2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ratingen 04/19 hat sich für das Topspiel gegen Hilden viel vorgenommen.
Ratingen 04/19 hat sich für das Topspiel gegen Hilden viel vorgenommen. – Foto: Ulrich Laakmann

VfB Hilden und Ratingen 04/19 freuen sich auf das Topspiel

Am Samstag empfangen die Hildener Oberliga-Fußballer ab 14.11 Uhr die Ratinger, die einen Punkt besser auf Rang drei der Tabelle stehen. VfB-Coach Tim Schneider sieht in den Gästen keinen Lieblingsgegner, 04/19-Coach Martin Hasenpflug weiß um die Schwere der Auswärtsaufgabe.

Da hat der VfB 03 Hilden in der Winterpause der Oberliga Niederrhein seinen überragenden Torjäger der vergangenen Jahre zum Liga-Konkurrenten KFC Uerdingen ziehen lassen, doch auch ohne Pascal Weber, der in der Hinrunde in 20 Spielen noch 16 Tore schoss und sechs vorbereitete, läuft die Hildener Offensive auf Hochtouren: Drei Pflichtspiele hat das Team von Trainer Tim Schneider in diesem Jahr absolviert und dabei zehn Tore geschossen. Dem 3:3 beim 1. FC Monheim zum Rückrunden-Auftakt folgten ein 4:1 daheim gegen den FC Kray und ein 3:1 bei den Sportfreunden Hamborn. Die nun 55 Saisontore sind der Spitzenwert der Liga, der VfB 03 steht insgesamt auf Rang vier. Er empfängt bereits am Samstag um 14.11 Uhr – mehr zu der ungewohnten Anstoßzeit später – nun den Tabellendritten Ratingen 04/19, der mit seinen 49 Treffern mit den Sportfreunden Baumberg und dem TSV Meerbusch die zweitbeste Offensive stellt.

Auf Ratinger Seite ist Tom Hirsch der beste Torjäger dieser Spielzeit, zwölfmal hat er in 21 Einsätzen getroffen. Auch im Hinspiel war der Zugang vom MSV Düsseldorf erfolgreich, er erzielte das 1:2, nachdem Talha Demir und Weber das Spiel schon in Richtung des VfB 03 gelenkt hatten. Eine weitere Wendung der Partie verhinderte seinerzeit Fabian Zur Linden, der bereits in der 55. Minute zum 3:1-Endstand traf.

Das war der vierte Hildener Derby-Sieg in Folge, und Ratingens Trainer Martin Hasenpflug, der dabei dreimal an der Seitenlinie stand, erinnert sich: „Das waren verdiente Siege, weil Hilden in allen vier Spielen die bessere Mannschaft war. Beim VfB wird seit Jahren im Gesamtverein gute Arbeit geleistet, die Hildener sind immer oben mit dabei, und das ohne einen Riesen-Etat. Davor muss man Respekt haben.“ Den dürfte er auch vor der Auswärtsbilanz haben, denn der letzte Ratinger Erfolg beim Nachbarn datiert vom 21. Mai 2017, als es ein 2:0 für 04/19 an der Hoffeldstraße gab. „Statistik ist Statistik, aber natürlich ist es jetzt unser Ziel, diese Serie zu brechen“, sagt Hasenpflug, der weiß: „Dafür brauchen wir einen Sahnetag. Es ist immer schwer in Hilden mit den Zuschauern, die ganz eng am kleinen Kunstrasenplatz stehen. Der VfB zieht dann angefangen beim Torhüter ein ganz schnelles Spiel auf und weiß die Feinheiten seines kleinen Platzes zu nutzen.“

Hilden offensiv flexibel

VfB-03-Coach Schneider will die Statistik nicht überbewerten. „Die Spiele, die ich gegen Ratingen hatte, waren trotz der Ergebnisse immer eng. Im Hinspiel haben uns einige Akteure gefehlt, ich war auch erkrankt, aber da haben wir es über Mannschaftsgeist und taktische Disziplin gelöst.“ Allein aus der Statistik abzuleiten, 04/19 sei ein Lieblingsgegner, findet Schneider falsch: „Es gibt keine Lieblingsgegner. Es macht immer Spaß, gegen Mannschaften aus der Region, und außerdem haben wir Samstag einen Gegner, der Qualität hat und auch Fußball spielen will und sich nicht hinten rein­stellt. Das ist doch schön.“

