2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Detlef Liehs (m.) und die Grombacher scheinen in der Rückrunde deutlich besser drauf zu sein.
Detlef Liehs (m.) und die Grombacher scheinen in der Rückrunde deutlich besser drauf zu sein. – Foto: Siegfried Lörz

"Wir sind dieses Jahr nicht gefestigt genug"

Kreisklasse B1 Sinsheim +++ Der Vorjahresdritte aus Grombach ist zu wechselhaft in seinen Leistungen

Es war vermutlich allen Beteiligten klar, dass die Wiederholung der Vorjahresplatzierung nur bei einem optimalen Saisonverlauf, gepaart mit der nötigen Portion Glück, erneut gelingen könnte. Nach 23 Partien und 32 Punkten bei Rang elf muss man festhalten, dass der SV Grombach dem weit hinterherhinkt.

"Wir sind eine Wundertüte", beginnt Detlef Liehs mit der Ursachenforschung und kommt schnell auf das zu sprechen, was ihm am meisten missfällt, "wir bekommen schlicht zu viele Gegentore." Bestes Beispiel aus negativer Sicht ist die 2:5-Niederlage vor Wochenfrist beim TSV Angelbachtal II. Der Grombacher Trainer denkt ungern daran zurück und sagt: "Uns hat da auch der Biss gefehlt, die Angelbachtaler wollten es einfach mehr und dazu kommt, dass bei uns nach einem Rückstand zu schnell die Köpfe nach unten gehen."

Eben in solchen Situationen braucht es Spieler, die vorangehen, doch gerade in der Zentrale klafft in Grombach seit Saisonbeginn ein Loch, das sich so schnell nicht schließen lässt. Mit dem Abgang von Adam Demir zur SG Stebbach/Richen und dem Langzeitausfall von Timo Geiger (Kreuzbandriss) ist die so wichtige Doppel-Sechs aus der Vorsaison auf einen Schlag weggebrochen. Zu allem Überfluss gesellt sich mit Nicolas Voll ein weiterer Akteur mit Kreuzbandriss dazu. "Er gehört für mich zu den besseren Innenverteidigern in der Liga", hält sein Trainer große Stücke auf ihn.

Alles ist aber nicht schlecht in Grombach. Wer als Wundertüte bekannt ist, der muss schließlich ab und zu auch erfreuliche Ergebnisse liefern. Vor zwei Wochen ist das gegen eines der Spitzenteams der Fall gewesen, als die Grombacher dem SV Fortuna Bargen ein 2:2-Remis abknöpften. "Da wäre sogar noch mehr für uns drin gewesen", berichtet Liehs, wobei er nicht verschweigen möchte, dass seiner Mannschaft der sehr schwer zu bespielende heimische Rasen entgegengekommen ist. Er sagt: "Jeder andere Platz wurde dieses Jahr schon zweimal gemäht, außer unserer. Mittlerweile kann man hier verstecken spielen."

Deshalb geht es in Grombach derzeit nur über eine mächtige Portion Willen und diesen bringen die Kicker eben nicht jede Woche im gewünschten Maß auf den Platz. Genau da will der 49-Jährige ansetzen, um im weiteren Saisonverlauf noch ein paar positive Überraschungen zu schaffen. Er konstatiert: "Wir würden die Vorderen gerne ab und zu ärgern und selbst einfach ein paar gute Spiele hinlegen." Eine passende Gelegenheit dafür bietet sich am Sonntag gegen den SV Eichelberg. Selbiger kommt zwar als Spitzenreiter, aber gleichzeitig auch mit zwei Niederlagen in Folge im Gepäck auf den holprigen Grombacher Rasen.

Allzu viel ist in der Tabelle aber nicht mehr drin für den SV. Vielleicht geht es noch einen Rang nach oben, von Gipfelstürmen ist er aber weit entfernt. So kam es für Liehs auch überhaupt nicht in Frage, nach dieser Runde sein Traineramt niederzulegen. Er verrät: "Der Verein kam auf mich zu und hat gesagt, ein paar Sachen neu angehen zu wollen und hat mich in diesem Zusammenhang gefragt, ob ich dabei bin. Daraufhin habe ich für nächste Saison zugesagt, schließlich kannst du so nicht aufhören." Schmunzelnd fügt er hinzu: "Da will ich dann doch was Schöneres, beziehungsweise was Erfolgreicheres hinterlassen."

Aufrufe: 015.3.2024, 18:00 Uhr
red.Autor