
Deniz Aktag ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Trainer der SG Unterrath, denn am Freitag verständigten sich der 44-Jährige und der Düsseldorfer Landesliga-Klub einvernehmlich auf die Trennung - noch vor dem letzten Spiel des Jahres am Sonntag bei der VSF Amern. Ein FuPa-Artikel hat bei der Trennung eine Rolle gespielt.
Am Freitagabend ploppte im FuPa-System die Meldung auf, dass Aktag nicht mehr Coach in Unterrath sei. Eine überraschende Meldung, schließlich stand für die SGU noch eine Partie an und im Regelfall trennen sich Vereine und Trainer erst nach dem letzten Spieltag in einem Kalenderjahr, nicht unmittelbar davor. Doch manchmal gibt es auch unüberbrückbare Differenzen, so auch im Fall von Aktag und Unterrath.
Wenige Stunden vor besagter Mitteilung veröffentlichte die Redaktion von FuPa Niederrhein einen Artikel über die SGU aus dem Düsseldorfer Lokalsport der Rheinischen Post - FuPa Niederrhein ist eine Tochter der RP. In diesem Text äußerte Aktag seinen Unmut über seine Doppelrolle in Unterrath, denn neben seiner Trainertätigkeit war er auch für die Kaderplanung zuständig. „Die Doppelfunktion, die ich innehabe, geht irgendwann an die Substanz. Ich freue mich nun auf jede Woche, die ich nicht auf der Anlage sein muss, um Kräfte zu sparen“, teilte er mit, nachdem die vergangenen Monate kräftezehrend waren. Er forderte Entlastung durch einen neuen Sportdirektor, da der nominelle sportliche Leiter Tomislav Ivancic ebenfalls zu stark eingebunden sei. „Toma ist ja auch für den gesamten Jugendbereich zuständig und trainiert zudem eine Regionalliga-Mannschaft. Wie soll er das also alles machen?“
Es sollte ein Gespräch folgen - und das setzten die wenige Stunden später an. "Die Aussagen haben Toma nicht gefallen, das kann ich auch nachvollziehen", teilt Aktag, der im Frühjahr 2024 den Posten übernommen hatte, auf FuPa-Nachfrage mit. "Wir haben uns wie immer super offen und ehrlich miteinander unterhalten und konnten uns dann gemeinsam keine weitere Zusammenarbeit mehr vorstellen." Deshalb trennten sich die Wege auch per sofort. Wer die SGU am Sonntag in Amern betreuen wird, ist nicht bekannt.
Für Aktag, der zuvor schon für den MSV Düsseldorf, Duisburger SV, DV Solingen oder Rather SV an der Seitenlinie stand, war dieser Schritt eine kleine Erlösung. "Ich habe mich nach dem Gespräch erleichtert gefühlt, auch eine gewisse Freiheit gespürt. Ich denke, die Entscheidung war für beide Seiten die beste."
Während die SG Unterrath die Trainersuche startet, will Aktag erstmal zur Ruhe kommen. "Die kommenden Wochen werden mir guttun", meint er. Ob er in dieser Saison nochmal eine Mannschaft trainieren wird, lässt er offen, denn "ich werde keinen Schnellschuss machen, nur damit ich wieder auf dem Feld bin. Es muss schon alles passen und die erste Mannschaft soll Priorität haben."
