Es wie verhext im Moment für den SV Wacker Burghausen. Die Salzachstädter haben am Dienstagabend in der Regionalliga Bayern weiter an Boden auf die Spitze verloren. Der Grund? Eigentlich ganz simpel, wieder mal: Der SVW bringt einfach das Runde nicht mehr ins Eckige. Burghausen hat das Toreschießen verlernt. Gegen Ansbach blieben die Schwarz-Weißen zum dritten Mal in Folge ohne eigenen Torerfolg. Dass die Mannen von Cheftrainer Robert Berg, der am Dienstag gesperrt war nach seiner roten Karte in Bayreuth, vor allem in den beiden vergangenen Heimspielen gegen Bamberg und Ansbach keinen Treffer erzielen konnten, ist angesichts des Chancenwuchers schon fast grotesk.
Schon nach der schier unglaublichen 0:1-Heimniederlage gegen Bamberg sagte Gästecoach Jan Gernlein in einem Anflug von Ungläubigkeit offen und ehrlich: "Dass Burghausen kein Tor geschossen hat, das ist Wahnsinn!"
Déjà-vu-Erlebnis dann am Dienstag in Wacker-Arena. Beste Chancen wurden versiebt. Aufwand und Ertrag standen erneut in einem groben Missverhältnis. "Ich denke, wir sind auf einem sehr guten Weg und machen derzeit den nächsten Entwicklungsschritt. Wir haben den Gegner, wie schon gegen Bamberg und Bayreuth, fußballerisch dominiert, hinten so gut wie nichts zugelassen und uns wieder mehr als genug Chancen und Standardsituationen erspielt. Es ist zwar sehr viel Pech dabei, aber trotzdem muss man natürlich zwei, drei Tore machen. Dass wir bei der Anzahl an Möglichkeiten in den letzten drei Partien keinen Treffer erzielt haben, ist Wahnsinn und eigentlich fast nicht möglich. Aber daran müssen wir jetzt arbeiten", weiß Berg, wo er den Hebel ansetzen muss.
Was können die Wackerianer konkret machen, damit die Kugel im Spiel wieder mal ins Netz fliegt? Mehr Torschusstraining? So einfach ist es nicht. "Fußball ist ja eine vielschichtige Angelegenheit. Einfach den Schalter umlegen und sagen: So, jetzt klappt`s aber wieder! Eben so funktioniert`s halt leider nicht", weiß der Sportliche Leiter Karl-Heinz Fenk, der Mannschaft und Trainerteam den Rücken stärkt: "Das Engagement kann man den Jungs definitiv nicht absprechen. Und unser Trainerteam arbeitet mit Hochdruck und akribisch daran, dass der Knoten wieder platzt. Das stimmt uns schon auch optimistisch." Die nächste Gelegenheit, den berühmten Bock umzustoßen, bietet sich dem SVW am Samstag, wenn der Burghauser Tross zur Profireserve des 1. FC Nürnberg an den Valznerweiher reist.