2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Viktoria Köln sicherte sich den Titel im Mittelrheinpokal.
Viktoria Köln sicherte sich den Titel im Mittelrheinpokal. – Foto: Schäfer

Viktoria Köln besiegt den 1. FC Düren und ist Pokalsieger

Mittelrheinpokal: Viktoria Köln und der 1. FC Düren haben am Samstag im Pokalfinale das DFB-Pokal-Ticket ausgespielt. Favorit Köln setzte sich mit 2:0 durch.

Es war mal wieder soweit: Nach einer langen Saison, in der sich die 32 besten Pokalmannschaften des Mittelrheins miteinander gemessen haben, standen sich am Samstag (14.15 Uhr) die beiden verbliebenen Teams gegenüber. Titelverteidiger Viktoria Köln traf auf den Regionalligisten 1. FC Düren.

Obwohl Düren in der Anfangsphase das Spiel bestimmt, wurde die Viktoria ihrer Favoritenrolle im heimischen Stadion recht schnell gerecht und ging nach 17 Minuten durch einen sehenswerten Treffer von André Becker in Führung. Der Angreifer beförderte den Ball nach einem Standard per Fallrückzieher ins Dürener Tor. Nur sechs Minuten später legte Luca Marseiler zum 2:0 nach. Im zweiten Ddurchgang probierte der 1. FC nochmal einiges nach vorne, kam auch zu Chancen, konnte aber nicht mehr verkürzen.

Viktoria Köln sichert sich also den dritten Pokalsieg in Folge und spielt auch in der kommenden Saison im DFB-Pokal.

Der Weg ins Finale

1. FC Düren

Der damalige Neu-Regionalligist bekam es in der ersten Runde mit Landesligist Germania Erftstadt-Lechenich zu tun und löste die Aufgabe souverän mit einem ungefährdeten 2:0. Gegen Mittelrheinligist Borussia Freialdenhoven reichte ein genialer Moment von Marc Brasnic, der einen Freistoß direkt verwandelte, zum Weiterkommen. Im Viertelfinale lieferte der FC Hürth den Dürenern einen harten Kampf. In der ersten Runde hatte Hürth schon Fortuna Köln ausgeschaltet, der 1. FC blieb aber standhaft und siegte mit 3:2. Im Halbfinale wurde es interessant: Mit Bezirksligist Blau-Weiß Köln wartete in der Runde der letzten Vier der vermeintlich schwächste Gegner auf dem Pokalweg der Dürener. Der Regionalligist wurde seiner Favoritenrolle beim 5:1 komplett gerecht.

Viktoria Köln

Als Titelverteidiger und einziger Drittligist ging die Viktoria als großer Favorit in den Wettbewerb - auch im Erstrundenmatch gegen den starken Mittelrheinligisten FC Hennef. Im zweiten Durchgang drehte die Viktoria auf und gewann letztlich deutlich mit 3:0. Im Achtelfinale gab es das Kölner Duell gegen den FC Pesch. Pesch verkaufte sich gut, musste sich dem Drittligisten wegen eines Dreierpacks von André Becker aber mit 0:3 geschlagen geben. Im Viertelfinale brachte die Auslosung das wohl schwierigste Spiel hervor: Die Viktoria musste zu Alemannia Aachen in den Tivoli. Es wurde das erwartet knifflige Spiel, das Köln in der Verlängerung mit 1:0 für sich entschied. Genau wie Düren ließ die Viktoria im Halbfinale nichts anbrennen und warf Eintracht Hohkeppel mit 5:1 aus dem Wettbewerb.

Das Stadion

Wie im vergangenen Jahr ist das Finale für Viktoria Köln ein Heimspiel - das Endspiel findet im Sportpark Höhenberg statt, der Heimspielstätte der Kölner. Beide Vereine bekommen Bereiche im Stadion, dazu gibt es einen neutralen Zuschauerbereich. Bis Mitte der Woche waren ungefähr 2.500 Tickets verkauft, 8.000 Menschen finden im Sportpark Höhenberg Platz.

Der Schiedsrichter

Der 29-jährige David Koj vom SC Wegberg wird das Finale leiten. Im normalen Ligabetrieb ist Koj in der Regionalliga West unterwegs, auf die spezielle Aufgabe am Samstag empfindet der Unparteiische "absolute Vorfreude". "Das Endspiel wird in Highlight in meiner Laufbahn", erklärt der 29-Jährige. Assistieren werden ihm Jan-Philipp Schöneseiffen (SSV Bornheim), Lutz Meyersieck (SC Erkelenz) und Denis Schmidt (1. FC Köln) als Vierter Offizieller.

