2024-05-10T08:19:16.237Z

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Hinter dem Einsatz von Mario Vila Boa (rechts) steht noch ein Fragezeichen. (Foto: Derek Schuh)
Hinter dem Einsatz von Mario Vila Boa (rechts) steht noch ein Fragezeichen. (Foto: Derek Schuh)

Auf FC Wangen wartet gleich das wegweisende Kellerduell

Fußball-Verbandsligist muss im ersten Spiel des neuen Jahres nach Böblingen - Sorgen um Karrer und Vila Boa

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Wangen im Allgäu / sz - Für die Verbandsligafußballer des FC Wangen beginnt das zweifellos schwierige Unterfangen im Kampf um den Klassenerhalt. Als bereits wegweisend gilt dabei am Sonntag, 15. März, um 15Uhr das sicherlich brisante Kellerduell auf dem Kunstrasen der Sportvereinigung Böblingen.

Erste Ausfahrt S-Bahn-Haltestelle Goldberg heißt es somit für den Verbandsliga-Letzten aus dem Allgäu. Und der Silberstreifen am Horizont vermag nur dann zumindest matt zu glänzen, wenn sich zum Punktspielauftakt im neuen Jahr gleich ein Erfolgserlebnis einstellt. In der Lesart von FC-Chefcoach Peter Alber bedeutet dies, "dass wir in Böblingen auf jeden Fall einen Punkt holen, besser noch einen ,Dreier' einfahren sollten."

Nun, mit den überraschend auf Platz 15 durchgereichten Gastgebern (elf Punkte) verbindet die Wangener eine der wenigen positiven Erinnerungen. Denn beim überzeugenden 1:0-Hinrundenerfolg feierte der FC immerhin einen seiner zwei mageren Siege. Den Zweiten gab es kurz vor der Winterpause mit dem 4:2 über Aufsteiger Gärtringen. Heraus aus den Köpfen muss aber vor allem die komplett verkorkste Vorrunde, das 0:9-Debakel bei Klassenprimus Bissingen, die fast unheimlich anmutende Personalmisere und eine holprige Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte.

Der Wille muss in die Köpfe

Hinein in die Köpfe muss vielmehr der unbedingte Wille, als Mannschaft das Ruder noch herumzureißen, keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass es eine Charakterfrage ist, Württembergs höchster Amateurliga anzugehören - und, wie es Peter Alber formuliert, "immer wieder wachzurufen, dass der FC in scheinbar aussichtsloser Lage schon einmal den kaum für möglich gehaltenen Klassenerhalt gepackt hat". 2012/13 wars, als nach dürftigen acht Vorrundenpünktchen noch eine punktgenaue "Landung" erfolgte unter der rigorosen Regie von Alber-Vorgänger Gerhard Schmitz.

Keine Frage: Seinerzeit stand die Wangener Mannschaft in nahezu allen Belangen voll im Saft. Peter Alber will sich mit diesem stichhaltigen Argument jedoch nur bedingt auseinandersetzen: "Es ist natürlich klar, dass wir in den anstehenden 14 Endspielen möglichst in Bestbesetzung antreten müssen, um da unten 'rauszukommen." Sollte es sich dennoch anders ergeben, "dürfen wir die Hoffnung nicht aufgeben. Denn die Chance, wenigstens die Relegation zu erreichen, ist angesichts der Punktesituation im Tabellenkeller nach wie vor intakt." Platz zwölf muss demnach das Minimalziel lauten. Diesen belegt aktuell Aufsteiger FV Olympia Laupheim mit 17 Zählern.

Der FC-Coach erinnert in diesem Zusammenhang an die weisen Worte eines prominenten Kollegen, der Bundesligist Werder Bremen mit Umsicht aus einem Wellental heraus holte: "Der Erfolg, so hat Viktor Skripnik erklärt, hängt zu 50 Prozent vom Kader ab, zu 30 Prozent vom Trainer und, nicht zu unterschätzen, zu 20 Prozent vom Glück."

Womöglich benötigt der FC Wangen sogar einen gehörigen Prozentsatz mehr. Das Glück zu haben, dass die angeschlagenen Offensiv-Topkräfte Christian Karrer (Ferse) und Mario Vila Boa (Knie) rechtzeitig fit werden, dass weitere Führungsspieler, wie Rückkehrer Daniel Wellmann, Saikou Omar Sawo, Peter Giraud, der junge Luis Metzen, ja, auch Kapitän Okan Housein den Rest der Mannschaft mitreißen, im Prinzip das gesamte Umfeld. "Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir es gemeinsam schaffen", verspricht jedenfalls Peter Alber, der Trainer.

Aufrufe: 012.3.2015, 18:19 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Uli CoeliusAutor