Vilzing verliert: Illertissens Lucky Punch in der 92. & Rot an Härtl

Ein Spitzenspiel stand drauf und ein Spitzenspiel entwickelte sich dann auch. Mit seiner Einschätzung vor dem Spiel („individuell ist das mit das Beste, was die Regionalliga zu bieten hat“) sollte Vilzings Trainer Josef Eibl Recht behalten. Denn der FV Illertissen entpuppte sich als der erwartet griffige und spielstarke Kontrahent. Ein David Udogu auf der Außenbahn oder ein Tobias Rühle im Sturm stachen auf Seiten der Schwaben heraus. Mit ihrer typischen kämpferischen Note hielten die Vilzinger gut dagegen.

Grundsätzlich begegnen sich die Mannschaften in den ersten 45 Minuten auf absoluter Augenhöhe. Nach einem forschen Beginn Illertissens ging die DJK gleich mit ihren ersten Torchance in Führung, als Andreas Jünger im Strafraum Tobias Hoch mit einem Querpass freispielte und er den Ball mit dem linken Fuß aus 16 Metern im rechten unteren Toreck versenkte (12.). Dem schnellen Ausgleichstreffer des FVI (18.) ging eine missglückte Abseitsfalle der Hausherren voraus. Tobias Rühle hatte auf der rechten Seite freie Bahn, legte quer und der mitgelaufene Yannick Glessing drückte die Kugel über die Torlinie. Ansonsten hatte Vilzing zwei tückische Schüsse aus rund 20 Metern von Torjäger Lukas Dotzler zu verzeichnen (24./34.), der diesmal nach zwei Einwechslungen zuletzt den Weg in die Startelf fand. Auf der anderen Seite zeichnete sich DJK-Torwart Max Putz bei einem Freistoß (Daniele Gabriele/37.) aus. Die nachfolgende Ecke köpfte Nico Fundel aus wenigen Metern über die Latte.

Die zweite Halbzeit brauchte etwas, um an Fahrt aufzunehmen. Dann prüfte Illertissens Gökalp Kilic Putz mit einem Flachschuss (56.) und Jünger verzeichnete für Vilzing ein Abseitstor, nachdem Müllers Versuch an den linken Pfosten geklatscht war (58.). Der inzwischen aufgeweichte Untergrund machte sich dadurch bemerkbar, dass beide Teams kleinere Probleme im Spielaufbau offenbarten. Generell nahm der Fight zu und die spielerische Klasse etwas ab. Fünf Gelbe Karten zwischen Minute 63 und 85 belegten das. An sich hatten die Schwaben nun etwas mehr vom Spiel – ohne sich zwingende Torchancen herauszuspielen.

In der 87. Minuten dann vergab Illertissen eine große Konterchance aufs 2:1. Dann die Nachspielzeit: DJK-Verteidiger Elija Härtl brachte den durchgebrochenen Yannick Glessing unmittelbar vor der Strafraumlinie zu Fall und sah die Rote Karte. Und es kam noch schlimmer für Vilzing: Den nachfolgenden Freistoß setzte Emir Sejdovic an der sechsköpfigen Spielermauer vorbei genau ins rechte untere Ecke (92.) – der Lucky Punch für die Gäste. Momente später verpasste Denis Milic bei einem Pfostenschuss aus nächster Nähe die Entscheidung, was dann aber nicht mehr ins Gewicht fallen sollte.


Das sagten die Trainer:

Josef Eibl (Trainer DJK Vilzing): „Wir sind natürlich durch die Roten Karte und diesen Freistoßtreffer in der 90. Minute wahnsinnig enttäuscht. In der ersten Halbzeit war es ein gutes Spiel mit dem notwendigen Treffer für uns. Die zweite Halbzeit war auch wegen der Platzverhältnisse nicht einfach. Das Spiel war von beiden Teams technisch und taktisch auf einem hohen Niveau. Wir haben uns in der Schlussphase mit dem einen Punkt schon angefreundet. Deshalb tut dieser Treffer zum 1:2 richtig weh.“

Holger Bachthaler (Trainer FV Illertissen): „Es war für uns die erwartet schwere Aufgabe. Wir haben gut ins Spiel gefunden und nach dem Rückstand schnell den Ausgleich geschafft. Es war wegen der nicht einfachen Platzverhältnisse kein leichtes Spiel. Wir sind über den dritten Sieg im neuen Jahr sehr froh. Wir haben uns richtig gefreut, denn es war ein hartes Stück Arbeit.“