2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Eine Woche nach dem Rest der Liga greift auch der VfR Warbeyen mit Sandro Scuderi ins Geschehen der Frauen-Regionalliga ein.
Eine Woche nach dem Rest der Liga greift auch der VfR Warbeyen mit Sandro Scuderi ins Geschehen der Frauen-Regionalliga ein. – Foto: Andreas Koenig

VfR Warbeyen in der Findungsphase

Regionalliga der Frauen: Trainer Sandro Scuderi schickt eine neu formierte Mannschaft ins Rennen. Verjüngungsprozess geht in die nächste Runde. Beim Auftaktgegner Spoho Köln sinnt das Team auf Revanche.

Seit dem vergangenen Wochenende rollt in der Regionalliga der Frauen der Ball. Am Sonntag, 15 Uhr, greift der VfR Warbeyen erstmals ins sportliche Geschehen ein. Zum Auftakt hatte die Mannschaft spielfrei, weil die Sportfreunde Siegen ihr Team zurückgezogen haben und somit schon ein Absteiger feststeht.

Das Team von Trainer Sandro Scuderi ist bei Vorwärts Spoho Köln gefordert. Mit den Kölnerinnen hat der VfR noch eine Rechnung offen. „Diese Mannschaft hat uns in diesem Jahr die einzige Niederlage in einem Meisterschaftsspiel zugefügt“, sagt Scuderi.

Tatsächlich ist die Bilanz für das Fußballjahr 2023 bisher nahezu makellos. Neben jener 1:2-Niederlage in Köln, die fast sechs Monate zurückliegt, verlor der VfR nur das Niederrheinpokal-Finale gegen Borussia Bocholt. Am Sonntag soll die Erfolgsserie in der Liga fortgesetzt werden. Brisant: Spoho Köln verlor sein erstes Saisonspiel mit 0:7 gegen Neuling Alemannia Aachen.

„Natürlich spielt man lieber gegen eine Mannschaft, die 7:0 gewonnen hat. Wir wissen, dass Spoho Köln komplett unter Wert geschlagen wurde. Das Team wurde im Sommer gut verstärkt. Unser Ziel ist es, einen guten Start zu erwischen und uns für die letzte Niederlage zu revanchieren“, sagt Sandro Scuderi. Er macht keinen Hehl daraus, dass man sich beim VfR ein wenig darüber geärgert hat, dass es erst eine Woche später losgeht. „Wir sind froh, dass es jetzt wieder um Punkte geht. Im Niederrheinpokal haben wir gezeigt, dass wir heiß darauf sind, unter Wettbewerbsbedingungen zu spielen.“

Der Kader, der ihm dabei fortan zur Verfügung stehen wird, wurde an vielen Stellen verändert. Einmal mehr ist der VfR Warbeyen jünger geworden. In Carolin Mooren, Sandra Wegerich und Shirin Timmermann fallen gleich drei langjährige Spielerinnen weg. Für Aileen Göbel und Hannah Scheid, die im Winter nach Warbeyen wechselten, kam nur ein Engagement bis zum Sommer infrage. Auch Ines Ridder, die seit ihrem Kreuzbandriss im Oktober des vergangenen Jahres an einem Comeback arbeitet, sucht anderswo ihr Glück.

Um all das aufzufangen, hat sich der Tabellenvierte der Vorsaison extern verstärkt. Antonia Pimentel-Bauer, Iona Miyake, Jolie Hayn, Lana Hubbeling, Lea Wilting und Michelle Büning werden fortan das schwarz-weiße Trikot tragen. Auch will Sandro Scuderi einigen Spielerinnen aus der U 23 und der eigenen Jugend eine Chance geben. Fest steht, so Scuderi: „Mit den vielen Abgängen und Neuzugängen hat sich ein neues Mannschaftsbild ergeben.“

Dass sich all die Neuen und Alten während der „ergebnistechnisch nicht so guten“, jedoch „insgesamt positiven“ Sommervorbereitung bereits hinreichend kennen lernen und aufeinander abstimmen konnten, hält Scuderi für ausgeschlossen. „Wir mussten in vielen Situationen lernen, was noch falsch läuft und werden die nächsten drei, vier Wochen nutzen, um uns weiter zu finden. Im Trainerteam haben wir jedoch ein gutes Grundgefühl und fordern unsere Spielerinnen heraus, sich der neuen Situation zu stellen.“ Die Stimmung im Team beschreibt Scuderi als „positiv angespannt“– auch weil das Teilnehmerfeld der Liga noch einmal stärker geworden sei. „Die Dichte im oberen Drittel ist größer geworden. Köln, Bielefeld, Bochum werden oben mitspielen. Leverkusen und Essen sind immer für eine Überraschung gut. Aus diesem Grund wäre es vermessen zu sagen, dass wir gegenüber der letzten Saison nochmal einen draufsetzen können. Wir wollen ähnlich gut performen, die Mannschaften von oben ärgern, gegen sie punkten“, sagt Scuderi.

Ein Dorn im Auge waren dem Warbeyener Übungsleiter in der Vergangenheit die Ergebnisse gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel. Das soll sich nun ändern. „Ein großes Ziel ist es, jene Spiele, die wir ganz klar beherrschen, erfolgreich nach Hause zu bringen. Dann kann ich auch mal mit einer Niederlage gegen eine stärkeren Gegner leben“, sagt Scuderi.

Mit Freude blickt er auf das Kreis-Derby gegen Aufsteiger SV Walbeck. „Wir beobachten gespannt, wie die Mannschafft sich in der Liga akklimatisiert. Es ist jedenfalls toll, dass wir ein richtiges Derby haben.“ Und das wird es bekanntlich in dieser Saison dreifach geben. Denn in der zweiten Runde des Niederrheinpokals muss der VfR beim SV Walbeck antreten.

Aufrufe: 02.9.2023, 21:00 Uhr
RP / Nils HendricksAutor