion bejubeln.
„Es war auch in der ersten Halbzeit schon längst nicht alles optimal“, meinte FCG-Coach Stefan Anderl später – und meinte damit nicht nur vergebene Tormöglichkeiten beim Kopfball von Innenverteidiger Christoph Schnelle (2.), der Gelegenheit von Christoph Müller (31.) oder von Stefan Schimmer (40.). Immerhin hatte Schimmer nach fünf Minuten für den Führungstreffer gesorgt, nachdem sich SCO-Keeper auf dem vorher gewässerten Rasen verschätzt hatte und dem Stürmer den Ball überließ. Und beinahe hätte Schimmer sogar noch erhöht, als er von Oberweikertshofens Arton Berisha bei einem Rückpass bedient wurde. Doch der Linienrichter hob die Fahne und signalisierte Abseits, was Drittliga-Referee Stefan Treiber auch pfiff.
Nach dem Seitenwechsel bot sich den Besuchern im Schwabenstadion dann ein ganz anderes Bild. „Wir sind alle zu spät“, versuchte Christoph Schnelle seine Mitspieler noch aufzurütteln, doch das zeigte keine Wirkung. Der SCO machte Druck und profitierte gegen die immer müder wirkenden Gundelfinger von deren extrem hohen Fehlpassquote. Mitunter wirkte es, als hätten die Oberbayern zwei Mann mehr auf dem Platz gehabt, ständig landete der Ball bei ihnen.
Was Folgen zeichnete: Zwar konnte Gundelfingens Torhüter André Behrens zunächst noch gegen den Kroaten Ilija Sivonjic retten, doch nach dessen anschließender Flanke durfte SCO-Spielertrainer Florian Hönisch unbedrängt zum 1:1 einköpfen (62.).
Anderl reagierte, brachte Stefan Winkler ins Spiel und der Stürmer machte auch gleich mit einem Schuss auf sich aufmerksam. Doch die anschließende Trinkpause nutzten die Gäste zu einer kurzen Taktikbesprechung – und erwischten die Gundelfinger auf dem falschen Fuß. Insbesondere David Anzenhofer, der Sebastian Heiß den Ball in den Fuß spielte. Es folgte ein Querpass zu Hönisch und direkt im Anschluss das Tor zum 1:2 (70.).
Anzenhofer, in Kaufbeuren noch überragend, stand mit dieser Aktion stellvertretend für das FCG-Team. Die Grün-Weißen schleppten sich in der Schlussphase über den Platz, auch die „Brechstange“ brachte keinen Erfolg mehr. „Wir waren heute körperlich einfach nicht auf der Höhe und wirkten nach der Pause, insbesondere nach den Gegentoren, sehr verunsichert“, so FCG-Coach Anderl.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck) - Zuschauer: 220

Tore: 1:0 Stefan Schimmer (5.), 1:1 Florian Hönisch (62.), 1:2 Florian Hönisch (70.)


TSV Nördlingen - TSV Aindling 2:0
Der TSV Aindling war mit einer Ausbaute von vier Punkten gut in die neue Saison gestartet. Gegen den TSV Nördlingen musste das Team von Trainer Roland Bahl aber einer Dämpfer einstecken. In einer glanzlosen Partie setzten sich die Gastgeber mit 2:0 durch.
Die Rieser gaben in den ersten 25 Minuten den Takt an, erspielten sich aber keine klaren Torchancen. Philipp Busers Distanzschuss aus 25 Metern flog über das Tor, auch ein gelungener Freistoßheber von Buser auf Nico Oefele war schön anzuschauen, verpuffte aber und ein Linksschuss von Kapitän Stefan Raab blieb ohne Auswirkung. Nach fast einer halben Stunde zwei gute Offensivszenen der Gäste: Zunächst verab Johannes Putz allein vor Torwart Daniel Wagner und eine Minute später zielte David Englisch knapp am kurzen Pfosten vorbei. Damit hatten die Aindlinger auch schon wieder ihr Pulver verschossen.
Nach 31 Minute das 1:0, als Matthias Kefer in den Lauf von Sven Rotzer legte und der mit einem platzierten Flachschuss Torwart Florian Peischl keine Chance ließ. Zwei Minuten später musste Peischl sein ganzes Können aufbieten um einen -Schuss von Michael Knötzinger abzuwehren und wieder Knötzinger hatte nach einem Rotzer-Zuspiel einen starken Abschluss. Es fehlte in dieser Phase das vorentscheidende 2:0, zumal Oefele nach einer Buser-Ecke noch am Torwart scheiterte (42.). In der zweiten Hälfte drängten die Lechanrainer zunächst auf den Ausgleich. Ein Flachschuss von Patrick Modes kam genau auf Torwart Wagner (48.), Johannes Raber (57.) und Daniel Deppner (62.) zielten jeweils vorbei. Doch immer wieder liefen die Aindlinger ins Abseits, ihre Angriffsaktionen waren zu unkontrolliert.
Mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie zu einem Fehlpassfestival, wenngleich die Rieser dem nächsten Tor doch näher waren. Buser wurde von Philipp Körner gerade noch geblockt, Nicolai Geiß setzte den Ball drüber und Oefele erhielt von Rotzer in Abseitsposition die Kugel, doch Torwart Peischl rettete mit Fußabwehr zur Ecke (78.). Nach diesem Buser-Eckball kam Stefan Rieß frei zum Kopfball, doch er köpfte genau dorthin wo Torwart Peischl stand. In der 82. Minute die Entscheidung: Rotzer spielte auf Oefele, der noch in der eigenen Hälfte durchstartete und im Strafraum den mitgelaufenen Michael Knötzinger mit einem Querpass bediente – 2:0.
Schiedsrichter: Christian Tauscher (VfR Burggrumbach) - Zuschauer: 190

Tore: 1:0 Sven Rotzer (31.), 2:0 Michael Knötzinger (83.)


VfB Durach - FV Illertissen II 0:2
Mühevoll und zäh gestaltete sich der Auftritt des FV Illertissen II beim VfB Durach. Das Gesetz der Serie wurde mit dem Auswärtserfolg trotzdem eingehalten. Bislang ließ der FVI noch jedem Unentschieden gegen die Allgäuer einen Dreier folgen. Durach war zunächst das bessere Team und hatte auch ein Plus an Chancen. VfB-Trainer Peter Christl bemängelte die Chancenauswertung seiner Elf durch Michael Mayr (11.), Steffen Wachter (27./Pfosten) sowie Lukas Schneider.
Illertissen hatte 40 Minuten lang Glück, dass die Gastgeber daraus kein Kapital schlagen konnten. Erst kurz vor der Pause bekam das Team von Trainer Roland Regenbogen das Spiel besser in den Griff. Im Anschluss an einen Eckball unterlief einem Duracher ein Handspiel. Max Gauder traf per Elfmeter allen VfB-Protesten zum Trotz zur Pausenführung (45.+3).
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer eine zerfahrene Partie mit vielen Fehlpässen. Der FVI war dennoch die bessere Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz und die klareren Chancen. Trotzdem dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe Dominik Trautmann einen Konter zur endgültigen Entscheidung nutzen konnte. Seinem Saisontreffer Nummer sieben hätte Trautmann noch zwei weitere Tore hinzufügen können, diese Möglichkeiten ließ er allerdings aus. FVI-Spielleiter Oliver Millekat ließ auch wegen der hohen Temperaturen bei seinem Urteil Nachsicht walten: „Schlecht gespielt und trotzdem gewonnen. Das muss auch mal drin sein.“
Schiedsrichter: Muharrem Yildiz (Forstinning) - Zuschauer: 250

Tore: 0:1 Maximilian Gauder (45.+2/Handelfmeter), 0:2 Dominik Trautmann (92.)


