2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Detlef Liehs (stehend links) und seine Grombacher blicken auf einen anspruchsvollen Saisonstart zurück.
Detlef Liehs (stehend links) und seine Grombacher blicken auf einen anspruchsvollen Saisonstart zurück. – Foto: Siegfried Lörz

Von alleine funktioniert nichts

Kreisklasse B1 Sinsheim +++ Der SV Grombach muss erkennen, dass es nicht immer wie in der Vorsaison laufen kann

Als die Stimmung am besten war, wusste Detlef Liehs was zu tun ist. "Ich habe den Jungs eingeschärft, dass es nur so weitergehen kann, wenn alles läuft und wir genauso auftreten wie die ganze Saison 2022/23", sagt der Trainer des SV Grombach.

Entgegen aller, auch der eigenen Erwartungen, hatten die Grombacher im Windschatten des TSV Dühren und des SV Sinsheim eines Sensationsrunde gespielt und besaßen am vorletzten Spieltag immer noch die Chance auf die Meisterschaft. Als dann die Botschaft die Kunde machte, dass mit Dominik Schneider der "verlorene Sohn" zurückkehrt, schien die Sache klar – der große Coup 2023/24 könnte drin sein.

Doch dann schlug zum einen das Verletzungspech und zum anderen das Transferfenster zu. "Adam Demir und Timo Geiger bildeten unseren zentralen Block im Mittelfeld und aktuell müssen wir ohne die beiden auskommen", erläutert Liehs. Demir wechselte zur SG Stebbach/Richen und auch Geiger wird diese Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr auflaufen können. Der Kapitän hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. In Summe haben zuletzt 16 Mann verletzt, krank oder urlaubsbedingt gefehlt. Der Trainer ist aber weit davon entfernt irgendwelche Ausreden zu suchen: "Die Jungs aus der zweiten Reihe haben es überhaupt nicht schlecht und einen großen Schritt nach vorne gemacht."

Ärger verspürt er aber bei einer bestimmten Thematik, womit er diese Runde nicht alleine ist. „38 Spieltage sind eine Riesen-Nummer. Das ist einfach zu viel, die Jungs fehlen ab und zu aus privaten Gründen, dahingehend haben sich die Zeiten einfach geändert“, sagt der Grombacher Coach und hat einen konkreten Lösungsvorschlag: "Wir brauchen kleinere Ligen mit weniger Spielen. Die Spieler wollen heutzutage nicht mehr diese Menge an Partien verbunden mit einer großen Verpflichtung. Und dann wurde unsere B1 auf 20 Mannschaften erhöht. Das ist der falsche Weg."

In Grombach gestaltete sich die angespannte Personalsituation so stark, dass mit Liehs und seinem Trainerkollegen Alexander Breunig zwei sehr routinierte Fußballer vergangenen Sonntag gegen den SV Eichelberg auf der Bank Platz nahmen. Das war aber nicht der Grund für die 1:5-Niederlage gegen ein Team, das Liehs an das eigene vor einem Jahr erinnert. Er sagt: "Die Eichelberger stehen jetzt so unerwartet oben wie wir vor fast genau einem Jahr. Und da sie bereits gegen viele stark einzuschätzende Teams gespielt und gewonnen haben, werden sie auch die ganze Runde oben dabeibleiben."

Die eigene Erwartungshaltung muss dagegen runtergefahren werden. "In der kompletten Vorsaison haben wir nur viermal verloren, jetzt stehen wir schon bei drei Niederlagen", zählt der 48-Jährige die nackten Zahlen auf. Aktuell gehe es einfach nur darum möglichst schnell die ausgefallenen Jungs zurückzubringen und sich Stück für Stück zu verbessern. Am besten mit drei Punkten am Sonntag im Heimspiel gegen den VfB Bad Rappenau II.

Allerdings teilen sich die Grombacher das Schicksal mit dem SC Siegelsbach, dass sie genau dann meistens auf eine Zweite treffen, wenn deren Erste spielfrei ist. So auch am Sonntag. "Dazu ist es ein Derby, deshalb habe ich überhaupt keine Ahnung, was uns erwartet", sagt Liehs, für den aber feststeht, "wir wollen und müssen jetzt gewinnen. Notfalls mit Glück, um den elendigen Negativtrend zu beenden."

Aufrufe: 015.9.2023, 16:00 Uhr
red.Autor