2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Mit seiner Erfahrung und Fachkompetenz will Trainer Frank Hermes der SG Körperich helfen, den Abstieg in die B-Klasse zu vermeiden.
Mit seiner Erfahrung und Fachkompetenz will Trainer Frank Hermes der SG Körperich helfen, den Abstieg in die B-Klasse zu vermeiden. – Foto: FuPa

Was die Lage so trügerisch macht​

Kreisliga A6: Ein Rückkehrer soll die SG Körperich vor dem Absturz in die B-Klasse bewahren. Trainer Frank Hermes sagt, wie er das bewerkstelligen will.​

Nach knapp zwei Jahren Unterbrechung ist Frank Hermes im Winter in seine fußballerische Heimat zurückgekehrt: Nach vier Partien mit je zwei Siegen und Niederlagen unter der Regie des 51-Jährigen fällt die Zwischenbilanz durchwachsen aus. Doch die Richtung stimmt. Zwar fiel das Ergebnis im Nachholspiel am Gründonnerstag gegen den Zweiten SG Weinsheim mit 0:4 deutlich aus, trotzdem sah Hermes auch hier einen engagierten Auftritt seines Teams: „Weinsheim hat das im Stile einer Klassemannschaft gemacht. Sie haben aus jeder Chance ein Tor gemacht und eine überragende Effizienz gezeigt. Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, die drei hundertprozentigen Möglichkeiten in Treffer umzuwandeln, weil deren Torwart überragend reagiert hat. Wir hätten wahrscheinlich noch zwei Stunden spielen können, und hätten kein Tor erzielt.“​

Dass es in den beiden Partien zuvor zu Siegen gereicht hatte, begründete er damit, dass es gegen Neunkirchen-Steinborn nach einem 0:1-Rückstand in der Kabine mächtig laut geworden sei und die Mannschaft danach seine Vorgaben des Trainers umgesetzt habe. Dem 4:1-Erfolg gegen die Vulkaneifeler folgte ein 3:1-Sieg bei der SG Stahl/Mötsch. „Unsere Marschroute war, dass wir die jungen und spielstarken Stahler Akteure mit unserer körperlichen Präsenz nerven wollten. Genau das hat zum letztlich verdienten Sieg geführt.“​

So viel verändert hat Hermes seit seiner Rückkehr nicht. „Es ging darum, den Jungs den Ernst der Lage näher zu bringen und ihnen zu sagen, worum es in den nächsten Wochen geht und dass wir die Abstiegsgefahr nur über die kämpferische Linie sowie den Zusammenhalt bannen können“. Hermes hat personell hier und da Justierungen vorgenommen: „Marcel Lemmer haben wir von der Außenverteidigerposition beziehungsweise dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung beordert. Da hat er jetzt schon drei gute Spiele gemacht.“ Auch habe die Rückkehr von Eldin Hodzic geholfen. „Eldin bekam in Luxemburg kaum Spielzeit und wollte Spielpraxis haben. Deshalb haben wir ihn gerne zurückgeholt. Er ist eine absolute Bereicherung für uns“, erklärt der Trainer-Dino, der seit 20 Jahren in der SG arbeitet und das Team vor seinem Weggang zur SG Südeifel und vor einer gesundheitsbedingten Pause bis Mitte 2022 alleine fünf Jahre erfolgreich in der Bezirksliga West coachte.

Die gegenwärtige Konstellation im Abstiegskampf sieht Hermes aus Sicht der Vereinigten aus Körperich, Geichlingen, Koxhausen, Wallendorf, Nusbaum, Kruchten und Biesdorf realistisch. Das Team rangiert mit 23 Punkten aus 18 Partien auf Platz acht. „Dieser momentane achte Rang ist trügerisch und gefährlich. Vier Punkte auf den ersten Abstiegsplatz dürfen kein Ruhekissen sein. In den anstehenden Partien müssen wir unbedingt weiter punkten, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen.“ ​

Dabei muss Hermes bis zum Saisonende auf Oliver Fisch (Hüftverletzung), Noah Prinz (Knorpelschaden) und Janik Masselter (Adduktorenverletzung) verzichten. Weil Prinz längerfristig fehlt, hat ihn Hermes zum Co-Trainer berufen. „Noah kennt Verein und Mannschaft in- und auswendig und weiß, an welchen Stellschrauben man drehen muss.“

Die nächsten beiden Partien haben es in sich, lässt der Coach durchblicken. Am Samstag, 19.30 Uhr, empfängt die SG Körperich in Nusbaum den starken Aufsteiger und Tabellenvierten SG Hillesheim. „Ich habe mir berichten lassen, dass Hillesheim eine spielstarke und noch sehr junge Mannschaft ist. Dementsprechend wollen wir – ähnlich wie gegen Stahl – physisch dagegenhalten.“ Obwohl seine Mannschaft am Sonntag danach beim Tabellenschlusslicht SV Speicher klarer Favorit ist, warnt der Coach schon jetzt vor allzu großer Gelassenheit: „Jeder erwartet in so einem Spiel einen Sieg von uns, doch ich werde jedem meiner Spieler sagen, dass es kein Selbstläufer wird und es 90 Minuten konzentrierter und harter Arbeit bedarf.“

Die sportliche Zukunft von Hermes ist aktuell noch ungewiss. Bis zum 30. Juni hat er sich mit dem Ziel an die SG gebunden, den Abstieg in die B-Klasse zu verhindern. „Haben wir das erreicht, werde ich mit dem Vorstand das Gespräch suchen.“

Aufrufe: 05.4.2024, 21:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor