2024-04-29T14:34:45.518Z

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Der SV Alemannia Waldalgesheim verlor in Auersmacher mit 1:3.
Der SV Alemannia Waldalgesheim verlor in Auersmacher mit 1:3. – Foto: Sebastian Bohr - Archiv

Waldalgesheim: Zwei Aussetzer zu viel

Alemannia verliert in Auersmacher mit 1:3

Auersmacher. Jede Serie endet einmal. „Wir haben gewusst, dass der Zeitpunkt kommt, hatten aber bis kurz nach der Halbzeit nie das Gefühl, dass es diesmal passieren würde.“ Cheftrainer Elvir Melunovic nahm das Positive aus der 1:3 (1:1)-Niederlage seines SV Alemannia Waldalgesheim, der ersten Pleite nach neun ungeschlagenen Spielen, in der Oberliga beim SV Auersmacher mit. Trotz 45-minütiger Unterzahl hatte das Team vor rund 150 Zuschauern nach Rückschlägen Mentalität gezeigt. Je fünf Minuten unmittelbar vor und nach der Pause waren entscheidend in einer Begegnung, die die Grün-Weißen in der übrigen Spielzeit nahezu komplett bestimmten.

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„Wenn man das Trier-Spiel ausnimmt, war die erste Halbzeit die beste, die wir in dieser Saison gespielt haben.“ Einziges Manko, das auch der 52-jährige Uefa-Pro-Lizenz-Inhaber so sah: Mehr als der eine Treffer, für den Kenan Skenderovic (10.) verantwortlich zeichnete, wollte trotz einiger guter Möglichkeiten beim 100. Oberliga-Einsatz von Nils Gräff aber nicht fallen.

Stattdessen gab es in der Nachspielzeit vor dem Pausenpfiff den ersten doppelten Rückschlag des Tages. Einmal war die Alemannia-Abwehr bei einem Eckball nicht nah genug am Mann. Lars Birster bedankte sich mit dem ersten Torschuss der Hausherren mit dem Ausgleich (45.+1). Dann kassierte Anes Abdiovski von Schiedsrichter Jan Ulmer (Schuld/Eifel) auch noch einen umstrittenen Platzverweis, nachdem ihm im Mittelfeld der Ball versprungen war und er danach zu spät kam (45.+4).

Melunovic war in der Kabine gezwungen umzustellen. „Die Mannschaft war geschockt“, berichtete er, zumal der Gegner bis dahin nie gefährlich geworden war. Was folgte, war ein fünfminütiges Déjà-vu im Vergleich zur Hinrunde. Und es waren die Rückschläge Nummer drei und vier des Tages. Zwei Aussetzer, zwei billige Gegentore, zweimal Felix Laufer als erfolgreicher Schütze (48., 51.).

Anders aber als im vergangenen Spätsommer brach die Alemannia in der Folge nicht auseinander, sondern fing sich, bekam die Begegnung wieder in den Griff. Mehr als Halbchancen sprangen aber trotz Feldüberlegenheit nicht heraus. „Fußball besteht aus Fehlern. Es ist mehr als ärgerlich, dass wir diesmal davon zwei zu viel gemacht haben.“ Im nächsten Training sollen diese genau aufgearbeitet und analysiert werden.

Auch wenn der Plan, die ersten 15 Minuten nach Wiederanpfiff zu überstehen und dann Konter zu setzen, nicht aufgegangen war. „Man hat wieder klar erkannt, dass sich die Mannschaft entwickelt hat. Sie hat gezeigt, dass sie nie aufgibt und die Situation annimmt.“ Dem Blick auf die Tabelle, in der die Alemannia auf den fünftletzten Platz zurückgefallen ist, misst der Coach keine entscheidende Bedeutung zu. „Denn wir bestimmen, wie sie aussieht. Wenn wir nur auf uns schauen, nichts überstürzen und konzentriert von Spiel zu Spiel denken, ist in den letzten sieben Partien alles drin“, sagt er. Dabei gelte es auch – etwa mit Blick auf Cosmos Koblenz, das als unmittelbarer Konkurrent im Winter massiv investiert und aufgerüstet hat – zu beweisen, dass mit bescheidenen Mitteln viel erreicht werden könne.

SV Alemannia Waldalgesheim: Juric – Zeghli, Haas, Dennis, Skenderovic (55. Günes), Gräff – Johnson (55. Agovic), Abdiovski, Marino (82. Calange) – Merkel, Gürel (82. Long).

Aufrufe: 015.4.2024, 11:51 Uhr
Jochen WernerAutor