2024-05-08T14:46:11.570Z

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Nick Selutin und Luca Steinfeldt sind Leistungsträger der Preußen-U23 und durften wie hier im Westfalenpokal auch schon für die 1. Mannschaft auflaufen.
Nick Selutin und Luca Steinfeldt sind Leistungsträger der Preußen-U23 und durften wie hier im Westfalenpokal auch schon für die 1. Mannschaft auflaufen. – Foto: SC Preußen Münsters / Sanders

Warum Oberligist SC Preußen Münster II nicht aufsteigen darf

In der Oberliga Westfalen ist die Reserve des SC Preußen Münster die positive Überraschung der Saison.

Die "Youngstars", wie die U23 intern auch genannt wird, stehen nach 14 Spieltagen auf Platz 2, also theoretisch auf einem Aufstiegsplatz, und haben erst eine Niederlage kassiert. Doch im Aufstiegskampf spielt die Truppe von Coach Kieran Schulze-Marmeling keine Rolle. "Schuld" sind die Regularien!

Da die 1. Mannschaft in der Regionalliga West spielt, wäre dies sowieso ein "K.O.-Kriterium" für den Aufstieg. Doch selbst wenn der SC Preußen Münster die heiß ersehnte Rückkehr in die 3. Liga schafft, wäre die 2. Mannschaft in der Oberliga Westfalen nicht aufstiegsberechtigt.

Die Auf- und Abstiegsregelung des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW) regelt eindeutig: "Nicht teilnahmeberechtigt in der Regionalliga West sind die 2. Mannschaften von Vereinen/Tochtergesellschaften, die am Spielbetrieb der 3. Liga teilnehmen."

Auch die Auf- und Abstiegsregelung der Regionalliga West des Westdeutschen Fußball-Verbands (WDFV) macht klar: "Zweite Mannschaften von Drittligisten sind nicht teilnahmeberechtigt. Es kann nur eine Mannschaft eines Vereins in der Regionalliga West spielen."

Der starke U23-Jahrgang des SC Preußen Münster spielt also, sobald der Klassenerhalt eingefahren ist, größtenteils nur noch "um die Ehre" und die beste Platzierung in der Vereinsgeschichte. Im Sommer 2019 gelang erstmals der Aufstieg in die Oberliga Westfalen, eine einstellige Endplatzierung gab es bisher noch nie.

Auf Anfrage von FuPa Westfalen, inwieweit diese Situation eine Rolle spielt, sagt Coach Kieran Schulze-Marmeling Anfang Oktober: "Naja, wir können es ja nicht beeinflussen, nehmen es, wie es ist und wollen so oder so möglichst viele Spiele gewinnen. Wir haben die Aufgabe, alle Spieler möglichst gut zu entwickeln und haben jetzt schon immer viel gewechselt. Es ist für mich aber auch relativ unabhängig davon, ob ich eine Erste oder Zweite Mannschaft trainiere. Wie wir Spielzeiten verteilen, wird auch darüber definiert, wen wir als besonders förderungswürdig halten, zu größeren Teilen aber über Spiel- und Trainingsleistung sowie Vorbereitung auf den jeweiligen Gegner entschieden. Das gehört auch zur Ausbildung, den Spielern zu zeigen, dass man sich Spielzeit verdienen muss bzw. soll. Das kann früher oder später also schon auch dazu führen, dass wir noch jüngere Spieler heranführen werden. Allgemein ist die Mannschaft aber sehr, sehr hungrig darauf Spiele zu gewinnen - auch wenn wir nicht aufsteigen können."

Dass es so gut läuft, macht Schulze-Marmeling auch am Abstiegskampf der letzten Saison fest: "Ein gewisser Druck ist wichtig. Dass wir gerade da stehen, wo wir stehen, hat auch viel mit der letzten Saison zu tun, in der wir uns in einer ständigen Drucksituation befunden haben."

Bielefeld II war zuletzt "Leidtragender"

Zuletzt war in der Saison 2013/14 der damals noch existierenden 2. Mannschaft von DSC Arminia Bielefeld der Aufstieg verwehrt worden. Lange war die Lage unklar. Als Bielefeld II längst Meister der Oberliga Westfalen und sportlicher Aufsteiger war, stieg die 1. Mannschaft am 19. Mai 2014 in einer dramatischen Relegation gegen den SV Darmstadt 98 aufgrund der Auswärtstorregel in die 3. Liga ab und "beerdigte" damit eine mögliche Aufstiegsfeier der 2. Mannschaft.

Paderborn II darf hoch

Der erneut zur Spitzengruppe gehörende SC Paderborn 07 II dürfte nach aktuellem Stand auf jeden Fall aufsteigen, da die 1. Mannschaft im oberen Drittel der 2. Bundesliga steht und mit dem Abstiegskampf zur 3. Liga nichts zu tun haben dürfte.

Aufrufe: 017.11.2022, 10:00 Uhr
sbAutor