Mit einem Heimspiel gegen einen Aufsteiger in die Saison starten. Viel besser kann man es nicht erwischen. „Deshalb haben wir uns auch eine Punkteausbeute ausgerechnet“, bestätigte Andervennes Trainer Gerd Leugers. Nach 90 Minuten musste aber auch er einsehen: „Für einen Punkt kamen wir heute nicht in Frage.“ Delmenhorst zeigte, wie schon in der vergangenen Oberligasaison, dass sie taktisch diszipliniert einen guten Ball spielen können. Das erste Tor von Anna Mirbach (8.) hatte wegweisenden Charakter. „Davon haben wir uns nicht erholt“, erkannte Leugers.
Bei hitzigen Temperaturen hatte Andervenne zu Beginn versucht, das Spiel ausgeglichen und ruhig zu gestalten, um mit einer Einzelaktion zum Torerfolg zu gelangen. Nach dem ersten Gegentreffer war diese Strategie nichtig. Delmenhorst stellte sich in der Folge intelligent in der eigenen Hälfte an, machte die Räume eng und lauerte selbst auf Kontergelegenheiten. „Wir hatten während der gesamten Spielzeit vielleicht zwei bis drei Torchancen. Das ist zu wenig“, meinte Leugers, der vom Auftritt seiner Damen enttäuscht war. Positiv fiel allein Birte Feld auf, die in der Sommerpause aus dem eigenen Jugendkader in die Regionalligamannschaft stieß.
Auch nach der Pause fehlten Andervenne klare Aktionen in der Vorwärtsbewegung. Wie es funktionieren kann, zeigte erneut Anna Mirbach mit ihren Toren zum 2:0 und 3:0 (77./89.). „Sie war heute von uns nicht aufzuhalten“, war Leugers nicht nur von der Offensivspielerin, sondern von der gesamten Gästemannschaft beeindruckt: „Wenn Delmenhorst diese Qualität hält, werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben.“ Seiner Elf müsse nach dem Saisonauftakt klar sein, dass auch die zweite Regionalligasaison im Zeichen des Klassenerhalts stünde: „So werden wir es sehr schwer haben.“