2024-06-06T14:35:26.441Z

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Schenkten sich in einem richtigen Pokal-Krimi nichts: Waldalgesheim-Torschütze Tawfeeq Johnson (vorne) und Wormatias Mittelfeldspieler Vincent Haber.	Foto: Christine Dirigo/pakalski-press
Schenkten sich in einem richtigen Pokal-Krimi nichts: Waldalgesheim-Torschütze Tawfeeq Johnson (vorne) und Wormatias Mittelfeldspieler Vincent Haber. Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Wormatia: Mit Ach und Krach ins Halbfinale

Wormatia Worms schlägt Ligakontrahent Alemannia Waldalgesheim im Verbandspokal 6:4 nach Elfmeterschießen

Worms. Es lief die 83. Minute. Völlig alleine marschierte Waldalgesheim-Stürmer Pierre Merkel auf das Wormatia-Tor zu. Es war „die” Chance, das Spiel zu entscheiden. Hinter ihm drei spurtende Wormatia-Verteidiger. Vor ihm nur noch VfR-Schlussmann Luca Pedretti, der dann den Abschluss des Routiniers, und damit die Wormser mit seiner Parade im Spiel hält. Statt 0:2 steht es nämlich nicht mal 60 Sekunden später durch den Ausgleich auf der anderen Seite des Spielfeldes 1:1. Die Wormser „retten” sich in die Verlängerung und siegen anschließend im Elfmeterschießen 5:3. Für die Alemannia aus Waldalgesheim ist im Viertelfinale des Verbandspokals hingegen Schluss.

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Gäste aus Waldalgesheim fast nur in der Defensive

Den letzten Elfmeter verwandelte – wie soll es in dieser Saison auch anders sein – Worms’ Oberliga-Toptorjäger Daniel Kasper, der sich anschließend über „seinen ersten Sieg in einem Elfmeterschießen überhaupt” freute und dem Gegner, der im Ligaspiel Ende August in der EWR-Arena noch chancenlos war (5:0), ein Lob aussprach: „Sie haben wieder gut verteidigt. Schon in der Liga haben wir uns gegen sie bis zu den ersten beiden Toren brutal schwergetan.” Das sah auch Waldalgesheim-Trainer Elvir Melunovic so: „Die Jungs haben alles umgesetzt, was ich sehen wollte: super gespielt und super gefightet.”

Völlig aus dem Nichts ging das Melunovic-Team in Führung – der erste Torabschluss saß. Der in Durchgang eins eingewechselte – und kurz darauf wieder verletzt ausgewechselte – Tawfeeq Johnson wurde am Sechzehner nicht entscheidend gestört und erwischte obendrein Pedretti auf dem falschen Fuß, sodass der Ball zur Gäste-Führung ins linke untere Toreck rollte (27.). Die spielbestimmende Mannschaft lag hinten.

Und nun hatten auch die zuvor offensiv nicht in Erscheinung getretenen Gäste zwei weitere Torchancen. Zunächst köpfte Worms-Verteidiger Ivan Smijanic den Ball bei einem Gäste-Freistoß beinahe ins eigene Tor (37.), dann scheiterte Merkel (38.) nach dem anschließenden Eckball nur knapp. Zwei Mal lenkte Pedretti den Ball gerade noch über sein Gehäuse.

Die Wormser betrieben auf der anderen Seite des Spielfeldes Chancenwucher. Marx vergab aus kurzer Distanz schon in der Anfangsphase eine große Chance leichtfertig (6.), Stürmer Daniel Kasper scheiterte nach einem blitzsauberen Konter am überragend reagierenden Alemannia-Torwart Andrej Juric (39.) und Umut Sentürk schlenzte den Ball kurz vor Pausenpfiff knapp am linken Pfosten vorbei (45+3.).

Auch weitere Halbchancen der Wormatia fanden nicht den Weg ins Waldalgesheimer Tor, das die defensiv agierende Alemannia mit einem großen Abwehrriegel – nur Tom Gürel und Merkel agierten etwas vorgezogen und hofften auf Umschaltmomente – verteidigten. Melunovic erklärt: „Unsere Taktik ist voll aufgegangen.“ Aber: „Elfmeterschießen sind immer auch Glückssache.”

Bevor sich die Teams aber im „Shootout“ gegenüberstanden und die Wormser mit Ach und Krach die Verlängerung „erzwungen” hatte, waren die Gäste in der Defensive gefragt. In der Offensive kam von den an ihre Grenzen stoßenden Spieler ab Beginn der zweiten Halbzeit nichts mehr. Pascal Nicklis (53.), Kasper (55. und 74.), Julian Marquardt (74.) und Luca Manganiello (117.) vergaben Chancen auf ein weiteres VfR-Tor. So musste die Entscheidung vom Punkt her und Melunovic bilanzierte anschließend enttäuscht: „Das ist Fußball. Entweder du bist der Held oder die tragische Figur.” Denn der einzige Akteur, der im Elfmeterschießen seinen Versuch nicht im Tor unterbringen konnte, war der Pechvogel des Spiels: Alemannia-Stürmer Pierre Merkel.



VfR Wormatia 6 Waldalgesheim 4

VfR: Pedretti – Nicklis (109- Holemer), S. Ludwig, Smijanic, Sonn (59. Manganiello) – Haber, Marx (77. Shehada), Marquardt (102. Saiti), Loechelt, Sentürk – Kasper.

Alemannia: Juric – Gänz, Dennis, Braun, Haas, Gräff – Abdiovski, Günes Skenderovic (21. Johnson, 34. Agovic) – Gürel (115. Long VI), Merkel.

Tore: 0:1 Johnson (27.), 1:1 Shehada (84.).

Elfmeterschießen: 1:0 Sentürk, Merkel schießt über das Tor, 2:0 Loechelt, 2:1 Dennis, 3:1 Smijanic, 3:2 Agovic, 4:2 Manganiello, 4:3 Gräff, 5:3 Kasper.

Zuschauer: 621.

Weil die Viertelfinalbegegnung im Verbandspokal zwischen dem SV Büchelberg und dem SV Gonsenheim wegen Unbespielbarkeit der beiden Büchelberger Rasenplätze abgesetzt wurde, musste auch die für den heutigen Freitag geplante Auslosung der Halbfinal-Duelle verschoben werden- Wann der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) die Ziehungen nachholt, teilte der Verband in seiner Mitteilung nicht mit.

Halbfinal-Auslosung verschoben

Aufrufe: 01.11.2023, 19:30 Uhr
Stefan MannshausenAutor