2024-06-17T07:46:28.129Z

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Ein Garant für den Sieg im WM-Endspiel gegen Frankreich ist Torhüter Konstantin Heide von der SpVgg Unterhaching.
Ein Garant für den Sieg im WM-Endspiel gegen Frankreich ist Torhüter Konstantin Heide von der SpVgg Unterhaching. – Foto: Achmad Ibrahim/dpa

Weltmeister! WM-Held Konstantin Heide hält wieder zwei Elfmeter

Torwart der SpVgg Unterhaching gewinnt Titel mit U17-Nationalmannschaft

Deutschland ist Fußball-Weltmeister! Und zwar bei den U17-Junioren. Mitten drin im Jubeltrubel: Konstantin Heide aus Kirchheim, Torwart der SpVgg Unterhaching. Er wurde zum WM-Helden.

Unterhaching/Surakarta – Beim WM-Titelgewinn in Indonesien verzaubert die U17-Nationalmannschaft Fußball-Deutschland. Wie gut wird der „goldene Jahrgang“? Das WM-Wintermärchen der Sommermärchen-Babys von 2006 ist auch ein Signal für Bundestrainer Julian Nagelsmann.

In der rauschenden Weltmeister-Nacht mit Ausklang am Pool bei Vulkan-Panoramablick lauschten die euphorisierten U17-Helden mit dem Kirchheimer Elfmeterhelden Konstantin Heide von der SpVgg Unterhaching stolz den Lobesreden. Im Kreise von Eltern und Freunden der Nachwuchsnationalspieler rühmten DFB-Verantwortliche und Trainer beim Gala-Dinner nach Mitternacht eine außergewöhnliche Fußball-Generation. Schon jetzt werden Elfmeterheld Konstantin Heide, dem besten Turnier-Spieler Paris Brunner (Borussia Dortmund) und deren Teenager-Kollegen große Karrieren prophezeit.

Große Zukunft bei den Profis

Auch wenn der Weg zu Profi-Glanz nach dem 4:3-Triumph im Elfmeterschießen gegen Frankreich noch weit ist: Die Talente sind nach ihrem WM-Wintermärchen vielversprechende Hoffnungsträger auf neue Erfolge in tristen Nationalmannschaftszeiten.

„Danach habe sich ganz viele Deutsche gesehnt, wieder eine Mannschaft zu haben, die die deutschen Tugenden verkörpert“, sagte Weltmeister-Trainer Christian Wück nach seinem letzten Spiel mit dieser Auswahl. Individuelle Ausnahmerkönner verzückten nicht nur mit Attributen wie Kampf und Leidenschaft, sondern erweckten auch den fast schon vergessenen Mythos einer deutschen Turniermannschaft. Welt- und Europameister in sechs Monaten – das gab’s noch nie.

Bundeskanzler gratuliert

Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte eine „großartige Teamleistung“ bei einem „packenden Turnier“. „Das ist einfach mal ein goldener Jahrgang“, sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler.

Das Endspiel in Surakarta nahm dramatische Züge an. 2:0-Führung durch den Dortmunder Brunner und Kapitän Noah Darvich vom FC Barcelona, Anschlusstor, Platzverweis für den Leipziger Winners Osawe, Frankreichs Ausgleich, mit letzter Kraft nach einer halben Stunde in Unterzahl ins Elfmeterschießen gerettet.

Im Elfmeterschießen wird Heide abermals zum Matchwinner

Dort lag das Team um den vom Ersatztorwart zum WM-Matchwinner aufgestiegenen Konstantin Heide auch zurück. Doch der Torhüter der SpVgg Unterhaching parierte wie gegen Argentinien zwei Strafstöße. Als finaler Schütze behielt der Dortmunder Almugera Kabar die Nerven.

Hachings Torwart Konstantin Heide lächelte beim Elfmeterschießen, versuchte gestenreich auf die Schützen einzuwirken und strahlte jede Menge Selbstvertrauen aus. „Im Elfmeterschießen war Konsti wieder unglaublich“, sagte Kapitän Darvich.

BVB-Jungstar Brunner wurde mit dem Goldenen Ball für den besten WM-Spieler ausgezeichnet. Dass das nicht automatisch eine Karriere wie von Toni Kroos, der 2007 bei der U17-WM als herausragender Akteur geehrt worden war, nach sich zieht, zeigen zahlreiche Beispiele. Doch der Weg ist geebnet. „Oftmals sind es ja genau diese Jahrgänge, die dann viele Jahre später Karriere machen“, sagte Völler. „Wenn sie so weiterarbeiten und sich weiter verbessern, können sie auch irgendwann mal A-Nationalspieler werden. Das ist noch ein langer Weg.“

Weltmeister ist der 17 Jahre alte Konstantin Heide aus Kirchheim, Torwart derDFB-Juniorennationalmannschaft sowie der SpVgg Unterhaching.
Weltmeister ist der 17 Jahre alte Konstantin Heide aus Kirchheim, Torwart derDFB-Juniorennationalmannschaft sowie der SpVgg Unterhaching. – Foto: Achmad Ibrahim/dpa

Ein langer Weg war auch die Rückreise nach fünf Wochen in Südostasien, wo die Schüler, 11 000 Kilometer von der Heimat entfernt, neben ihren Fußball-Prüfungen auch bei mehr als einem Dutzend Klausuren abliefern mussten. Vom Finalort Surakarta ging es über Jakarta und Doha heim nach Frankfurt/Main, wo zu einem Empfang am DFB-Campus geladen wurde.

Mahnung vom Bundestrainer an die Vereine

„Wir sind Europa- und Weltmeister. Ich habe den Jungs gesagt, sie machen sich unsterblich“, schwärmte Wück. Er ließ nach dem ersten deutschen WM-Titel der U17 seine Zukunft offen. Die seiner Spieler müssen nun vor allem die Vereine gestalten. „Jetzt liegt es an den Clubs. Es liegt wirklich an der deutschen Fußballlandschaft, diesen Jungs die Möglichkeit zu geben, in der 1., 2. oder 3. Liga zu spielen“, sagte der 50-Jährige. „Wir müssen in Deutschland Wege gehen, den deutschen Talenten Spielzeit zu verschaffen. Dazu gehört auch Vertrauen.“ (Christian Kunz, dpa)

Aufrufe: 03.12.2023, 16:53 Uhr
Christian KunzAutor