2024-04-25T14:35:39.956Z

Transfers
Schlägt nach sieben Jahren in Unterhaching künftig seine Ziele in Neuseeland auf: Stephan Hain (am Ball).
Schlägt nach sieben Jahren in Unterhaching künftig seine Ziele in Neuseeland auf: Stephan Hain (am Ball). – Foto: Sven Leifer

Zum Abschluss ans andere Ende der Welt: Hain geht nach Neuseeland

Der 34-jährige Bayerwäldler und Ex-Bundesligaprofi setzt seine Laufbahn auf ungewöhnliche Weise fort

Nach sieben Jahren hat Stephan Hain jüngst nach dem Aufstieg der SpVgg Unterhaching in die 3. Liga Abschied genommen aus der Vorstadt. Der Goalgetter aus dem Bayerwald, der den FC Augsburg einst in die Bundesliga schoss und Legendenstatus bei den Schwaben besitzt, hatte sich nach seinem Kreuzbandriss im März 2022 noch einmal zurückgekämpft, doch für Profifußball in Deutschland reicht es für den 34-Jährigen nicht mehr ganz. "Es wurde mir schon relativ zeitig bewusst, dass es in Haching für mich nicht mehr weitergehen würde", meint Hain. Unklar war, ob der sympathische Zwiesler seine Karriere ganz beenden oder doch fortsetzen würde. "Ich habe mich mit meiner Frau beraten, was wir für Optionen haben." Nun die große Überraschung: Es geht weiter - und zwar in Neuseeland!

Lachend erklärt der bescheidende "Waidler", wie es zu dem doch eher ungewöhnlichen Transfer zum Manukau United FC gekommen ist: "Das ist recht kurios. Ich hatte eigentlich schon immer den Wunsch, einmal im Ausland zu spielen. Und Neuseeland hat mich schon immer gereizt. Ich habe also einfach ein paar Vereine per E-Mail angeschrieben, mit Lebenslauf und ein paar guten Videomitschnitten aus meiner Karriere." Mit einer Rückmeldung hat er eigentlich nicht gerechnet, doch siehe da, plötzlich flatterte tatsächlich Post aus Neuseeland ins Haus: "Auckland City hatte sich bei mir gemeldet, doch die Transferfrist endete am 30. Juni. Deshalb wurde daraus nichts. Die Verantwortlichen verwiesen mich dann an den Manukau United FC. Sehr zur Freude von meiner Frau und mir klappte das dann", schmunzelt Hain.


Amateurstatus: Zunächst wollen die Hains drei Monate in Neuseeland bleiben.


Und wie lange wollen die Hains mit ihrer kleinen Tochter in Neuseeland bleiben? "Zunächst mal drei Monate. Da wir nur über das Touristenvisum verfügen. Mein Engagement basiert nämlich rein auf Amateurbasis. Es bestünde die Möglichkeit, im Anschluss ein Arbeitsvisum zu beantragen. Aber das werden wird dann sehen." Profifußball hat Stephan Hain dabei ohnehin nicht mehr im Kopf, es geht ihm vielmehr darum, seine Karriere nach der Karriere anzuschieben: "Ich möchte mich im Bereich Ernährungsberatung selbstständig machen. Dazu kann ich mich in Neuseeland mit einigen Experten austauschen und diverse Praktika absolvieren. Erfahrungen sammeln und nebenbei ein bissl kicken, das ist der Plan."


"Worst Case-Szenario": Drei Monate Urlaub...


Viel Zeit in Deutschland bleibt Familie Hain nicht mehr, schon in knapp zwei Wochen am 1. August geht`s los. Dann hebt der Flieger erst Richtung Doha ab, von wo aus es weiter in die neuseeländische Hauptstadt Auckland geht. "Wir freuen uns auf ein Abenteuer. Für mich ein spannender Abschluss eines Lebensabschnitts, bevor ein anderer beginnt. Weil es aber in Kürze schon losgeht, und noch einige organisatorische Dinge zu erledigen sind, ist es gerade ein wenig turbulent bei uns", grinst Stephan Hain. In Auckland stellt der Verein der kleinen Familie eine Wohnung und ein Auto, nur nach einem Kitaplatz müssen sie noch Ausschau halten.

"Ob das nun alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, das kann ich natürlich noch nicht sagen. Wenn`s nichts wird, heißt das "Worst Case-Szenario": Wir reisen drei Monate durchs Land und schauen uns Neuseeland an. Ich glaube, es gibt schlimmere Dinge", lacht Hain abschließend.

Aufrufe: 020.7.2023, 11:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor