2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Zum Duell zwischen Äpfingens Julian Fischbach (links) und Erolzheims Konstantin Kallabis könnte es wieder kommen. SZ-Foto: Volker Strohmaier
Zum Duell zwischen Äpfingens Julian Fischbach (links) und Erolzheims Konstantin Kallabis könnte es wieder kommen. SZ-Foto: Volker Strohmaier
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Äpfingen wartet auf den SV Erolzheim

Bezirksliga-Relegation: SVÄ will drinbleiben - der SVE die Rückkehr (Spielbeginn 17:00 Uhr)

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Rot an der Rot / sz - Der SV Äpfingen als Viertletzter der Fußball-Bezirksliga und der SV Erolzheim als Sieger des ersten Relegationsspiels vom vergangenen Dienstag treffen am heutigen Samstag, 11. Juni, in Rot an der Rot um 17 Uhr im alles entscheidenden Spiel um den letzten freien Platz in der Bezirksliga aufeinander. Beide trennt ein Sieg vom Bezirksoberhaus - die Eintrittskarte gibt es jedoch nur für einen.

Im Fußball ist es fast wie im richtigen Leben - meistens trifft man sich zweimal. Vor zwei Jahren hatte es der SV Äpfingen schon einmal mit dem Illertalverein in der Relegation zu tun, seinerzeit als Zweiter der Kreisliga A II im ersten Relegationsspiel um den Bezirksliga-Aufstieg. An die 1:2-Niederlage verschwendet man beim SVÄ keinen Gedanken mehr, auch nicht an den letzten Vergleich in der Bezirksliga. In diesem gab es in der Saison 2012/13 einen 3:2-Sieg für Äpfingen. Trotzdem musste der SVÄ damals zusammen mit dem SVE absteigen.

Dass der Abstiegskampf zum Dauerthema für den Direktaufsteiger werden könnte, war den Verantwortlichen, Spielern und Fans zu Rundenbeginn klar. Der fiel mit zwei Auftaktsiegen sehr positiv aus, im Lauf der Saison reihte sich der SVÄ aber in die Reihe der Abstiegskandidaten ein. Zur Winterpause mussten mit Stefan Glutsch und Patrick Glaser zwei Leistungsträger berufsbedingt zurückstecken und bestritten in diesem Jahr kein Spiel mehr. Im Saisonendspurt verletzte sich noch Stammspieler Ivan Rapo schwer. Umso höher ist das Erreichen der Relegation und die Chance auf den Klassenerhalt einzustufen. Den Grundstein dafür legte der SVÄ ausgerechnet in Rot/Rot, wo man vor zwei Wochen bei der abgebrochenen Partie 2:0 führte und dann drei Tage später mit 2:1 siegte. Ähnliche Nervenstärke wünscht sich Trainer Christian Möbius von seinem Team nun auch in der Zusatzschicht. Den Gegner Erolzheim beobachtete der SVÄ-Coach zusammen mit der Mannschaft am Dienstag als Zaungast. Fragen nach einem Favoriten im Entscheidungsspiel grätscht Möbius gleich verbal ab: "In so einem Spiel gibt es keinen Favoriten. Erolzheim ist ein starker Gegner, der hinten sehr kompakt steht und schnell nach vorn spielt. Wir müssen höllisch aufpassen."

Möbius, der in seinem zweiten Jahr beim SVÄ als sportlicher Strippenzieher an der Linie steht, hat den kompletten Kader zur Verfügung und will die eigenen Stärken nicht unter den Tisch kehren. "Wir waren in der Liga von den vor uns liegenden Teams nicht weit weg, haben eine gute Runde gespielt und wollen selbstbewusst auftreten", gibt er seiner Elf mit auf den Weg.

Fantastische Frühjahrsrunde

Was für eine fantastische Frühjahrsrunde hat der SV Erolzheim noch hingelegt. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt nach der Winterpause hatte man beim SVE das Thema Spitzenplatz schon vorsichtig zur Seite gelegt. Danach folgten aber nur noch Siege und ein Remis gegen den Meister SV Eberhardzell, dem man nun über den Umweg Relegation in die Bezirksliga folgen will. Ganz so problemlos war der Weg auf den zweiten Platz in der Kreisliga A I dennoch nicht. Im Frühjahr verließ mit Andrei Rusu der klassische "Zehner" den Verein. Den kompletten Kader kann der seit fünf Jahren bei seinem Heimatverein tätige Trainer Stephan Hirsch aufgrund studentischer und beruflicher Abwesenheit einiger Akteure meist nur freitags versammeln. Probleme, mit denen der 46-jährige mehrjährige Trainer-Schulungsleiter des Bezirks Riß inzwischen gelernt hat, zu leben. Für die abschließende Spielerversammlung am Freitag hat er wohl auch den Relegationsauftritt gegen Baustetten auf der Themenliste, mit dem er im Großen und Ganzen zufrieden war. "Wir haben in den ersten 20 Minuten richtig gut gespielt, nach der Führung aber das Fußballspielen bis zur Pause eingestellt", analysiert Hirsch. "Nach dem Wechsel hätten wir unsere Konter besser ausspielen müssen."

Für die Relegationspartie baut er auf seine eingespielte Abwehr, die in der Liga nur 25 Gegentreffer zuließ und eine starke Offensive, in der nach den Worten von Hirsch zuletzt Sebastian Harder "leistungsmäßig explodierte". Den Gegner Äpfingen schätzt er wie folgt ein: "Wer in der Bezirksliga 35 Punkte holt, hat schon Qualität. Die werden Vollgas spielen und haben einige starke Spieler in den Reihen." Angeschlagen ist noch Konstantin Kallabis, der sich mit Leistenproblemen plagt. Ansonsten kann man beim SVE aus dem Vollen schöpfen. Einen dramatischen Kräfteverschleiß nach dem Dienstagsspiel seiner Elf befürchtet Hirsch nicht. "In so einem Spiel muss alles raus, das werden wir versuchen", gibt er die Richtung vor und erinnert sich im Hinterkopf wohl an das Relegationsfinale vor zwei Jahren. Damals gelang dem SVE nach Elfmeterschießen gegen Rot/Rot der Bezirksliga-Aufstieg.

Aufrufe: 010.6.2016, 22:17 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Gerhard KirchenmaierAutor