2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
"Zweite Bundesliga, wir kommen": Alemannia Aachens Fußball-Frauen hatten beim entscheidenden Spiel in Bochum auch die Unterstützung der Fan IG, die für schwarz-gelbes Feeling sorgte.  Foto: Benjamin Wicher
"Zweite Bundesliga, wir kommen": Alemannia Aachens Fußball-Frauen hatten beim entscheidenden Spiel in Bochum auch die Unterstützung der Fan IG, die für schwarz-gelbes Feeling sorgte. Foto: Benjamin Wicher
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Abenteuer Zweite Bundesliga beginnt

Alemannia Aachens Fußballerinnen machen einen Spieltag vor Saisonende mit einem Remis den Aufstieg klar.

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Und dann konnte die langersehnte Party endlich steigen: Alemannia Aachens Regionalliga-Fußballerinnen können nach dem 1:1-Unentschieden bei den Fußballerinnen von Bochums Zweitvertretung auch rechnerisch am letzten Spieltag nicht mehr von einem der ersten beiden Tabellenplätze verdrängt werden – und spielen in der kommenden Saison in der Zweiten Bundesliga.

Und Trainer Manuel Ortiz-Gonzalez richtete direkt nach Schlusspfiff den Blick auf die anstehenden Herausforderungen: „Wir haben gewartet, bis es tatsächlich entschieden ist. Jetzt gehen die Planungen für die kommende Saison los.“

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Lange Zeit schien es, als würden die Aachenerinnen beim Tabellenvierten zum 18. Mal in dieser Saison als Siegerinnen vom Platz gehen. Und für die Führung hatte wie so oft in dieser Saison Torjägerin Sabrina Bemmelen gesorgt: Die Aachenerinnen spielten ihre Konterstärke aus, und die Mittelstürmerin schloss eine Vorlage von Susanne Kasperczyk zum 1:0 ab (53.).

„Auch danach hatten wir noch reichlich Torgelegenheiten, doch der zweite Treffer wollte einfach nicht fallen“, haderte Ortiz-Gonzalez ein wenig mit dem Pech. Julia Comouth traf ebenso nur Aluminium wie Mannschaftskollegin Laura Jendrzejko. „Wir hatten uns vorgenommen, das Match zu dominieren. Das haben wir spielerisch auch geschafft, aber den Sack nicht endgültig zugemacht.“

Zudem sah Sabrina Bemmelen auch noch den gelb-roten Karton, nachdem sie zunächst gemeckert und sich dann noch ein Foul nach Ermahnung durch den Schiedsrichter geleistet hatte. „Berechtigt“, stuft Aachens Coach den Platzverweis ein, bei ähnlichen Aktionen der Bochumerinnen hatte der Unparteiische jedoch mehr Langmut bewiesen.

Dafür kamen die Bochumerinnen in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich, was aber die Aachener Freude nicht mehr trüben konnte, da auch der Tabellendritte MSV Duisburg gegen Borussia Mönchengladbach nur Unentschieden spielte und den Alemannia-Frauen nicht mehr einen der ersten beiden Tabellenplätze streitig machen kann. Das Team von Ortiz-Gonzalez wurde vom mitgereisten Aachener Anhang, die Fan IG hatte einen Bus organisiert, noch auf dem Platz gefeiert.

Das Team der nächsten Saison wird allerdings ein grundlegend anderes Gesicht bekommen: „Viele meiner Spielerinnen wollen nicht mit in die Zweite Bundesliga“, beschreibt Aachens Trainer den Hauptgrund für den Cut, nicht mit dem Aufstiegsteam in der nächsthöheren Klasse weitermachen zu wollen. „Vier Mal Training in der Woche und in der Saison jeden Samstag und Sonntag auf Achse ist für die meisten nicht mit den beruflichen Anforderungen unter einen Hut zu bringen“, klärt Ortiz-Gonzalez auf.

Sorgen muss sich Aachens Coach aber nicht machen, kein schlagkräftiges Team auf den Platz zu bringen: „Wir haben schon viele Anfragen von Spielerinnen aus der Zweiten und auch aus der Ersten Bundesliga.“

Aufrufe: 02.6.2014, 10:57 Uhr
Roman Sobierajski | AZ/ANAutor