2024-04-30T13:48:59.170Z

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Yasin Aktan (links) fliegt am Mittwoch in die Türkei, um vor Ort mitanzupacken.
Yasin Aktan (links) fliegt am Mittwoch in die Türkei, um vor Ort mitanzupacken. – Foto: Michael Stielow

Yasin Aktan: Darum helfe ich vor Ort in der Türkei

Der 28-Jährige vom Türkischen SV bricht am Mittwoch ins Krisengebiet auf

Wiesbaden. Eine Katastrophe, die die Welt erschüttert: Die Auswirkungen des Erdbebens im Grenzgebiet zwischen der Türkei und Syrien werden von Tag zu Tag katastrophaler. Die Spenden- und Hilfsbereitschaft ist allgemein hoch, besonders in Wiesbaden und Umgebung. Doch einigen reicht das nicht, sie wollen selbst im Krisengebiet mit anpacken. Einer von ihnen ist Yasin Aktan, Fußballer in der zweiten Mannschaft des Türkischen SV.

Gemeinsam mit zehn Mitstreitern bricht er am Mittwoch in die Türkei auf. Mit dem Flugzeug geht es zunächst nach Adana, der letzten türkischen Stadt in der Nähe des Krisengebiets, in der nach Berichten er "Tagesschau" vom Donnerstagabend die Versorgungskette noch intakt sein soll. Aktans Reise wird von einer Moschee aus dem Westend und einer türkisch-kurdischen Hilfsorganisation koordiniert.

Mit dem Neunsitzer ins Krisengebiet

Von dieser Hilfsorganisation werden Aktan und seine Kollegen von Adana mit zwei Neunsitzern ins Krisengebiet. Was hat ihn dazu gebracht, auch vor Ort zu helfen? "Wir sehen jeden Tag schlimme Bilder. Und auch, dass Hilfe benötigt wird. Würde ich unter den Trümmern liegen, dann würde ich auch hoffen, dass mir jemand hilft", sagt Aktan. Der 28-Jährige ist Vater einer Tochter. Als er ein Bild von einem kleinen Kind gesehen habe, sei der Entschluss gereift, auch vor Ort zu helfen.

Keine Angst vor dem Leid

Angst vor der Begegnung mit dem unendlichen Leid der Menschen dort hat er nicht. Bilder mitzuerleben, die er sein Leben lang nicht vergessen wird. "Uns ist schon bewusst, dass wir nicht da hinfliegen, um Urlaub zu machen", sagt der Fahrschullehrer. Eine Woche wird er voraussichtlich in der Türkei bleiben. Und dort seine eigene, ganz besondere Rettungsmission starten.

Auch vom SC Klarenthal haben sich zwei Spieler entschlossen im Krisengebiet mit anzupacken. Die Brüder Adem und Aygün Aydin machen sich bereits an diesem Freitag auf dem Weg in die Türkei.

Wichtiger Hinweis: Vom türkischen Katastrophenschutz AFAD wird mittlerweile darauf hingewiesen, nur über offizielle Organisationen in die Türkei zum Helfen zu reisen. Von Reisen "auf eigene Faust" ins Krisengebiet wird abgeraten, stattdessen sind Geldspenden sinnvoller.

Aufrufe: 010.2.2023, 11:30 Uhr
Philipp DurilloAutor