2024-06-14T14:12:32.331Z

Relegation
Ein Bild mit Symbolkraft: Die SpVgg Ruhmannsfelden setzt das Hinspiel in Weiden in den Sand..
Ein Bild mit Symbolkraft: Die SpVgg Ruhmannsfelden setzt das Hinspiel in Weiden in den Sand.. – Foto: Charly Becherer

Weiden-Ost »kämpft wie die Löwen«: Ruhmannsfelden am Abgrund

Relegation zur Landesliga, Gruppe Mitte, Hinspiel: Die Bayerwäldler sind 75 Minuten lang das bessere Team – und gehen am Ende 0:3 baden

Völlig entgeisterte Gesichter auf der einen Seite, Freudentaumel auf der anderen: Der FC Weiden-Ost hat das Hinspiel in der Landesliga-Relegation gegen die SpVgg Ruhmannsfelden überraschend deutlich mit 3:0 (0:0) gewonnen und fährt mit einer hervorragenden Ausgangslage zum Rückspiel an den Lerchenberg. Mit drei Treffern in den letzten 20 Spielminuten stellten die „Ostler“ den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Der (Noch-)Landesligist hatte nämlich 70 Minuten lang mehr vom Spiel, brach nach dem ersten Gegentor aber regelrecht in sich zusammen. Mit den Worten „beschämend“ und „desolat“ umschrieb SpVgg-Sportchef Alois Wittenzellner anschließend diesen Einbruch. „Die Bank hat das Spiel gewonnen. Wir haben uns das in der Defensive erkämpft, haben gekämpft wie die Löwen“, jubelte auf der anderen Seite Weidens Trainer-Ikone Sepp Dütsch.

Im ersten Durchgang bekamen die 697 zahlenden Zuschauer im Weidener Osten eher Magerkost vorgelegt. Die spiel-technisch bessere Anlage legte Ruhmannsfelden an den Tag, tat sich aber schwer gegen eine kampfstarke oberpfälzer Mannschaft. „Wir mussten unwahrscheinlich viel Laufarbeit verrichten, haben uns in der ersten Halbzeit wenig getraut“, fasste Dütsch die ersten 45 Minuten zusammen. Ihm schwante Böses: „Wenn die uns eins reinhauen, dann gehen wir unter.“ Aber so kam es nicht. Denn Korbinian Menacher traf aus 18 Metern für den Gast nur die Latte (47.) und Robert Peter scheiterte zweimal kurz nacheinander an Ostler-Keeper Eric Schlesinger (53./54.). In dieser Phase waren die Gäste klar am Drücker. Das blieb auch erstmals so.



Ost-Coach Dütsch reagierte, brachte im Laufe der zweiten Halbzeit drei Offensive und einen Verteidiger neu ins Spiel. Das zeigte Wirkung. Und andererseits rächte sich der Chancenwucher für die SpVgg aus Ruhmannsfelden. In der 74. Minute spritze Noah Forster in einen viel zu kurz gerateten Rückpass zum Keeper und nutze diesen Fauxpas eiskalt zum 1:0 für den Gastgeber aus. Und es kam noch schlimmer für die Niederbayern. Zehn Minuten später war es Max Wittmann, der nach Strohbachs Kopfball und Tremmels Parade zum 2:0 abstaubte. Das Debakel der Lerchenfeldkicker machte Niklas Strohbach perfekt, als er in der dritten Minute der Nachspielzeit erneut goldrichtig stand, als Tremmel einen abgefälschten Schuss nach vorne abwehrte.

„Wenn einer in der 60. Minute gesagt hätte, dass es 3:0 ausgeht, weiß ich nicht, was ich ihm gesagt hätte“, versuchte Sepp Dütsch Worte für das Geschehene zu finden. „Auf einmal haben wir Druck aufgebaut und gemerkt: Die schwimmen ja, wo wir draufgegangen sind. Insgesamt hatten wir auch das Spielglück auf unserer Seite. In den letzten zehn Minuten waren wir im Flow, waren bissig und griffig und haben eiskalt unsere Tore gemacht.“ Gleichzeitig mahnt Dütsch mit Blick auf das Rückspiel: „Wir haben noch nichts gewonnen. Wir werden mit der nötigen Demut und dem Wissen, dass im Fußball alles geht, nach Ruhmannsfelden fahren und wieder alles reinschmeißen.“

Aufrufe: 023.5.2024, 21:17 Uhr
Florian WürtheleAutor