2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Erst im Sommer feierte Karsten Wettberg mit den ATSV-Kickern den Bezirksliga-Aufstieg. Folgt im nächsten Sommer der Sprung in die Landesliga?  Foto: Archiv
Erst im Sommer feierte Karsten Wettberg mit den ATSV-Kickern den Bezirksliga-Aufstieg. Folgt im nächsten Sommer der Sprung in die Landesliga? Foto: Archiv

ATSV klopft an die Landesliga-Pforte

Der Bezirksligist hat beste Aussichten auf die Aufstiegsrelegation +++ Die drängendste Frage ist: Was macht Karsten Wettberg?

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In der Fußball-Bezirksliga Niederbayern-West darf Aufsteiger ATSV Kelheim zur Winterpause vom Durchmarsch in die Landesliga träumen. Mit der Nachholpartie gegen den SC Kirchroth (21. März) in der Hinterhand rangieren die Kelheimer als Dritter bei 37 Punkten einen Zähler hinter dem zweitplatzierten ASCK Simbach. Für einen spannenden Kampf um den begehrten Relegationsplatz scheint bis Saisonende gesorgt, denn mit TSV Seebach (36) und TSV Vilsbiburg (35) sitzen dem ATSV weitere Aufstiegsaspiranten im Nacken. Der Spitzenreiter TSV Velden hat sich mit 50 Punkten bereits einen komfortablen Vorsprung erarbeitet.

Mit dem Titelgewinn wollte Erfolgscoach Karsten Wettberg aus Elsendorf ohnehin nicht spekulieren. ,,Das wäre für einen Aufsteiger etwas vermessen gewesen. Wir wollten uns zügig etablieren und haben unsere Ziele gut umgesetzt. Der erste Platz scheint vergeben, aber wir werden den zweiten Rang angreifen", verspricht der 73-Jährige.

,,Ich weiß es selbst noch nicht"

Ob das Trainer-Idol Wettberg - mit mehr als 50 Titeln in seiner Betreuer-Laufbahn - auch in der kommenden Saison die Geschicke der ATSV-Kicker lenkt, steht noch nicht fest. Gespräche über ein mögliches drittes Amtsjahr wollen Verein und Coach nach dem Kelheimer Hallenturnier führen. Der Elsendorfer lässt sich aktuell alles offen. ,,Ich weiß ganz ehrlich nicht, wie es aussehen wird. Ich bin 73 Jahre. Ganz spurlos geht das Alter auch an mir nicht vorbei."

Doch der fitte Senior steckte zuletzt auch eine Operation weg und strampelt nach wie vor auf seinem Fahrrad stundenlang durch die Gegend. ,,Mein Arzt erklärt mich manchmal zu einem medizinischen Wunder. Aber ich habe immer etwas getan, deshalb geht's mir auch so gut", so Wettberg zur MZ. 200 Liegestütze mache er noch jedem Youngster vor, ,,aber das kommt halt nicht von nichts".

Wie er von sich selbst einiges verlangt, so hält er es auch im fußballerischen Umfeld. ,,Die jungen Funktionäre im ATSV tun alles. Aber eine Landesliga würde noch einmal eine höhere Stufe an Rahmenbedingungen erfordern." Dass Wettberg damit auch die ein oder andere Verstärkung meint, versteht sich bei seiner erfolgsorientierten Vergangenheit von selbst. Wichtiger Baustein im Team ist Ex-Profi Tobias Schlauderer. Was der 30-Jährige aus Unterwendling nächste Saison vor hat, soll auch nach dem Parkettzauber geklärt werden. Bleibt der frühere SSV Jahn-Spieler, gilt es auch als Signal an Teamkollegen. Es ist kein Geheimnis, dass es manche Kicker (Bugl, Rauner, Dumani) ohne Wettberg und Schlauderer wohl nie nach Kelheim verschlagen hätte.

Unnötige Punktverluste wurmen

Das erklärte Ziel für die Frühjahrsrunde, die Attacke auf den zweiten Platz, können die ATSV-Kicker mit frischen Kräften in Angriff nehmen. Von Bayernligist TSV Bogen schließt sich der Saaler Stürmer Florian Fischer an. Der 19-Jährige kickte vor seinem Wechsel nach Bogen für die U17 und U19 des SSV Jahn Regenburg in der Bayernliga, musste aber in seiner jungen Laufbahn bereits zwei Kreuzbandrisse erleiden. Neben Fischer stößt das junge Talent Vedat Cazaku (18) aus Moldawien zum Kader. Beide gaben in der Halle schon ihr Debüt.

Verkraften müssen die Kelheimer nach den Ausfällen von Tom Sommer und Daniel Theunert noch vor Saisonstart mittlerweile auch den Kreuzbandriss von Spielführer Christian Gottschalk sowie den Abgang von Allrounder Mergim Dumani (neuer Verein noch offen) zur Winterpause. Laut Wettberg sei es kein Problem, dass man sich aufgrund der Verletzungen und der bisher getätigten Neuverpflichtungen etwas offensiver ausgerichtet habe. ,,Unser Kader hat bisher speziell die Ausfälle im defensiven Bereich sehr gut kompensiert. Ohnehin haben wir angesichts der Umstände mit Langzeitlädierten, verletzungsbedingten Rückschlägen und den auch daraus resultierenden Trainingsrückständen das Optimum herausgeholt", so Wettberg.

Den ehrgeizigen Trainer ärgern aber Punktverluste gegen Widersacher aus dem unteren Tabellenbereich. Speziell in der ersten Saisonphase verhinderten mehrfach späte Gegentreffer eine bessere Punktausbeute. ,,Das zog sich wie ein roter Faden durch die Spielzeit. Aber wir haben die fehlenden Punkte selbst zu verantworten. Konzentrationsmängel und taktische Fehler waren ausschlaggebend." Gegen die Topteams habe man sich hingegen hervorragend geschlagen. ,,Mit Platz drei können wir als Aufsteiger absolut zufrieden sein." Der Vorbereitungsbeginn ist am 2. Februar geplant. Alternativ zum Freilufttraining stehen Termine in der Pentlinger Soccer-Halle zur Verfügung.

Aufrufe: 020.12.2014, 05:00 Uhr
Alexander Roloff/Martin RutrechtAutor