2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zusammen sind wir stark: Jonas Föhrenbach (links) und Charles-Elie Laprevotte, Säulen beim SC II | Foto: Patrick Seeger
Zusammen sind wir stark: Jonas Föhrenbach (links) und Charles-Elie Laprevotte, Säulen beim SC II | Foto: Patrick Seeger

SC Freiburg II plagen Verletzungssorgen

Verletzungspech hemmt die Gier +++ Durchlässigkeit zu den Profis bleibt erfolgreiches Ausbildungsprinzip

Iraklis Metaxas wirkte etwas bedrückt. Natürlich freue man sich, wenn es in Pflichtspielen wieder um Punkte gehe und man das Erarbeitete umsetzen könne „Aber“, so der Trainer des SC Freiburg II, „ich könnte noch ein paar Wochen Pause gebrauchen, damit die verletzten Spieler zurückkommen.“ Dabei ruhte der Ball in der Regionalliga Südwest immerhin zwölf Wochen. Doch wenn man mit Verletzungen erst kein Glück hat und dann noch Pech dazu kommt – ja, dann ist die Gier und der Biss selbst nach drei Monaten Zwangspause etwas gehemmt.
Ungewöhnlich viele Spieler fehlen Metaxas zum Heimspiel am Samstag, 14 Uhr, gegen Eintracht Trier: Kapitän Tim Schraml wird an der Leiste operiert, Nico Zwimpfer geht nach einer Hüft-OP sechs Wochen lang an Krücken. Dennis Russ und Ethan Sonis laborieren seit dem Trainingslager in der Türkei an einem Muskelfaserriss und fehlen ebenso wie Jonas Bergmann, der seit dieser Woche wieder vorsichtig ans Training herangeführt wird. Dejan Bozic befindet sich im Aufbautraining, Torhüter Kai Eisele braucht Zeit für die Abiturvorbereitung und Christos Almpanis musste zuletzt wegen Krankheit und eines Pferdekusses aussetzen. Amir Falahen, Toptorjäger des Vorjahres, trainierte in dieser Woche immerhin erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Juli 2014 mit der Mannschaft.

„Unser Ziel ist es, guten Fußball zu spielen“, sagt Metaxas. Dafür muss es die Mannschaft nun schaffen, die Lücken zu schließen. Vor allem Charles-Elie Laprevotte steht jetzt in der Pflicht, auch wenn der 23-Jährige in der Vorbereitung mit Rückschlägen zu kämpfen hatte. Denn der Franzose hatte sich empfehlen können und durfte mit ins Profi-Trainingslager. Wegen eines Faserrisses musste er aber frühzeitig abreisen. „Klar ist die Situation schwierig für ihn. Er musste bei den Profis jetzt schon zum wiederholten Mal verletzt abbrechen. Aber es gibt auch schwierige Phasen, das gehört dazu“, erläutert Metaxas. Laprevotte, der im Kader zur alten Garde gehört, soll nun vorangehen und Verantwortung übernehmen. Metaxas: „Er hat außergewöhnliche Qualitäten und kommt nach seiner Verletzung langsam wieder in Form.“

Außenbahnspieler Nicolai Lorenzoni ist inzwischen zum Drittligisten Chemnitzer FC gewechselt. Dafür hat der Sportclub in Zackary Steffen einen 19-jährigen Torhüter aus den USA geholt. Zudem rücken U-19-Spieler nach: Um einen geregelten Trainingsbetrieb zu gewährleisten, ergänzen aktuell neben Jonas Föhrenbach auch die A-Junioren Pius Dorn, Henrik Hofgärtner und Mohamed Dräger den Kader. Mit ins Trainingslager reisten darüber hinaus Alessandro Fiore Tapia und Pascal Sattelberger. Metaxas’ Begründung: „Nur mit genug Personal kann man die Abläufe trainieren.“

Fernab von Verletzungssorgen spielte sich zuletzt Florian Kath in den Vordergrund: Der 20-Jährige absolvierte beim Auswärtssieg in Berlin (2:0) seine ersten Bundesliga-Minuten, war auch beim Profi-Trainingslager in Sotogrande mit dabei. Kath sei ein Junge, der klar im Kopf ist, lobt ihn Metaxas. „Er weiß um seine Qualitäten und darum, welche Einstellung zum Sport ihn bis hierhin gebracht hat.“
Ob es zu einer Beförderung in den Profi-Kader reicht, werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Die Entscheidung fällt in enger Abstimmung mit der sportlichen Führung und dem Trainerteam um Christian Streich. Auch andere bekommen weiterhin eine Chance. Zum Beispiel Christopher Jullien, der wie Kath seit einigen Wochen fest zum Trainingskader von Christian Streich gehört.

„Der Austausch zwischen den Mannschaften ist bei uns ein Stück weit Selbstverständlichkeit“, verdeutlicht Metaxas. „Für Florian ist das aktuell sicher schön, aber richtig freuen können wir uns erst, wenn wir sagen können: Das ist jetzt ein Bundesligaspieler.“ So wie das beispielsweise bei Maximilian Philipp lief, der in Berlin sein erstes Bundesligator erzielte: „Die vielen Spiele bei uns haben sich gelohnt“, stellt der Regionalliga-Coach fest.

So funktioniert das Prinzip Fußballschule. Die Durchlässigkeit nach oben ist allgegenwärtig. Vielleicht lässt sich der angespannten Verletzungssituation so ja etwas Positives abgewinnen: Andere Spieler können sich jetzt zeigen. An Talent mangelt es jedenfalls nicht.

Kompakt: Die Gäste kommen mit dem Ex-SCler Torge Hollmann, Erich Sautner wechselte im Winter bekanntlich von der Mosel an den Kaiserstuhl zum BSC. Die Gäste müssen als Tabellen-13. die Abstiegszone noch im Blick behalten, der SC verkörpert als Achter tabellarisches Mittelfeld. Fabian Menig läuft nach seinem Nasenbeinbruch womöglich mit Maske auf.
Aufrufe: 026.2.2015, 20:45 Uhr
Dominik Hassel (BZ)Autor