2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Bocholt feiert ein 2:2 gegen Wuppertal.
Bocholt feiert ein 2:2 gegen Wuppertal. – Foto: Marcel Eichholz

Weshalb dem 1. FC Bocholt ein Unentschieden Mut macht

Am Samstag spielte der Regionalligist 2:2 gegen den Wuppertaler SV. Nach dem Ausgleich in letzter Sekunde waren die Fans aus dem Häuschen. Welche Lehren man aus der Partie ziehen kann – und woran noch gefeilt werden muss.

So richtig hatte am Samstag niemand mehr mit dem Ausgleich des 1. FC Bocholt gerechnet. Doch Marvin Lorch ließ sich nicht beirren – und traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum nicht unverdienten 2:2-Endstand gegen den Wuppertaler SV. Das Team von Interimscoach Marcus John holte den ersten Zähler in der Regionalliga. So feierten die Kicker das Remis wie einen Sieg, die Fans verfielen am Hünting in Euphorie.

„Das war eine Energieleistung der Mannschaft und ich bin stolz auf die Truppe“, sagte Marcus John, dessen Team zwei Gesichter gezeigt hatte. Im ersten Durchgang liefen die „Schwatten“ viel hinterher, in der zweiten Halbzeit wurde man dann immer dominanter.

Klar ist: Noch längst ist im Westmünsterland nicht alles perfekt. Auch der Wuppertaler SV hätte bereits höher führen können, ehe der 1. FC Bocholt zur Aufholjagd bließ. Doch die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt. Das dürfte auch an Marcus John liegen, der an der Seitenlinie Ruhe und Erfahrung ausstrahlt. Der 48-Jährige hatte in der vergangenen Woche interimsweise das Kommando übernommen, nachdem Jan Winking nach dem Fehlstart überraschend geschasst worden war. Drei Pleiten gegen den 1. FC Düren, Fortuna Düsseldorf II und Preußen Münster musste der 26-Jährige verantworten. Bocholts Präsident Ludger Triphaus wurde unruhig und zog kurzerhand die Reißleine.

Kapitän Winking auf der Bank

Bemerkenswert war auch, dass der neue Coach, der sich nun als sportlicher Leiter auf die Suche nach einem Nachfolger begeben hat, nicht vor großen Namen zurückschreckt. Kapitän Tim Winking nahm 90 Minuten auf der Bank Platz, ein Ausrufezeichen. Die Mannschaft wurde stattdessen von Top-Stürmer Marcel Platzek angeführt. Apropos Angriff: Da hat der 1. FC Bocholt noch reichlich Luft nach oben. Es fehlt der Mannschaft an Tiefgang, nur selten kombiniert man sich mal bis zum Tor durch. Für Gefahr sorgten zuletzt zuvorderst die Außenverteidiger, wenn sie sich mutig durchtankten. Jeffrey Obst und Marko Stojanovic hinterließen mit ihrem Esprit durchaus Eindruck am Hünting.

Dabei dürfen sie aber ihre defensiven Verpflichtungen nicht vernachlässigen. Noch immer lassen die Aufsteiger zu viele Großchancen zu, vorzugsweise in der Anfangsphase. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Hinterleute noch intensiver und klarer miteinander kommunizieren müssen. Wenn der Gegner schnell spielt, scheint die Viererkette bisweilen überfordert zu sein. Daran muss gefeilt werden, ehe es am kommenden Samstag, 14 Uhr, auswärts gegen Rot Weiss Ahlen geht. Die Zuschauer dürften dabei eine Hilfe sein. Sie kommen zahlreich, gegen den WSV waren wieder 1380 Anhänger im Stadion. Die Fans bejubelten jeden gewonnenen Zweikampf und peitschten das Team immer wieder nach vorne. Dieser Funke sprang auf die Mannschaft über – eine wichtige Erfahrung.

Fitness bessert sich

Und wie schaut es mit der Fitness aus? Winking und John hatten zuletzt moniert, dass die Regionalliga-Akteure körperlich noch nicht in bestmöglicher Verfassung seien. Ein Warnsignal. Am Samstag war von den Problemen nicht allzu viel zu sehen. Ein Grund dürfte sein, dass auch der Wuppertaler SV, der zu den Favoriten auf den Aufstieg zählt, allerdings ebenfalls einen mäßigen Start hingelegt hat, nicht allzu viele Meter abspulte. Bei Malek Fakhro, der dem Spiel des 1. FC Bocholt mit seiner Klasse eine gewisse Ruhe verleiht, hat man jedoch nicht das Gefühl, dass es bereits für 90 Minuten reicht. Gegen den WSV wurde der Neuzugang vom VfB Lübeck vorzeitig ausgewechselt.

John hatte bereits angekündigt, dass es einige Zeit dauern würde, ehe die Kicker konditionell auf der Höhe sind. Zeit, die der 1. FC Bocholt eigentlich nicht hat. Zu stark ist die Vierte Liga. Und zu beeindruckend sind auch die Mitaufsteiger unterwegs. Der 1. FC Kaan-Marienborn sowie der 1. FC Düren stehen aktuell vor dem SC Preußen Münster an der Tabellenspitze der Regionalliga West.

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Aufrufe: 015.8.2022, 08:50 Uhr
Maarten OversteegenAutor