2024-05-02T16:12:49.858Z

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Beim FC Salzweg (rote Trikots) ist der Unmut über die Spielansetzung am Sonntag groß
Beim FC Salzweg (rote Trikots) ist der Unmut über die Spielansetzung am Sonntag groß – Foto: Karl-Heinz Hönl

Zwei Verdachtsspiele, die für Gesprächsstoff sorgen

Relegation zur Bezirksliga: In Vilshofen und Pfaffenberg finden zwei Spiele statt, die womöglich keinerlei Wert haben

Die vier Relegationsspiele zur Bezirksliga boomten am Donnerstagabend regelrecht. Über 5.300(!) Fans verfolgten die Partien in Otterskirchen, Künzing, Mengkofen und Aiglsbach. Mit dem SV Garham, dem FC Oberpöring und dem FC Walkertshofen konnten drei Kreisliga-Vizemeister den Aufstieg dingfest machen, mit dem SV Schalding-Heining II schaffte ein Bezirksligist den Last-Minute-Klassenerhalt. Bei den vier Verlieren gab es verständlicherweise lange Gesichter und die Hoffnung, dass es vielleicht doch noch einen weiteren Bezirksliga-Platz geben könnte, ist aktuell eher gering.

Grund dafür sind die Relegations-Heimpleiten des FC Dingolfing (1:2 gegen den VfB Forstinning) und der DJK Vornbach (1:3 gegen den ASV Dachau). Denn nur wenn sich einer der beiden Bezirksliga-Vizemeister in der Relegation zur Landesliga durchsetzen könnte, würde ein weiterer Bezirksliga-Platz frei. Die vier Verlierer der Donnerstag-Partien müssen nun also bereits am Sonntag (16 Uhr) ran. In Vilshofen stehen sich der SV Auerbach und der FC Salzweg gegenüber und in Pfaffenberg der FC Eintracht Landshut und der TSV Abensberg. Parallel bestreiten Dingolfing und Vornbach ihre Rückspiele in Oberbayern. Wenn sowohl die BMW-Städter als auch die DJKler scheitern, sind die Partien in Vilshofen und Paffenberg reine Makulatur.


Beim TSV Abensberg war der Unmut gestern Abend groß. "Über die Sinnhaftigkeit dieser Ansetzung lässt sich streiten", meinte Trainer Andre Kleinknecht. "Vielleicht sollte man auch mal uns Spieler fragen, was wir von sowas halten", grantelte Abensbergs Kapitän Tom Scheuchenpflug. Eigentlich wäre alles so einfach: Man könnte die Rückspiele der Landesliga-Relegation abwarten und wenn sowohl der FC Dingolfing als auch die DJK Vornbach scheitern, wäre das Thema ohnehin vom Tisch. Sollte wirklich zumindest einer der beiden Niederbayern seine Hinspiel-Pleite noch ausmerzen können, hätte man die beiden Bezirksliga-Duelle am Dienstag oder Mittwoch über die Bühne gehen lassen können. "Warum nicht abgewartet wird, was am Sonntag in Forstinning und Dachau passiert, erschließt sich mir nicht. Wir spielen jetzt ein Spiel, das - so wie es aktuell aussieht - wahrscheinlich keinerlei Bedeutung hat und auf das dementsprechend keiner richtig Bock hat. Mit den Emotionen, die ein Relegationsspiel normalerweise ausmachen, hat das überhaupt nichts zu tun", meint Michell Stark, der beim FC Salzweg Sportlicher Leiter und Spieler in Personalunion ist.



Bezirks-Spielleiter Richard Sedlmaier ist ein Perfektionist, der alles bereits im Vorfeld bis ins kleinste Detail ausarbeitet. Noch am Donnerstagabend konnte der Ihrlersteiner den vier betroffenen Vereinen die Spielorte bekanntgeben. Warum jedoch am Sonntag nicht der Ausgang der beiden Landesliga-Relegations-Rückspiele abgewartet wird, konnte der Funktionär aber mit keinen überzeugenden Argumenten begründen: "Es soll nicht alles zu sehr in die Länge gezogen werden." Der Bezirks-Spielleiter hat in diesem Fall eine große Chance vertan, denn er hätte die vier Klubs ins Boot holen können und man hätte eine gemeinsame Lösung finden können. So finden am Sonntag zwei Duelle statt, die wieder das alte Klischee bekräftigen, dass es dem Verband nur darum geht, in der Relegation möglichst viel Geld zu verdienen....



Vielleicht bekommen die beiden Matches aus einem anderen Grund aber doch noch eine Sinnhaftigkeit, denn es halten sich um einen Bezirksliga-Klub seit Wochen hartnäckige Rückzugs-Gerüchte. Sedlmaier gab dazu folgende Auskunft: "Das ist mir auch schon mehrfach zu Ohren gekommen. Mir wurde aber bislang von keinem Verein mitgeteilt, dass er sich aus der Bezirksliga zurückziehen möchte. Die Meldefrist endet am 10. Juni und dann werden wir hoffentlich Klarheit haben." Sollte es wirklich einen Verein geben, der auf seinen Bezirksliga-Platz verzichtet, soll auf alle Fälle ein Nachrücker - in diesem Fall über die Relegationsrunde - ermittelt werden. "Wir wollen die Saison 2023/2024 natürlich mit der Soll-Stärke von 32 Bezirksligisten in Angriff nehmen", sagt Sedlmaier. Einen unerwarteten Rückzug gab es übrigens schon einmal im Sommer 2010 in der damaligen Kreisliga Bayerwald, als die DJK SV St. Oswald kurzfristig freiwillig in die A-Klasse zurückging. Ende Juni traten der SV Bischofsmais und der SV Prag, die beide eigentlich in der Relegation gescheitert waren, zu einem Stichkampf um den frei gewordenen Kreisliga-Platz gegeneinander an, denn der SVB zu seinen Gunsten entscheiden konnte.

Aufrufe: 02.6.2023, 09:50 Uhr
Thomas SeidlAutor