2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Ulms Trainer Thomas Wörle kann es immer noch nicht fassen, dass seine Mannschaft den Aufstieg in die 3. Liga verpasst hat.
Ulms Trainer Thomas Wörle kann es immer noch nicht fassen, dass seine Mannschaft den Aufstieg in die 3. Liga verpasst hat. – Foto: Horst Hörger

Raus aus dem Tal der Tränen

Ulm will nach dem verpassten Aufstieg wieder zurück in die Erfolgsspur

In den vergangenen Tagen musste Thomas Wörle seine psychologischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Der Trainer des SSV Ulm 1846 war vor allem mit Aufbauarbeit beschäftigt, mit Seelenmassage nach dem verpassten Aufstieg. „Es war eine riesige Enttäuschung. Wir haben in dieser Saison lange alles richtig gemacht. Jetzt ist unser Traum geplatzt. Dass danach erst einmal die große Leere folgt, ist ganz normal im Sport“, erzählt er. Zu Wochenbeginn seien die Spatzen im Tal der Tränen gewesen, doch Tag für Tag habe sich wieder mehr Zuversicht breitgemacht im Kader.

SSV Ulm 1846 - VfB Stuttgart II (Sa, 14 Uhr)

Vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II sagt der Chefcoach: „Wir wollen wieder Fahrt aufnehmen und werden alles für einen versöhnlichen Saisonabschluss tun.“ Das sei man sich selbst, aber vor allem den Fans schuldig. Wenn Wörle an vergangenen Samstag zurückdenkt, wird er emotional. Seine Mannschaft hatte 1:3 in Großaspach verloren und damit die letzten Titelchancen verspielt. „Aber von den Rängen kam kein einziges böses Wort. Die Fans haben applaudiert und wollten uns aufmuntern. Das war in dieser Situation wirklich außergewöhnlich. Ein echter Gänsehautmoment“, sagt Wörle. Dass Elversberg und der FSV Frankfurt bei ihrem 1:1 zeitgleich einen Nichtangriffspakt geschlossen hatten, ist für den Trainer kein großer Aufreger. Er meint: „Wir haben es uns selbst verbaut. Den beiden hat in diesem Moment jeweils ein Punkt gereicht, um Meister zu werden und nicht abzusteigen. Es hat keiner etwas verbrochen.“
Ausgerechnet vor dem letzten Saisonspiel, der Generalprobe eine Woche vor dem Pokalfinale bei den Stuttgarter Kickers, plagen die Spatzen wieder einmal große Personalsorgen. Das erschwert die Herausforderung, sich mental noch einmal aufzurappeln. Neben den Langzeitverletzten fallen auch Nicolas Jann, Milan Petrovic und Robin Heußer aus. Ob Letzterer überhaupt noch einmal im Ulmer Dress auflaufen wird, ist offen. Heußer wird dem Vernehmen nach wohl in die 3. Liga wechseln. Dass dann nach Adrian Beck (zum 1. FC Heidenheim) ein weiterer Leistungsträger sein Team verlassen würde, sei Teil des Geschäfts. Wörle sagt aber auch ganz klar: „Wenn man in Ulm richtig angreifen will, dann muss auf dem Transfermarkt was passieren.“ Lokalsport NU

Aufrufe: 014.5.2022, 07:48 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / scöAutor