2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: volksfreund.de

Wird Morbach zum Meistermacher?

Rheinlandliga: Mit Partien gegen die ,Top zwei‘ greifen die Hunsrücker ins Aufstiegsrennen ein. Bitburg steht vor einer vermeintlichen Pflichtaufgabe. In Auw bei Prüm könnte es wieder torreich werden.

FSV Salmrohr - SG Niederroßbach (Samstag, 15.30 Uhr, Salmtal)

Ausgangslage: Um die ambitionierte 60-Punkte-Marke zu erreichen, benötigt der FSV Salmrohr im Heimspiel gegen die SG Niederroßbach einen Sieg. Nach dem 1:1 im Derby bei der FSG Ehrang/Pfalzel wartet nun ein Gegner, für den es noch um alles geht. Da voraussichtlich bis zu fünf Teams den Gang in die Bezirksliga antreten müssen (siehe Beitrag rechts auf dieser Seite), müssen die Gäste voll auf Sieg spielen, um ihre Chance auf den Klassenverbleib zu wahren. „Niederroßbachs Trainer Thorsten Wörsdörfer ist einer meiner besten Freunde, daher ist es schon ein sehr spezielles Spiel für mich. Trotz der Gewissenskonflikte möchten wir aber natürlich auch unser Ziel, die 60-Punkte-Marke, weiterhin erreichen“, sagt Frank Meeth, Coach der Salmtaler.

Personal: Mit Alex Kirsch und Rasheed Eichhorn kehren zwei zuletzt gesperrte Spieler in den FSV-Kader zurück, wodurch Meeth personell aus dem Vollen schöpfen kann.

SG Malberg - FC Hochwald Zerf (Samstag, 16 Uhr, Malberg)

Ausgangslage: Lange führte der FC Hochwald Zerf die Tabelle in der Rheinlandliga an. Bislang drei Siege aus zehn Spielen im Jahr 2023 sind aber zu wenig, um weiter ganz oben mitzuspielen. Jetzt sieht es sogar so aus, als würden sich die Hochwälder vorzeitig aus dem Aufstiegsrennen verabschieden. Nur mit einer Siegesserie und zeitgleichen Patzern des FC Cosmos Koblenz wäre zumindest der Relegationsplatz noch möglich. Ein Sieg in Malberg ist daher für die Zerfer Pflicht.

Realistisch wurde das interne Ziel aber bereits korrigiert: „Wir möchten nun zumindest Platz drei verteidigen. Natürlich mussten wir in dieser Woche erst mal die Ergebnisse der letzten Wochen etwas sacken lassen. Wir haben in der Rückrunde ganze 18 Punkte im Vergleich zu Bitburg verspielt. Das müssen wir erst mal verdauen“, sagt Fabian Mohsmann, Trainer des FCZ.

Personal: Mit Yannik Stein und Niklas Burg (zuletzt im Urlaub) kehren zwei Spieler in den Zerfer Kader zurück. Auch Benedikt Haas ist nach einer langen Verletzungspause wieder eine Option für einen Einsatz.

FSV Trier-Tarforst - TSV Emmelshausen (Samstag, 17.30 Uhr, Tarforst)

Ausgangslage: Der FSV Trier-Tarforst ging nach einer Serie von neun Spielen ohne Niederlage zuletzt gleich zweimal hintereinander als Verlierer vom Platz. Im Heimspiel gegen den TSV Emmelshausen möchten die Trierer daher Wiedergutmachung betreiben, um im Kampf um Platz vier weiter mitmischen zu können. „Wir möchten zu Hause gegen Emmelshausen eine Reaktion zeigen und gewinnen. Unser Ziel bleibt die maximale Punkteausbeute, auch, wenn der Zug nach ganz oben jetzt leider abgefahren ist“, sagt Holger Lemke, Coach des FSV.

Personal: Im Kader der Tarforster wird es bis auf den Ausfall von Frank Chalve (privat verhindert) keine Änderungen im Vergleich zur Vorwoche geben.

