Die Gäste aus dem Forchheimer Land haben sich nach Startschwierigkeiten – vier Niederlagen in den ersten sechs Spielen – kontinuierlich nach vorne gearbeitet und mit einer Serie von zehn Spielen ohne Niederlage bis zur Winterpause Tuchfühlung zur Spitze bekommen.
Die Bilanz in den bisherigen sieben Begegnungen seit dem Abstieg der Brandbachkicker aus der Bezirksliga vor vier Jahren spricht klar für die Gäste. Bis zum Hinspiel, wo es der SpVgg zum ersten Mal gelungen ist, diesen Gegner zur Strecke zu bringen, gab es in sechs Begegnungen drei Punkteteilungen und drei Niederlagen für die SpVgg. Diese Negativserie konnten die Scherau-Kicker erstmals im Hinspiel durchbrechen, als nach einem schnellen 0:2-Rückstand dank Toren von Christian Kohlenbach, Manfred Krotz und Oliver Eichenmüller ihre Farben über einen 3:2-Auswärtssieg jubeln ließen.
Bei der SpVgg hat sich in der Winterpause das Personalkarussell gedreht. Nicht mehr dabei sind André und René Gentes, Aret Pala, die alle drei nun für den Nürnberger Kreisligisten Post SV auflaufen. Dafür ist die SpVgg im Gegenzug auf dem Transfermarkt aktiv geworden und geht mit vier vielversprechenden Neuzugängen in die entscheidende Saisonphase.
Die neuen Gesichter im Trikot der Scherau-Kicker, mit denen am Ende der Saison der Aufstieg in die Bezirksliga stehen soll, sind Pascal Preißer (SC Feucht), Mustafa Jasarevic (ASV Neumarkt), Jason Adam (früherer Club-Jugendspieler) und Kevin Murphy (TSV Pyrbaum).
Trainer Christian Wedel ist sich vollauf bewusst, dass trotz der hochkarätigen Neuzugänge die Rückrunde kein Spaziergang wird. In der Scherau herrscht jedoch Optimismus vor. Nach einer sechswöchigen Vorbereitung mit vier Testspielen sieht der SpVgg-Coach seine Elf für die entscheidende Saisonphase gerüstet: sowohl körperlich als auch mental. Seine Mannschaft brennt darauf, dass es endlich wieder losgeht und vor allem im spielerischen Bereich gibt es wenig auszusetzen.
Ein Indiz für die Substanz der Wedel-Elf sind die Ergebnisse der Testspiele gegen höherklassige Teams. Gegen Cagri Spor Nürnberg (Bezirksliga Nord) gelang auf Kunstrasen ein 4:3-Erfolg und gegen die DJK Gebenbach, ihres Zeichens Spitzenreiter der Bezirksliga Oberpfalz Nord, triumphierte die SpVgg auf dem heimischen C-Platz mit 5:1. Kreisligist SpVgg Nürnberg wurde gar mit 7:2 vom Platz gefegt.
Um das große Ziel Meisterschaft zu erreichen, sind allerdings nicht nur spielerische Stärke, sondern auch Nehmerqualitäten, Kampf, Einsatz und Disziplin gefragt.
So gesehen war das magere 2:2 gegen den Kreisklassisten ASV Herpersdorf ein kleiner Dämpfer zu rechten Zeit und hat dem Trainer und seinen Spielern mehr Erkenntnisse gebracht als die Siege gegen die technisch versierten Bezirksligisten.