2024-04-30T08:05:46.171Z

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Stefan Schwär freut sich auf die neue Herausforderung mit dem SC Reute.
Stefan Schwär freut sich auf die neue Herausforderung mit dem SC Reute. – Foto: Verein

„Wir wollen nicht einfach die Trainerarbeit abspulen“

Beim SC Reute haben Stefan Schwär und Björn Kuschel das Ruder übernommen +++ Das Duo hofft auf den ersten Dreier +++ Stefan Schwär im Bezirksligatipp

Beim SC Reute haben die Interimstrainer Thomas Bober und Mario Hess den Staffelstab an Stefan Schwär und Björn Kuschel, das langjährige Trainerteam des FSV Stegen, weitergereicht und werden die Mannschaft künftig wieder primär als Spieler unterstützen. Im fupa-Interview spricht Schwär über seine Ziele mit dem Verein und wagt sich an den Bezirksligatipp.

fupa: Hallo, Herr Schwär! Sie haben gemeinsam mit Björn Kuschel im Januar die Trainingsleitung beim SC Reute übernommen. Welchen Eindruck hatten Sie von der Mannschaft, und wie sind Sie im Verein aufgenommen worden?

Stefan Schwär: Wir sind sehr gut aufgenommen worden, aber das war schon bei den Gesprächen im Vorfeld zu erkennen gewesen. Für uns beide ist es eine Riesenchance nach 16 Jahren im selben Verein, wo wir über die lange Zeit etwas aufgebaut hatten und so aufgezogen hatten, wie wir es uns gewünscht hatten. Das ist für uns nun komplettes Neuland, und wir freuen uns auf die neue Aufgabe.

fupa: Wie verlief aus Ihrer Sicht die Vorbereitung?

Schwär: Die war eher durchwachsen – das ist sicher ein Standardwort von Trainern. Aber wir hatten uns eine höhere Trainingsbeteiligung erhofft. Wegen Verletzungen und Erkrankungen war sie relativ gering. Wir sind wohl durch die Vorjahre etwas verwöhnt – das war schon eine andere Situation.

fupa: Könnte das einfach nur ein Unterschied zwischen Landesliga und Bezirksliga sein?

Schwär: Das könnte ich mir vorstellen, aber der entscheidende Punkt ist, dass der Kader in Reute deutlich kleiner ist als der, den wir in Stegen aufgebaut hatten. Da war jeder Einzelne zu spüren, der wegen Verletzungen aus der Vorrunde gefehlt hat. Die Spieler, die dabei waren, haben aber intensiv mitgezogen. Wir hatten drei gute Tests mit Siegen gegen den Landesligisten FC Neustadt (3:2), den Bezirksliga-Ersten vom Hochrhein, Bad Bellingen (3:2), und gegen den FV Herbolzheim (5:2). Da haben wir das hohe Potenzial der jungen Spieler gesehen, und auch die Erfahrenen konnten dabei einiges mitnehmen. Was erwähnenswert wäre: Wir bauen in die Vorbereitung immer ein Trainingslager und -wochenende ein, das ist wichtig für die Teambuilding. In Workshops setzen sich die Spieler mit dem Verein und dem Umfeld auseinander und lernen einander noch besser kennen. Das war ein wichtiger Punkt in unserer Vorbereitung.

fupa: Welche Ziele verfolgen Sie mit der Mannschaft?

Schwär: Wir haben die Ziele quasi in Scheiben geschnitten. Im Vordergrund steht für uns zunächst, die Mannschaft, den Verein, das Umfeld kennenzulernen. Wir wollen nicht einfach nur die Trainerarbeit abspulen und die taktischen Vorgaben setzen, sondern wir wollen eine Kennenlernphase initiieren. Der zweite Punkt ist die Erarbeitung von Taktik, Technik, Kondition. Wir haben nun ein aktuelles Bild der Mannschaft; wir haben erkannt, wie der Stand ist und wo Arbeit auf uns wartet. Wir wollen uns Schritt für Schritt verbessern. Wir stehen tabellarisch auf einem guten Mittelfeldplatz, werden nichts mit dem Abstieg zu tun haben, spielen aber auch nach oben keine große Rolle. In der Rückrunde wollen wir die eben genannten Punkte verfestigen und die Liga und die Spieler näher kennenlernen.

fupa: Wie haben Sie das 1:1 zum Jahresauftakt gegen Nordweil/Wagenstadt erlebt?

Schwär: Die Mannschaft von Nordweil/Wagenstadt kannte ich ja noch aus der Landesliga. Uns war bewusst, dass es eine schwere Partie werden würde, und so kam es auch. Nordweil/Wagenstadt ist ein sehr homogenes, starkes Team. Es ist in der Rückrunde immer schwer, gegen Mannschaft aus dem unteren Tabellenfeld zu spielen. Nordweil war sehr kompakt im Spiel gegen den Ball und sehr gefährlich mit den schnellen Spielern und Vorstößen. Wir haben uns erst an die Platzbedingungen gewöhnen müssen, dann haben wir aber den Kampf angenommen und das Mögliche umgesetzt. Ich würde sagen, wir waren von der 25. Minute an überlegen, einzig das Tor hat gefehlt. In der zweiten Halbzeit haben wir nur eine Chance zugelassen. Aber letztlich muss man sagen, dass das Unentschieden für beide Seiten okay war.

fupa: Als nächstes geht es gegen die SpVgg. Untermünstertal, die in der Vorwoche mit dem Sieg über Bad Krozingen (5:2) ein Ausrufezeichen gesetzt hat. Welche Informationen haben Sie über diesen Gegner? Was für ein Spiel erwarten Sie?

Schwär: Auch dieser Gegner ist mir nicht unbekannt. Mit Stegen haben wir viele Duelle gegen Untermünstertal gehabt. Die Mannschaft hat sich im Winter mit erfahrenen und höherklassigen Spielern verstärkt. Das hat man nicht erst im Spiel gegen Bad Krozingen bemerkt, schon in der Vorbereitung war es an den Ergebnissen zu erkennen. Ich denke, es gibt eine ähnlich enge Begegnung wie gegen Nordweil. Gegen Mannschaften auf einem Abstiegsrang gibt es immer schwere Spiele. Untermünstertal ist eine sehr kompakte, homogene, zweikampfstarke Mannschaft mit einer guten Offensive und kann an einem guten Tag die oberen Mannschaften ärgern. Daher erwarte ich schon ein Spiel auf Augenhöhe.

fupa: Sind am Wochenende alle Mann an Bord?

Schwär: Im Vergleich zur Vorwoche fehlen drei Spieler aus der Startformation. Johannes Dreher, Fabrice Élatré und Felix Wehrle. Florian Knupfer ist angeschlagen. Wir haben einen kleinen Kader und müssen zusehen, wie wir uns gut aufstellen.

Stefan Schwärs Spieltag-Tipps:

FC Bad Krozingen – SG Prechtal/Oberprechtal

Sonntag, 12.30 Uhr (Erlenmattenstadion Bad Krozingen)

Beide Mannschaften haben zuletzt Niederlagen kassiert. Prechtal hat sehr deutlich gegen Waltershofen verloren (1:7), Bad Krozingen auch deutlich gegen Untermünstertal. Bad Krozingen wurde ursprünglich als Aufstiegskandidat gehandelt. Deswegen und wegen des Heimvorteils tippe ich auf ein 3:1.

FC Emmendingen – SG Simonswald/Obersimonswald

Sonntag, 12.30 Uhr (Elzstadion Emmendingen)

Für mich die Toppartie des Spieltags! Beide sind mit einem Sieg gestartet. Emmendingen hat den Ersten Gundelfingen geschlagen (5:1), und Simonswald hat mit dem 5:0 gegen Freiamt-Ottoschwanden ein klares Zeichen gesetzt. Es wird ein enges Spiel werden. Ich betrachte Emmendingen als die Mannschaft mit dem besten Kader und rechne mit einem 2:1-Heimsieg.

SC Reute – SpVgg. Untermünstertal

Sonntag, 13.45 Uhr (Waldeckstadion Reute)

Wie erwähnt: Das wird eine herausfordernde Aufgabe für uns. Untermünstertal hat im Kampf um den Nichtabstieg ein Zeichen gesetzt und sich zielgerichtet verstärkt. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe.

SV Kirchzarten – SG Nordweil/Wagenstadt

Sonntag, 14.30 Uhr (Dreisamtalstadion Kirchzarten)

Kirchzarten ist bislang noch ohne Sieg. Nordweil/Wagenstadt habe ich am Wochenende kennengelernt und positive Eindrücke gewonnen: Sie haben ein gutes Mannschaftsgefüge, sind zweikampfstark und spielen dynamisch und schnell nach vorne. Daher tippe ich, obwohl ich zwölf Jahre in Kirchzarten gespielt habe, auf einen Auswärtssieg: 1:3.

SG Ihringen/Wasenweiler – SpVgg. Gundelfingen/Wildtal

Sonntag, 15 Uhr (Nachtwaid Ihringen)

Gundelfingen/Wildtal wird die Auftaktniederlage nicht umwerfen. Ein sehr gutes Team, das zu Recht an der Tabellenspitze steht! Ich tippe auf einen Auswärtssieg. 0:3.

SG Freiamt-Ottoschwanden – SV Rot-Weiss Glottertal

Sonntag, 15 Uhr (Sportplatz Freiamt)

Beide Teams haben zuletzt verloren. Ich schätze Freiamt als recht heimstark ein, dort ist schwierig zu gewinnen. Obwohl ich Glottertal als sehr gute, junge Mannschaft wahrnehme, tippe ich auf einen – knappen – 1:0-Heimsieg.

TV Köndringen – SV Biengen

Sonntag, 15 Uhr (Sportplatz Köndringen)

Köndringen hatte ich in der Vorrunde gegen Reute gesehen. Damals hatten sie einen Sahnetag erwischt (6:0). Biengen hat sich in der Winterpause mit höherklassigen Spielern verstärkt. Eine interessante Begegnung, ich tippe hier auf ein 2:2.

SV Endingen – FC Freiburg-St. Georgen

Sonntag, 15 Uhr (Erletal-Stadion Endingen)

St. Georgen zählt für mich im Kampf um die Aufstiegsplätze zu den ganz engen Kandidaten, neben Gundelfingen und Emmendingen. Ich habe sie bei ihrem Auftritt in Reute beobachtet: Eine sehr gute, junge, zielstrebige Mannschaft! Endingen habe ich in den letzten Jahren in der Landesliga erlebt. Ich gehe davon aus, dass St. Georgen oben dranbleiben und einen Auswärtssieg holen wird. 1:3.

SV Blau-Weiß Waltershofen spielfrei

Aufrufe: 015.3.2024, 01:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor