Aufsteiger Bocholt kassierte als Tabellenzweiter beim SC Kapellen am achten Spieltag mit 0:2 die erste Niederlage, die Hiesfelder gingen gegen den VfB Hilden im eigenen Stadion mit 3:6 unter. Der Ärger über das halbe Dutzend Gegentore und die indiskutable Vorstellung ist im Lager der "Veilchen" noch nicht abgeklungen. Trainer Jörg Vollack hadert mit der Einstellung seiner Schützlinge. Torwart Sebastian Wickl hatte am 0:2-Rückstand nach einer Viertelstunde sicher ein gerüttelt Maß Anteil, der weitgehend planlose und schlappe Auftritt seiner Teamkameraden tat jedoch ein Übriges. Wickls Platz bleibt ohnehin vorerst zwischen den Pfosten: Kevin Hillebrand laboriert an einer Handgelenksverletzung und fehlt mindestens zehn Tage - eine Knorpelscheibe in der Hand ist eingerissen. "Wenn ich operiert werden muss, war's das für dieses Jahr", sagt Hillebrand. Zunächst trägt er eine Schiene.
"Wir werden unser bestes Gesicht zeigen müssen, um in Bocholt etwas holen zu können", vermutet Vollack. Kevin Corvers trainierte in der abgelaufenen Woche zweimal und könnte der zuletzt arg wackligen Innenverteidigung zu dringend benötigter Stabilität verhelfen. Oliver Rademacher, der vor zehn Tagen in Ratingen eine Platzwunde im Gesicht davontrug, stieg ebenfalls wieder ins Training ein. Trotz starker Konkurrenz im defensiven Mittelfeld war auch er als "Sechser" bisher ein Fixpunkt im Team. Davon sind Pascal Spors und Dennis Hecht aktuell weiter entfernt als zuvor, da sie am Freitagmorgen das Training um 9 Uhr verpassten.
Auf jeden Fall muss die Mannschaft auf Soufian Ramis Dienste verzichten: Der Mittelfeldspieler erlitt gegen Hilden bei einem Zusammenprall eine Gehirnerschütterung
Dass Bocholt kein "normaler" Aufsteiger ist, der sich zunächst einmal den Klassenerhalt zum Ziel setzt, hat das Team bisher eindrucksvoll bewiesen. Trainer Manuel Jara nahm vor knapp einem Jahr von seiner alten Wirkungsstätte VfL Rhede einige Spieler wie zum Beispiel Ludwig Kofo Asenso mit und baute eine schlagkräftige Truppe auf. Vor der Saison wechselte unter anderem Bas Reekers von Schwarz-Weiß Essen zum 1. FC und sorgt für Ordnung im Mittelfeld.