2024-05-02T16:12:49.858Z

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Nicht mehr Trainer der TSG Achstetten: Andreas Miller. Foto: Archiv
Nicht mehr Trainer der TSG Achstetten: Andreas Miller. Foto: Archiv
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Achstetten entlässt Trainer Miller

Fußball: Werner Böhringer leitet bis Saisonende das Training beim Bezirksligisten

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Achstetten / sz - Der Fußball-Bezirksligist TSG Achstetten hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Andreas Miller getrennt. Die Entlassung teilten die TSG-Verantwortlichen dem 33-Jährigen am Montagabend mit. Miller, der in Neu-Ulm wohnt, hatte erst zu Saisonbeginn die Nachfolge von Fabian Hummel angetreten.

Bis zum Ende der Spielzeit soll nun Werner Böhringer, Trainer von Achstettens "Zweiter", auch das Bezirksligateam trainieren. Die beiden langjährigen TSG-Spieler Thorsten Stumpf und Michael Stanzl sollen die Mannschaft bei den noch ausstehenden zwei Ligaspielen in Gutenzell (Mittwoch, 18 Uhr) und gegen den SV Steinhausen (Samstag, 17Uhr) betreuen. "Zur kommenden Saison suchen wir aber einen neuen Trainer", sagte TSG-Abteilungsleiter Ralf Knehr am Dienstag gegenüber der SZ.

Die Entscheidung, sich von Andreas Miller zu trennen, habe der TSG-Spielausschuss bereits vergangene Woche getroffen. "Er ist ein sehr guter Trainer, ein sehr akribischer Arbeiter. Aber menschlich hat es zwischen Trainer und Team einfach nicht mehr gepasst. Seine Anforderungen sind einfach zu hoch", erläuterte Knehr, seit 15 Jahren Fußball-Abteilungsleiter der TSG, die Gründe für die Trennung von Miller. "Die Spieler standen nicht mehr hinter dem Trainer. Diverse Spieler hatten keinen Spaß mehr am Fußball." Dies hätten viele Gespräche zwischen der Vereinsführung und den Spielern ergeben. Den Ausschlag für die sofortige Trennung habe das Spiel gegen Gutenzell gegeben. In der am Sonntag in der 61. Minute abgebrochenen Partie hatten die Achstetter eine schwache Leistung gezeigt.

"Es ist mir persönlich nicht leichtgefallen. Es war meine erste Trainerentlassung, seitdem ich Abteilungsleiter bin", sagte der 48-Jährige und fügte hinzu: "Wir sind nicht im Streit auseinandergegangen." Nun stünden die Spieler in der Pflicht. "Sie müssen jetzt eine Reaktion zeigen und in den letzten zwei Saisonspielen zeigen was sie können, auch wenn es sportlich um nichts mehr geht", so Knehr. In der Tabelle rangiert Achstetten jenseits von Gut und Böse auf dem neunten Platz (38 Punkte/52:50 Tore). Welches Anforderungsprofil der neue Trainer haben muss? "Er muss den Spielern den nötigen Spaß im Training vermitteln, damit sie im Spiel ihr volles Potenzial abrufen können", so der TSG-Abteilungsleiter. "Das war zuletzt nicht mehr der Fall, der Wille hat gefehlt." Das müsse sich die Mannschaft ankreiden lassen.

Andreas Miller zeigte sich am Dienstag enttäuscht über die Entlassung. "Zu Beginn meiner Tätigkeit war das gemeinsame Ziel, so lange wie möglich in der oberen Tabellenhälfte mitzumischen. Mittelfristig hieß es von Vereinsseite aus, den Landesliga-Aufstieg voranzutreiben", sagte der 33-Jährige. "Darauf war meine Arbeit ausgerichtet. Letztlich klafften einfach Anspruch und die Einstellung der Spieler auseinander. Auch von den TSG-Verantwortlichen habe ich nicht genügend Unterstützung für die Realisierung der Ziele erhalten. Schade, dass es so geendet ist." Der Zeitpunkt der Entscheidung kam für Miller überraschend. "Gerade, nachdem wir im Februar noch über eine Vertragsverlängerung geredet haben und uns mündlich schon einig waren", so der 33-Jährige, der auch die Art und Weise der Trennung kritisiert. "Nach dem Saisonende hätte man sich zusammensetzen können, alles reflektieren und eine gemeinsame Entscheidung treffen können." Miller selbst hätte seine Arbeit gern fortgesetzt: "Ich hatte auch schon Gespräche mit neuen Spielern geführt."

Aufrufe: 031.5.2016, 21:10 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Felix GaberAutor