SG Schneifel-Stadtkyll – SG Eintracht Mendig/Bell (Samstag, 18 Uhr, Sportplatz Auw bei Prüm)

Ausgangslage: Der Drittletzte aus Mendig/Bell befindet sich in einer Englischen Woche – am Mittwochabend gab’s ein 1:1 gegen den VfB Wissen. Gegen die ,Schießbude der Liga‘ (aktuell 111 Gegentreffer) siegte die SG Schneifel in der Hinrunde in einem Torfestival mit 10:4.

Die Hausherren haben nach dem kämpferisch überzeugenden Auftritt gegen den FC Hochwald Zerf und dem dritten 1:1-Unentschieden in Folge weiter Selbstvertrauen getankt und peilen den ersten Sieg nach vier Wochen an (am zweiten März-Samstag gelang ein 2:0 gegen Ehrang/Pfalzel).

„In der Trainingswoche haben wir einige Verletzte herangeführt, und wir erwarten einige Rückkehrer. Ans Hinspiel habe ich positive Erinnerungen, auch wenn ich defensiv Bauchschmerzen hatte. Wir erwarten Mendig mit einer Fünferkette, weshalb wir offensiv kreative Lösungen finden wollen und Bock auf Fußball haben“, sagt Schneifel-Spielertrainer Stephan Simon.

Personal: Jan Pidde, Khaen Fuchs und Yannik Moitzheim haben ihre Verletzungen auskuriert und kehren in den Schneifel-Kader zurück. Ein Einsatz von Simon Reetz (Aufbautraining nach muskulären Beschwerden) ist fraglich, während Maximilian Lenerz (Bänderverletzung) weiterhin ausfällt.

FV Morbach - FC Cosmos Koblenz (Sonntag, 15 Uhr, Morbach)

Ausgangslage: Die FV Morbach befindet sich derzeit in einer hervorragenden Form und greift nun im Saisonendspurt nochmal ins Aufstiegsrennen ein. Zunächst empfängt die FVM Cosmos Koblenz, ehe die Hunsrücker zum FC Bitburg fahren. „Koblenz muss das Spiel gewinnen, damit weiterhin Platz eins möglich ist. Der Zeitpunkt könnte aber auch für uns nicht besser sein, da wir in den vergangenen Wochen viel Selbstvertrauen getankt haben“, meint Thorsten Haubst, Trainer der FVM. Verstecken müssen sich die Morbacher jedenfalls nicht, schließlich kletterte das Team dank zuletzt 22 von 24 möglichen Punkten vorerst auf Rang drei in der Tabelle.

Personal: Marius Marx, Martin Schultheis (beide zuletzt beruflich verhindert) sowie Julian Eibes und Joshua Fuchs kehren in den Morbacher Kader zurück und bieten Coach Haubst so zusätzliche personelle Optionen für das Topspiel.

SG Altenkirchen/Neitersen – FC Bitburg (Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasen Altenkirchen)

Ausgangslage: Die Rechnung der Bitburger klingt denkbar einfach: Vier Spiele, vier Siege – und Platz eins wäre dem FCB nicht mehr zu nehmen. Mit Erfolgen gegen Altenkirchen (die Westerwälder SG hat alle fünf April-Spiele verloren – bei einem Torverhältnis von 4:20), Morbach, Andernach und Emmelshausen möchten die Eifeler eine bärenstarke Saison vergolden. „Die letzten Wochen werden sehr interessant, wobei Altenkirchen zuletzt gegen Morbach nur knapp unterlegen war und schwer einzuschätzen ist. Meine Jungs gehen mit der aktuellen Situation gut um, wobei sie zum Teil zu selbstkritisch sind“, sagt Bitburgs Trainer Fabian Ewertz.

Personal: Beim FCB stehen hinter den Einsätzen von Jannik Nosbisch und Simon Floß (beide Sprunggelenkprobleme) Fragezeichen.

SG Ellscheid – FSG Ehrang/Pfalzel (Sonntag, 15.30 Uhr, Kunstrasenplatz Strohn)

Ausgangslage: Der Tabellenletzte SG Ellscheid musste sich zuletzt Oberliga-Absteiger Emmelshausen geschlagen geben (1:3). „Unsere Stärke sind die Heimspiele, weshalb wir dem vorletzten Spiel in Strohn positiv entgegenblicken und einen Punktgewinn anvisieren. Die FSG gehört für mich von der spielerischen Komponente her ins obere Tabellendrittel und wird für uns eine absolute Herausforderung“, sagt SGE-Trainer Edwin Gräfen.

Der von Kevin Schmitt trainierte Aufsteiger aus Trier verbrachte am Mittwoch einen Mannschaftsabend beim Besuch des Kreispokal-Halbfinal-Spiels zwischen dem SV Farschweiler und der FSG Ehrang II und unterstützte die mit 2:0 erfolgreiche zweite Mannschaft. Im Hinspiel behielt Ehrang/Pfalzel mit 5:1 die Oberhand. „Tabellarisch gesehen ist es eine einfache Aufgabe, wovon wir uns nicht blenden lassen. Wir müssen den Fokus auf uns legen und wissen, dass sich die abgeschlagene SGE in den letzten Wochen ordentlich präsentiert hat und geschlossen auftritt. Unser Auftritt gegen Salmrohr hat uns positiv gestimmt, da wir 60 Minuten in Unterzahl agiert haben und beim 1:1 nicht das schlechtere Team waren“, sagt FSG-Coach Schmitt.

Personal: Die Hausherren müssen auf Maximilian Lenerz (bis Saisonende im Ausland beruflich tätig), Leon Remmy (berufliche Gründe) und Thomas Schweisel (Zerrung) verzichten, die zur langen Ausfallliste hinzukommen. Benjamin Barthel (Rot-Sperre) und Andreas Huwer (angeschlagen nach Salmrohr-Spiel) fallen auf Gästeseite aus, während Imam Abubakri wieder fit und einsatzfähig ist.

Gesucht wird der fünfte Absteiger aus der Rheinlandliga

Der Fußball-Rheinlandliga steht eine größere Fluktuation ins Haus: Da die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ab der neuen Saison wieder eingleisig absolviert wird und die Anzahl der Mannschaften verringert werden soll, wird es nach aktuellem Stand dort bis zu acht Teams treffen. Abhängig ist dies davon, ob neben den zu erwartenden Regionalliga-Absteigern Rot-Weiß Koblenz und Eintracht Trier auch der aktuell Drittletzte Wormatia Worms mit in die Oberliga muss und/oder sich der Oberliga-Vize in den Aufstiegsspielen mit den Vertretern aus Baden-Württemberg und Hessen durchsetzt. „Wir müssen von sieben bis acht Absteigern ausgehen“, unterstreicht Oliver Herrmann, Geschäftsführer des für die Oberliga zuständigen Regionalverbands Südwest. Demzufolge wären die in der Oberliga-Abstiegsrunde auf den hinteren Plätzen rangierenden Rheinlandteams Ahrweiler BC, TuS Kirchberg, Sportfreunde Eisbachtal und SG Mülheim-Kärlich nicht mehr zu retten.

Vier Oberliga-Absteiger in die Rheinlandliga hätten dort unabhängig davon, ob es der Vize in der Aufstiegsrunde packt, fünf Absteiger in die Bezirksligen zur Folge. Bereits abgestiegen sind folglich neben Ellscheid auch Emmelshausen, Mendig/Bell und Altenkirchen/Neitersen. Hoffnung gibt es noch beim Fünftletzten Niederroßbach, der vier Runden vor Schluss fünf Punkte vom definitiv rettenden Ufer, dem 13. Platz, entfernt ist. Rein theoretisch könnte mit der FSG Ehrang oder der SG Schneifel-Stadtkyll auch noch ein regionales Team auf den 14. Platz abrutschen.

Aufrufe: 06.5.2023, 10:28 Uhr
Vinzenz Anton/Alexander KristAutor