2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Waldalgesheims Neuzugang Eugene Dennis (links) zeigte zum Saisonauftakt gegen Engers als rechter Außenverteidiger ein ordentliches Debüt im Alemannia-Trikot.	Foto: Edgar Daudistel
Waldalgesheims Neuzugang Eugene Dennis (links) zeigte zum Saisonauftakt gegen Engers als rechter Außenverteidiger ein ordentliches Debüt im Alemannia-Trikot. Foto: Edgar Daudistel

Waldalgesheim: Zweite Halbzeit macht Hoffnung

Fußball-Oberligist Alemannia Waldalgesheim unterliegt dem abgezockten FV Engers 0:3 / Fünf Neuzugänge

Waldalgesheim. Elvir Melunovic sollte Recht behalten. Der Cheftrainer des Fußball-Oberligisten SV Alemannia Waldalgesheim hatte den Auftaktgegner FV Engers als Topteam der Liga bezeichnet. Und genau als solches traten die Gäste an der Waldstraße bei ihrem verdienten 3:0 (3:0)-Erfolg insbesondere in der ersten Halbzeit auch auf. Abgezockt und effizient zeigten sie den Platzherren vor der Pause ihre Grenzen auf.

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Der FVE profitierte dabei allerdings auch von Fehlern der Platzherren. So in der 17. Minute, als Thilo Krämer allein gelassen wurde und ungehindert zum 0:1 einschoss. Auch beim 0:2 (37.) von Gabriel Müller sah die Alemannia-Abwehr nicht gut aus. Das 0:3 resultierte schließlich aus einem haarsträubenden Ballverlust. Hasan Kesikci nutzte den mit einem trockenen Distanzschuss eiskalt (45.+1).

Die Niederlage an sich nach 14 ungeschlagenen Partien in Serie fand Melunovic gar nicht so tragisch: „Ich habe gewusst, dass das kommt.“ Doch das Zustandekommen war natürlich nicht in seinem Sinne: „Mich ärgern die naiven Gegentore“, sagte der Bosnier, der kurzfristig auf Zielspieler Pierre Merkel im Angriff verzichten musste, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte und auch am Mittwoch beim SV Gonsenheim ausfällt.

Innenverteidiger Daniel Braun, der von Melunovic zum neuen Kapitän bestimmt worden war, monierte ebenfalls die Fehler, die fast schon zwangsläufig zu Toren führten: „In der ersten Halbzeit war das von uns zu wenig.“ Zuversichtlich stimmte den 27-Jährigen der Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause: „Da haben wir eine Reaktion gezeigt.“ Clubkollege Konstantin Ludwig fand derweil die erste Hälfte „ernüchternd. Da sind wir der Musik nur hinterhergelaufen. Die haben Männerfußball gespielt, wir nicht.“ Aber auch der Sechser war mit dem Auftritt im zweiten Spielabschnitt einverstanden: „Diese Leistung müssen wir aber jetzt in allen folgenden 37 Spielen zeigen.“

Elvir Melunovic zeigte sich mit seiner Mannschaft nach der Pause ebenfalls zufrieden: „Kompliment an meine Mannschaft, wie sie sich präsentiert hat.“ Im zweiten Durchgang bewiesen die Waldalgesheimer in der Tat Moral, bekamen mehr Zugriff und wehrten sich auch energischer in den Zweikämpfen. Was auch an den Einwechslungen lag. Alessandro Marino, Anes Abdiovski und Stephane Calange brachten deutlich mehr Körperlichkeit und Schnelligkeit ins Spiel der Alemannen.

Apropos Calange. Der Stürmer ist einer von fünf Spielern, die ganz frisch in den Waldalgesheimer Kader aufgenommen wurden. Der 24-jährige Franzose kommt vom Saarlandligisten SC Halberg Brebach erzielte vergangene Saison in 28 Spielen vier Tore und legte siebenmal auf. Gleich in die Startelf schaffte es Eugene Dennis. Der 26-jährige Abwehrspieler spielte zuletzt in Philadelphia (USA), davor für den dänischen Drittligisten Ishöj IF und hat einen Länderspiel-Einsatz für Liberia in seiner fußballerischen Vita stehen. Ebenfalls ein Mandat für die Startelf erhielt Kenan Skenderovic. Der Luxemburger kommt von den A-Junioren des 1. FC Kaiserslautern nach Waldalgesheim. Der 19-jährige Abwehrspieler ist auch schon für die U17 seines Landes aufgelaufen.

Neu im Alemannia-Kader ist auch Mittelfeldspieler Edin Agovic. Der 20-jährige Franzose kickte zuletzt beim Sarrebourg FC. Zudem wurde Lewis Long verpflichtet. Der 25-jährige US-Amerikaner kann auf allen Offensivpositionen eingesetzt werden, kommt vom luxemburgischen Club Berdenia Berbourg. Agovic und Long waren allerdings gegen Engers noch nicht spielberechtigt.

Bei den vielen Ab- und Zugängen bittet Elvir Melunovic verständlicherweise um Geduld: „Bei der kurzen Zeit kann noch nicht alles funktionieren.“ Um was es in dieser Saison letztlich geht, bringt Neu-Kapitän Daniel Braun noch einmal auf den Punkt: „Wir befinden uns im Abstiegskampf, das muss uns klar sein.“

SV Alemannia Waldalgesheim: Patria – Dennis, Braun, Haas, Skenderovic – Ludwig (60. Abdiovski), Yakut – Karakus (46. Calange), Johnson (46. Marino), Gräff – Gürel.



Aufrufe: 029.7.2023, 12:00 Uhr
Volker BuchAutor