2024-04-25T14:35:39.956Z

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Alexander Schafberger fungierte als Rodinger Aushilfskeeper
Alexander Schafberger fungierte als Rodinger Aushilfskeeper – Foto: Thomas Schneider

Wenn der Torjäger urplötzlich 90 Minuten zwischen die Pfosten muss...

Beim Landesligisten TB 03 Roding ereigneten sich am Sonntag-Nachmittag kuriose Szenarien und Alexander Schafberger feierte eine ungewöhnliche Premiere

Alexander Schafberger ist beim TB 03 Roding eigentlich für das Erzielen von Toren verantwortlich. Der 28-Jährige, der beim ASV Cham schon Bayernliga-Luft schnupperte, hat für den Landesliga-Neuling bereits respektable siebenmal eingenetzt. Beim Auswärtsspiel in Burglengenfeld staunten die Zuschauer allerdings nicht schlecht, als der groß gewachsene Angreifer urplötzlich zwischen den Pfosten stand.

TB-Stammkeeper Marco Epifani war berufsbedingt auf einer Messe und verpasste ausgerechnet das Duell bei seinem früheren Klub. mit dem er 2015 den Aufstieg in die Bayernliga schaffte. "Wir haben gehofft, dass Marco eventuell noch rechtzeitig wegkommt, aber daraus wurde leider nichts", informiert Rodings Sportlicher Leiter Stefan Wiederer. Mit Nico Stadlbauer hat der Klub aus dem Landkreis Cham eine gute Nummer zwei, deren Stunde nach dem Epifani-Ausfall geschlagen hätte. Aus dem Landesliga-Debüt des 23-Jährigen wurde allerdings nichts, denn der Ex-Neubäuer verletzte sich beim Aufwärmen. "Nico hat beim Einschiessen einen Ball abgewehrt und ist dann ganz unglücklich gelandet. Er hat sich eine Schultereckgelenksprengung zugezogen und muss nun vielleicht sogar operiert werden", berichtet Wiederer, der früher selbst jahrelang zwischen den Pfosten stand und beim ASV Cham sogar höherklassig aktiv war.


Der 42-Jährige hätte aufgrund der Notlage das Torhütertrikot nochmals übergestreift, ist aber Brillenträger und hatte keine Kontaktlinsen dabei. "Ich habe es mit den Linsen eines Spielers von uns versucht, das funktionierte aber überhaupt nicht. Daher kam auch die Option mit mir nicht mehr in Frage", erzählt der Funktionär. Coach Adi Götz blieb also nichts anders mehr übrig, als einen Feldspieler ins Gehäuse zu stellen. "Der Trainer hat uns gefragt, wer es sich zutrauen würde. Ich habe mich dann bereit erklärt, obwohl ich alles anders als begeistert war", schmunzelt Alexander Schafberger, der aus taktischen Gründen ohnehin nicht für die Startelf nominiert war. "Ich war vorher noch nie im Tor und habe mir eigentlich nur vorgenommen, mich nicht zu blamieren und keinen folgenschweren Bock zu schießen", gibt der Aushilfs-Schlussmann einen Einblick in seine Gefühlswelt.


"Das ganze Durcheinander, das sich durch die Verletzung von Nico ergeben hat, war natürlich alles andere als förderlich. Eine konzentrierte Vorbereitung in den Minuten vor dem Spiel war verständlicherweise nicht mehr möglich. Dementsprechend sind wir überhaupt nicht in die Partie gekommen und natürlich hat auch der Gegner mitbekommen, was bei uns Sache ist und hat das mit einer sehr forschen Herangehensweise ausgenutzt. Zu allem Überfluss hat uns auch noch unser Abwehrchef David Romminger verletzungsbedingt gefehlt. Es ist also viel zusammengekommen", seufzt Stefan Wiederer. Bauer, Ederer & Co. zogen schließlich nach einer mäßigen Vorstellung mit 1:3 den Kürzeren und verpassten es, Tabellenführer TSV Seebach bis auf zwei Zähler auf die Pelle zu rücken. Zumindest Alex Schafberger macht seine Sache gut und zeigte eine tadellose Vorstellung. "Ich habe zwar ein paar Mal etwas unorthodox geklärt, mir jedoch keinen Schnitzer geleistet. Mit meiner Leistung war ich zufrieden, das Ergebnis war allerdings enttäuschend. Wir haben einen schlechten Tag erwischt", resümiert Schafberger, der von Manager Wiederer ein Sonderlob erhielt: "An Schafi ist es definitiv nicht gelegen. Respekt vor seiner Leistung!"

Aufrufe: 019.9.2022, 13:15 Uhr
Thomas SeidlAutor