2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Das Ende des Projekts JFG Chamer Land ist amtlich. Die Mitglieder stimmten der Auflösung  zum 31. Juli 2017 zu.  Foto: Mühlbauer
Das Ende des Projekts JFG Chamer Land ist amtlich. Die Mitglieder stimmten der Auflösung zum 31. Juli 2017 zu. Foto: Mühlbauer

Auflösung mit fadem Beigeschmack

Das Ende der JFG Chamer Land – Vorsitzender erhebt Vorwürfe gegen die SpVgg Wi-Wa. Vilzing lehnt eine Spielgemeinschaft ab.

Am Donnerstagabend trafen sich die Mitglieder der JFG Chamer Land im DJK-Sportheim zur zweiten Versammlung. Auch diesmal war der Besuch mit sieben Wahlberechtigten überschaubar. Für den Auflösungs-Beschluss reiche eine Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder, so Vorsitzender Michael Pemmerl. Die Auflösung sei ja von den Stammvereinen beschlossen worden.

Vor der Abstimmung ergriff Karl-Heinz Krüger noch einmal das Wort. Der BFV sei mit seinen Änderungen in keinster Weise schuld. Der Hauptgrund liege für ihn ganz klar darin, dass die SpVgg Willmering-Waffenbrunn diese Auflösung wollte.

Stefan Röckl von der SpVgg Wi-Wa sagte daraufhin: „Es hat eine Sitzung darüber gegeben, in der sich die Vereine auf die JFG-Auflösung geeinigt haben. Kein Verein, weder Vilzing noch Katzbach, hat ein Veto eingelegt“, sagte Röckl, der sich für den Rest der Versammlung sonst nicht mehr äußerte. Krüger fügte an: „Das jetzt einfach alles wegzuschmeißen, das tut weh. Und dann noch die Schuld auf andere schieben, das geht so nicht. Es sollte schon fair zugehen“.

Die Mehrheit der Mitglieder stimmte im Anschluss dafür, dass die JFG Chamer Land zum 31. Juli 2017 aufgelöst wird. Vorsitzender Michael Pemmerl sagte: „Ich denke, wir haben im Sinne der Stammvereine gehandelt. Jeder war mit Herzblut dabei, sonst hätten wir den Erfolg nicht gehabt“. Robert Bauer fügte an, dass es schade sei, dass die JFG aufgelöst wird. „Mit dieser JFG konnten alle Jugendmannschaften gefördert werden. Der Hintergrund ist für mich völlig unklar, aber es wird weitergehen müssen. Man habe viel aus dem Boden gestampft, jeder hatte seinen Spaß an der Arbeit.“



Akzeptieren, dass Spieler wechseln

Jugendleiter Stephan Treml (DJK Vilzing) teilte mit: „Ich wäre nicht für eine Auflösung gewesen, denn die Jugendlichen haben sich mit der JFG identifiziert und waren mit Ehrgeiz dabei. Es ist schade für die Kinder. Wir aus DJK Sicht werden weiterhin alles tun für die Kinder.“ Karl-Heinz Krüger fügte an: „Was die Pemmerls geleistet haben, kann man nicht hoch genug einschätzen, man konnte sich stets offen äußern, dann wurde es ausdiskutiert. Das gehört zum Sport mit dazu. Auch muss man es einfach mal akzeptieren können, wenn ein Spieler nach seiner JFG-Zeit zu einem anderen Verein wechselt, weil er dort vielleicht höherklassig spielen kann.“



Es geht viel den Bach runter

Zur weiteren Vorgehensweise merkte Pemmerl an, dass der Plan gewesen wäre, die Jugendleiter der Vereine wieder an die Jugend heranzuführen, so dass diese bis zum Ende der Saison die JFG führen. Im Herbst müsse nämlich die Vorbereitung auf die kommende Spielzeit in Angriff genommen werden. Dies wurde verworfen, so Pemmerl, weil von der SpVgg Willmering-Waffenbrunn und vom FC Katzbach keine Unterstützung kam und beide Vereine dieses Modell ablehnten.

Stephan Treml erklärte sich bereit, das Amt des Liquidators zu übernehmen. Michael Pemmerl sagte als Schlusswort: „Mir fällt dieser Tag sehr schwer. Es geht viel den Bach runter. Besonders traurig macht mich, dass die Jugendleiter von zwei Vereinen kein Interesse an dieser JFG zeigen. Die DJK Vilzing habe Großartiges für die JFG geleistet. Er finde es schade, dass jetzt nur die DJK Vilzing mit ihrem Jugendleiter Verantwortung übernimmt. An seinen Stammverein Willmering-Waffenbrunn gerichtet sagte Pemmerl: „Wenn von 20 Jugendlichen, die aus der A-Jugend herauskommen, nur zwei die Chance erhalten, in der Herrenmannschaft zu spielen, dann fehlen mir die Worte. Hier wäre genug Qualität vorhanden, um jederzeit in der Kreisklasse spielen zu können. Aber dann würde es halt ein oder zwei Jahre länger dauern, bis man von da unten wieder rauskommt. Mir fehlt jegliches Verständnis, dass man auf auswärtige Spieler setzt und die eigene Jugend außen vor lässt.“


Den Verband trifft keine Schuld

Klarstellen wollte der JFG-Vorsitzende, dass der BFV an dieser Auflösung keine Schuld habe. Pemmerl Redebeitrag geriet zur Abrechnung mit der SpVgg Wi-Wa: „Ich bin von meinem Heimatverein sehr enttäuscht. Ich gehe sogar soweit, dass ich sage, ich schäme mich für meinen Verein, wenn die eigene Jugend keine Möglichkeit erhält, im eigenen Verein spielen zu können, weil man stattdessen auf auswärtige Spieler setzt.“ Er habe die Hoffnung, dass die Vereine eine Lösung im Sinne der Jugendlichen finden und sich schnell einigen können, sonst laufe die Zeit davon. Das endgültige Schlusswort hatte Vilzings Abteilungsleiter Karl Wanninger: „Ich danke der JFG-Vorstandschaft für die Arbeit. Ich bitte darum, Stephan Treml zu unterstützen, dass er es bis Saisonende durchziehen kann, und finde es schade, dass die anderen Vereine kein Interesse an der Jugend zeigen. Ich kann es nicht verstehen, dass man so ein gut funktionierendes Gebilde jetzt so schnell aufgibt. Hier ist die Enttäuschung bei allen Verantwortlichen wohl zu groß“, sagte Wanninger.


Aktuelle Saison ist gesichert

Er stellte klar, dass der Spielbetrieb gesichert ist. Denn die JFG bestehe auf jeden Fall bis zum Ende der aktuell laufenden Saison. Bezüglich der angedachten Bildung einer Spielgemeinschaft (SG) wurde Wanninger konkret: „Für uns als DJK Vilzing steht fest, dass wir keine Spielgemeinschaft mit der SpVgg Willmering-Waffenbrunn bilden werden. Das ist definitiv Fakt. Es wird für uns auf jeden Fall weitergehen, in welcher Form, wird sich zeigen. Wir haben sehr erfahrene Trainer, und ich sehe keine Gefahr, dass es jetzt auseinanderbricht. Noch einmal auf den Punkt gebracht, diese Auflösung der JFG Chamer Land ist einfach sinnlos“.

Aufrufe: 017.9.2016, 09:00 Uhr
Thomas MühlbauerAutor