Ebenso aus seiner Sicht die Ausbeute seines Teams trotz des Weber-Weggangs. „Bisher läuft es ganz gut“, meint Schneider und ergänzt: „Die Jungs machen das aber auch gut, dass sie die Verantwortung für das Toreschießen auf mehrere Schultern verteilen. Jetzt kommt vielleicht auch der eine oder andere Mal aus dem Quark. Es scheint jedenfalls momentan zu funktionieren, und ich hoffe, dass es so weitergeht, weil wir dann noch schwerer auszurechnen sind.“

Hasenpflug gibt zu, dass ihm der Abgang von Hildens Torjäger „die Spielvorbereitung nicht leichter“ gemacht hat: „Es ist jetzt für einen Gegner schwieriger, sich darauf einzustellen. Vorher konnte man sagen, dass man auf Pascal Weber aufpassen muss, weil der konstant 20 Tore schießt, jetzt muss man auf alle aufpassen. Pascal Weber ist unbestritten ein super Spieler, aber die jüngsten Ergebnisse ohne ihn sprechen ja auch für sich. Auch ohne ihn hat Hilden eine starke Offensive und verteilt seine Tore jetzt auf mehrere Spieler. Das wird eine große Aufgabe für unser Defensivspiel.“

Derby und Topspiel

Dass es im Duell zweier torhungriger Mannschaften ein Spektakel werden kann, ist denkbar, in jedem Fall ist es ein Topspiel. „Das kann man schon so bezeichnen, wenn am 24. Spieltag der Dritte gegen den Vierten spielt, zumal beide ja auch letztes Jahr unter den Top-Fünf standen“, sagt Hasenpflug und freut sich auf das zweite Spitzenspiel in Serie, nachdem sein Team vergangenen Sonntag mit einem 4:1-Erfolg über ETB Schwarz-Weiß Essen nach Punkten mit dem Tabellenzweiten gleichzog. Der VfB steht mit 43 Zählern einen zurück.

Bei der Heimpartie gegen Essen habe man auch sehen können, dass es sich um ein Topspiel gehandelt habe, meint Hasenpflug: „Von der Spielqualität war das gute Werbung für die Oberliga, und wir haben da gezeigt, dass wir auch gegen gute Offensiven stabil stehen können. Das wollen wir Samstag auch wieder schaffen.“ Allerdings begleitet die Ratinger das Thema erkrankter Spieler, bei der Einheit am Dienstag hatte Hasenpflug nur zwölf Feldspieler zur Verfügung. „Deswegen haben wir das Training in dieser Woche reduziert und nur noch die Abschlusseinheit am Freitag. Ich hoffe, dass ich dann wieder alle an Bord habe, auch wenn sicher nicht alle nach ein, anderthalb Wochen Erkrankung wieder voll belastbar sind“, sagt der 04/19-Trainer.

Beim VfB 03 fehlt Tim Schmetz (Knie), Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Zur Linden (krank) und Salim El Fahmi (Adduktorenprobleme). Sollten sie nicht eingesetzt werden können, könnten sie sich über ihr Outfit Gedanken machen, denn Zuschauer, die verkleidet kommen, erhalten am Samstag ein Freigetränk – passend zur närrischen Anstoßzeit. Schneider erklärt: „Unser Präsident Maximilian Kulesza hat gefragt, ob 14.11 Uhr für uns okay wäre, und wir haben Ja gesagt. Der Verband spielt dankenswerterweise auch mit, und so hoffen wir auf viel Unterstützung. Das wäre schön, denn was die Jungs und der Verein trotz aller Umstände leisten, ist beachtlich.“

Aufrufe: 017.2.2023, 22:45 Uhr
Georg AmendAutor