SC Ichenhausen - SpVgg Kaufbeuren 5:1
Das ist eine schöne Momentaufnahme: Mit einem klaren Erfolg hat der SC Ichenhausen die Tabellenführung übernommen. Der überforderte Gegner aus Kaufbeuren musste mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Leistungsgerecht wäre ein noch höherer SCI-Erfolg gewesen.
Der SCI-Trainer hielt Wort und variierte taktisch durch: Er beorderte den genesenen Stefan Selig wie schon im ersten Saisonspiel in die Innenverteidigung und stellte Stefan Winzig als zweiten defensiven Mittelfeldspieler auf. Die erste Chance erspielten sich gleich die Hausherren: Simon Hille erreichte einen in den Strafraum gechippten Freistoß mit letztem Einsatz, konnte den Ball aber nicht mehr gefährlich Richtung Tor lenken (4.). In der 15. Minute ging es dann aber ganz schnell. Ein Querpass von Hofmiller flog in Dominik Fabingers Richtung. Der ließ den Ball einmal auftippen und zog aus 18 Metern volley ab – Kaufbeurens Schlussmann Dennis Motzer hatte keine Abwehrchance. Nach dem Führungstreffer warteten die Ichenhauser auf eine Reaktion der Gäste. Die blieb allerdings komplett aus, Kaufbeuren schien mehr mit den eigenen Unzulänglichkeiten als mit dem Gegner beschäftigt. So gehörte auch die nächste Chance den Königsblauen: Simon Hille zog nach einem schönen Solo aus 20 Metern ab. Doch diesmal war Motzer im Tor der Allgäuer zur Stelle (26.).
Nur fünf Minuten später stand es dann 2:0: Timo Pape verlängerte den Ball nach Abstoß von Zeiser perfekt in den Lauf von Sebastian Hofmiller, und der tunnelte Kaufbeurens Schlussmann. Danach plätscherte die Partie ereignislos vor sich hin. Bis sich die Kaufbeurer im Stile einer Schülermannschaft übertölpeln ließen: Timo Pape wuchtete den Ball per Einwurf ans Fünfereck, wo Hofmiller die Kugel abschirmte, sich um den Gegner drehte und zum 3:0 vollendete (45.).
Ichenhausen stand auch im zweiten Durchgang hinten sicher und konterte fast nach Belieben. Bernd Günther und Sebastian Hofmiller verfehlten jeweils nur knapp das Ziel (49./51.). Kaufbeuren kam zu seinem ersten gefährlichen Torschuss, als Lukas Göttle einen 22-Meter-Freistoß knapp neben das Tor setzte (53.). Christoph Schiller setzte den Ball frei vor dem Tor stehend an den Pfosten (61.). Maximilian Fiedler beendete schließlich das Warten der Ichenhauser Fans auf den vierten Treffer mit Stil: Aus 16 Metern überlupfte der Mittelfeldspieler Kaufbeurens Schlussmann (65.).
Die Königsblauen konnten die Partie ohne großen physischen Aufwand zu Ende spielen. Der eingewechselte Bernhard Grüner verfehlte das Tor bei einem Freistoß knapp (71.), Christoph Schiller traf zum zweiten Mal an diesem Nachmittag den Pfosten (75.). Der fünfte Treffer beim fröhlichen Scheibenschießen gelang Hofmiller, der Motzer zum zweiten Mal an diesem Tag überlupfte. Dominik Gröger betrieb für die Gäste Ergebniskosmetik.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Dominik Fabinger (15.), 2:0 Sebastian Hofmiller (31.), 3:0 Sebastian Hofmiller (45.), 4:0 Maximilian Fiedler (65.), 5:0 Sebastian Hofmiller (85.), 5:1 Dominik Gröger (87.)


Aufrufe: 020.7.2014, 21:18 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor