2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Am Anfang seiner Trainereinheiten standen die Laufschuhe. Aber jetzt kann Tobias Strobl den Tobias Strobl auch auf Rasen auf Vordermann bringen.  Foto: Reinhold Radloff
Am Anfang seiner Trainereinheiten standen die Laufschuhe. Aber jetzt kann Tobias Strobl den Tobias Strobl auch auf Rasen auf Vordermann bringen. Foto: Reinhold Radloff

Aufbruchsstimmung erzeugen

Schwabmünchens neuer Trainer Tobias Strobl sprach nach seinem ersten Training über interessante Dinge

Gut gelaunt, sympathisch, fröhlich, offen, erfolgshungrig und mit seiner Situation sehr zufrieden, so zeigt sich der neue Cheftrainer des TSV Schwabmünchen, Tobias Strobl. Die Schwabmünchner Zeitung sprach mit ihm nach seinem ersten Training und erfuhr einige erstaunliche Dinge.

Wo begann ihre Fußballerkarriere?

Strobl: Mein Vater war, als ich vier Jahre alt war, Jugendleiter beim Türkischer SV Ingolstadt. Ich weiß bis heute nicht warum, muss ihn mal fragen. Deshalb trainierte und spielte ich dort, bis ich sechs Jahre alt war.

Was war Ihr sportlicher Höhepunkt als Fußballer?

Strobl: Ich stieg mit dem FC Ingolstadt bis in die 2. Liga auf, hatte in der Mannschaft allerdings nur drei Einsätze. Es war trotzdem toll.

Wie kam der Kontakt zum TSV Schwabmünchen zustande?

Strobl: Eines Tages rief mich Werner Muth einfach an. Was er sagte, klang interessant. Ich traf mich mit den wichtigsten Leuten der Abteilung und war begeistert.

Was reizt Sie an ihrer neuen Aufgabe?

Strobl: Viel hier ist außergewöhnlich. Das fängt schon bei der guten Abteilungsleitung und deren Mitarbeitern an. Das Umfeld stimmt also. Dann finde ich toll, dass es hier viele Spieler mit langjähriger Zugehörigkeit und viele Eigengewächse gibt. Außerdem waren die Spiele gegen Schwabmünchen immer etwas Besonderes. Hier war schwierig zu spielen. Ich will einfach ein Teil davon sein.

Wie wollen Sie den TSV wieder in die Erfolgsspur bringen?

Strobl: Dafür müssen wieder die alten Tugenden des Vereins geweckt werden: Kampf, Laufstärke und nie aufgeben.

Wie wollen Sie das erreichen?

Strobl: Ich möchte eine Aufbruchsstimmung erzeugen, die Leute mitziehen, die Spielweise und die Einstellung verbessern, der Mannschaft beibringen, dass sie wieder an sich glaubt und mit breiter Brust auftritt. Die Fitness muss verbessert werden und der Spaß am Fußball muss wieder zurückkehren. Ich will den Spielern auch die Angst vor einem Fehlpass nehmen, denn es steht ein Team dahinter, das einen Fehler verzeiht und ausbügelt. Wichtig ist mir auch, dass der Funke zu den Zuschauern überspringt.

Hat die Mannschaft Ihrer Meinung nach Bayernligareife?

Strobl: Hundertprozentig. Bevor ich hierher wechselte, habe ich einige andere Trainer befragt. Die sahen alle in der Mannschaft genügend Potenzial.

Was sagen Sie zu den Neuzugängen?

Strobl: Da wir wegen des Schnees bisher nur gelaufen sind, kann ich noch wenig sagen. Yasin Cilingir ist für mich ein unbeschriebenes Blatt, Fabio Maiolo hat ein gutes Standing, Thomas Biasiotto ist ein Dribbelkünstler und Dragan Ignjatovic ein toller Torwart, der den Kampf um die Nummer eins aufnimmt.

Wie soll die Vorbereitung laufen?

Strobl: Wir werden fünf Mal trainieren und zwei Tage frei haben. Wir machen Vorbereitungsspiele, gehen in die Soccer-Halle und ins Sportstudio.

Wie lauten ihre wichtigsten Ziele?

Strobl: Mehr Fitness, die Zahl der Gegentore minimieren und den Klassenerhalt schaffen. Das sind Aufgaben nicht nur für die Mannschaft, sondern für den ganzen Verein.

Glauben Sie daran, dass Sie in Schwabmünchen auch spielen werden, obwohl sie in Pipinsried noch unter Vertrag stehen?

Strobl: Wenn, dann nur, wenn nichts an Pipinsried dafür bezahlt werden muss. Die 5000 Euro, die da rumgeistern, sind utopisch.

Wollen Sie gerne spielen?

Strobl: Natürlich, ich bin im besten Fußballalter und fit.

Warum wechseln Sie im Sommer nach Manching?

Strobl: Ganz einfach: Weil ich den Vertrag dort unterschrieben habe, vier Tage bevor Schwabmünchen akut wurde.

Wie sehen Sie die Situation mit Konrad Höss in Pipinsried?

Strobl: Ich bin ihm dankbar, dass er mir damals die Chance als Spielertrainer bei sich gegeben hat. Was jetzt abläuft tut weh, geht aber teilweise auch ins Lächerliche. Am 30. Juni läuft mein Vertrag aus. Dann ist das Thema erledigt.

130 Kilometer einfach zum Training sind sehr viel. Fahren Sie gerne Auto?

Strobl: Überhaupt nicht. Ich hasse es eigentlich. Aber für diese fünf Monate und die reizvolle Aufgabe in Schwabmünchen nehme ich die Strecke gerne auf mich.

Beruf, Fußball und Privatleben, da sind Sie zeitlich derzeit ja ganz schön unter Druck.

Strobl: Mein Arbeitgeber unterstützt mich sehr. Der Fußball macht mir sehr viel Freude und mein Privatleben läuft super. Ich baue gerade mit meiner langjährigen Freundin ein Haus in Wolkertshofen. Alles bestens.

Mit welchen Gefühlen sind Sie nach Schwabmünchen gekommen?

Strobl: Ich war sehr nervös und malte mir alles Mögliche auf der Fahrt hierher aus, wie der Empfang wohl werden würde. Nach den ersten paar Stunden bin ich sehr erleichtert und zuversichtlich. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe.

Aufrufe: 026.1.2016, 10:12 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor