Unterammergau verliert am 14. Spieltag vor heimischer Kulisse mit 1:2 gegen den SV Polling. In einer zerfahrenen Partie gelang es dem Gastgeber nicht, das Spiel auf seine Seite zu ziehen. Der Spielbericht.
Unterammergau - Für Fußballer ist es ein surrealer Moment: Gerade stimmten die Unterammergau zum Protestchor aufgrund eines vermeintlichen Handelfmeters an, da beendete der Schiedsrichter die Partie ohne auch nur mit einer Silbe darauf einzugehen. Doch schnell ebbte die Aufregung wieder ab. Denn der Ball traf den leicht abgespreizten Arm aus lediglich zehn Zentimetern Entfernung und es lag auch nicht an dieser finalen Spielsituation, dass der WSV sein Heimspiel gegen den SV Polling mit 1:2 verlor.
Als tatsächliche Gründe für die sechste Pleite in dieser Kreisliga-Saison sind aufzuführen, dass die Gastgeber zweimal schlecht verteidigten und bei den eigenen Möglichkeiten den Torhunger vermissen ließen. „In Beuerberg hatten wir gefühlt 15 Chancen mehr, aber es ist natürlich genauso bitter“, bilanziert WSV-Coach Tobias Benning. Die Gäste fanden schneller in die Partie, hatten zunächst Vorteile, ohne jedoch zwingend zu werden. Plötzlich aber sah sich Pollings Mittelfeldregisseur Sebastian Gößl genötigt, auf der rechten Flanke auszuhelfen. Die WSV-Kicker erspähten den Freiraum, Simon Ollert bediente Robin Reiter, der per Flachschuss zum 1:0 traf.
Daraufhin entwickelte sich eine zerfahrene Partie, lange Ballbesitzphasen waren Mangelware. Kurz vor der Pause fanden die Pollinger dann die Lücke. Tobias Niederleitner steckte den Ball in die Spitze, Gößl ließ intuitiv passieren, Philipp Schöttl hatte freie Bahn. Benning bemängelte „einen Fehler in der Zuordnung“. Mit der „ausgeglichenen ersten Hälfte“ war der WSV-Trainer aber durchaus einverstanden.
Doch der Knackpunkt der Partie sollte noch folgen. Eigentlich hätte Lukas Klemm die Querablage von Ferdinand Brauchle nur ins leere Tor schieben müssen, doch er stand ungünstig für den linken Fuß und schob vorbei. Rächte sich wenige Minuten später. Christian Baierlacher nickte eine Flanke von Fabian Berg per Aufsetzer in die Maschen. „Du musst in so einem Spiel das Momentum auf deine Seite ziehen“, trauert Benning der Klemm-Chance nach. Taten die Unterammergauer aber nicht, weswegen sie weiter tief im Abstiegskampf stecken.