Das sagten die Trainer vor dem Spiel

Boris Schommers (1. FC Düren): „Die Vorfreude ist riesig. Wir versuchen den Fokus auf den Sport zu legen. Wir wissen, dass wir der Außenseiter sind hier in Höhenberg. Du merkst den Jungs an, dass der Körper voll da ist. Stand heute stehen alle Spieler zur Verfügung. Wir sind jetzt drei Wochen raus, haben versucht, wieder bestmöglich hochzufahren mit einem guten Testspiel am letzten Wochenende. Von daher haben wir das Beste aus der Situation gemacht, haben uns vorbereitet. Es ist, wie Olaf es gesagt hat: Wenn wir jetzt alle Vorteile und Nachteile im Spiel aufzählen würden? Es ist ein Pokalspiel, es ist ein K.o.-Spiel, es ist ein finales Spiel, da kommt es auf die 90+ Minuten an. Am Ende werden wir sehen, welche Vor- oder Nachteile wem geholfen haben.“

Olaf Janßen (Viktoria Köln): „Es ist mein viertes Endspiel. Es ist ein Finale, das ist immer wieder neu und immer wieder schön. Auch meine Jungs freuen sich riesig: Am Ende des Tages kannst du diesen Pokal hochstrecken, das ist ganz wichtig. Wir haben danach unsere Abschlussfeier, und da gäbe es natürlich nichts Schöneres, als den Pott bei uns auf dem Tisch zu haben. Aber das wird man sehen. Der Rahmen ist toll, einen besseren Platz kann man nicht haben, das Stadion wird rausgeputzt. Ich freue mich auf einen Festtag. Vorteil? Nachteil? Das ist immer das Schöne bei einem Endspiel: Wenn das in unseren Köpfen wäre, dass wir einen Vorteil haben, dann fehlt uns schon ein Stück weit Energie – die der Gegner mit Sicherheit auf den Platz bringen wird, denn es ist das Spiel des Jahres für die Jungs. Von daher glaube ich, wird das an dem Tag keine große Rolle spielen.“

TV-Übertragung

Im Rahmen des "Finaltages der Amateure", wird das Pokalfinale am Mittelrhein in einer Live-Konferenz im Ersten übertragen. Insgesamt gibt es eine siebstündige Live-Übertragung, in der alle Finalspiele der 21 Landesverbände übertragen werden. Ab 14.15 Uhr startet das Spiel am Höhenberg parallel mit sechs weiteren Endspielen.

Sonstiges - das gilt es zu wissen

Für den 1. FC Düren fällt das Endspiel mitten in eine schwierige Phase: Nach aktuellem Stand hat Düren trotz einer guten Saison die Lizenz für die kommende Regionalligasaison nicht erhalten. Am Montag wird der Fall vor dem Sportgericht abschließend verhandelt. Bekommt Düren die Lizenz nicht, steigt der 1. FC in die Mittelrheinliga ab. Umso wichtiger wäre der mögliche DFB-Pokal-Einzug.

Bei Viktoria Köln ist das Finale das Abschiedsspiel zweier Legenden. Mike Wunderlich und Marcel Risse werden beide das letzte Mal in ihrer Laufbahn auf dem Platz stehen. Wunderlich spielte fast 300 Mal für die Kölner und erzielte 176 Tore. Risse kommt auf 176 Bundesligaspiele und wechselte 2020 zum Drittligisten, wo er zum Kapitän wurde.

Die Pokalstatistik der Teams

Beide Vereine wissen, wie es sich anfühlt den Pokal in die Höhe zu strecken. Die Viktoria hat den Pokal 2014, 2015 und 2016 gewonnen. Und auch 2021 und 2022 waren die Kölner das beste Pokalteam am Mittelrhein. Nun gibt es die Möglichkeit die doppelte Titelverteidigung zu wiederholen. Der 1. FC Düren setzte sich 2020 gegen Alemannia Aachen durch und spielte in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den FC Bayern München - übrigens genauso wie die Viktoria im vergangenen Jahr.

Die Endspiele der vergangenen zehn Jahre

2022 - S.C. Fortuna Köln – Viktoria Köln 0:2
2021 - Viktoria Köln – Alemannia Aachen 2:0
2020 - 1. FC Düren – Alemannia Aachen 1:0
2019 - Alemannia Aachen – SC Fortuna Köln 3:1
2018 - Alemannia Aachen – FC Viktoria Köln 0:2 n.V.
2017 - Fortuna Köln – Bonner SC 0:1
2016 - SC Fortuna Köln – FC Viktoria Köln 6:7 n. E.
2015 - Viktoria Köln – Bonner SC 4:1
2014 - Viktoria Köln – FC Wegberg-Beeck 2:1
2013 - Alemannia Aachen – Fortuna Köln 1:2
2012 - FC Erftstadt – FC Hennef 05 0:3

Aufrufe: 02.6.2023, 08:00 Uhr
Niklas BienAutor