2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Oberliga-Mannschaft des VfB Hilden präsentiert sich stark
Die Oberliga-Mannschaft des VfB Hilden präsentiert sich stark – Foto: Michael Schnieders

VfB Hilden stellt keinen Regionalliga-Antrag

Trotz des 3:1-Sieges über Ratingen 04/19 wird sich der VfB 03 Hilden nicht auf die Lizenz zur Regionalliga West bewerben.

Durch den Derby-Sieg über Ratingen 04/19 klettert der letztjährige Vizemeister in der Oberliga Niederrhein auf den dritten Platz. Ein Aufstieg ist momentan aber kein Thema. Auf seiner Jahresversammlung stellt der Verein die Weichen neu.

Rein sportlich läuft es für die Oberliga-Mannschaft des VfB 03 gut im neuen Jahr. Dem 3:0-Erfolg über den abstiegsgefährdeten Mülheimer FC ließen die Hildener am Sonntag einen 3:1-Sieg über den ambitionierten Lokalrivalen Ratingen 04/19 folgen. Für Tim Schneider war es das Ergebnis intensiver Trainingsarbeit. Dabei hatte der Chefcoach des VfB 03 auch noch besonderen Grund zur Freude. „Es ist unser erster Auswärtssieg in dieser Saison“, stellte er strahlend fest. Zwar bezwangen die Hildener in der Hinrunde Regionalliga-Absteiger SV Straelen mit 1:0, doch durch den Rückzug des SVS aus finanziellen Gründen verschwand dieser Dreier aus der offiziellen Statistik.

Kein Lizenz-Antrag für die Regionalliga

Inzwischen steht der letztjährige Oberliga-Vizemeister wieder auf dem dritten Platz. Einen Gedanken an den Aufstieg verschwendet aktuell aber keiner der Verantwortlichen. Denn der Klub wird keinen Antrag auf Erteilung einer Regionalliga-Lizenz stellen. Die Gründe lieferte der Vorstand vor einigen Tagen auf der regulären Jahresversammlung. „Die beiden Vizetitel haben nicht nur bei den Fans Begehrlichkeiten geweckt, sondern auch bei den Spielern“, beschrieb Vorsitzender Maximilian Kulesza die finanzielle Gratwanderung, die der Hildener Traditionsklub meistern muss.

Ein Loch in die Kasse schlagen zusätzlich die Nutzungsgebühren für die Sportstätten, die die Ende Dezember 2022 eigens gegründete Stadt Hilden Beteiligungsgesellschaft, kurz SHB, seit Anfang 2023 erhebt. Ein Grund, weshalb die Mitglieder jetzt auf der Jahresversammlung einer Erhöhung der Beiträge in bestimmten Kategorien zustimmten. Für die Saison 2023/24 erhebt der Klub zudem eine Sonderumlage in Höhe von zehn Euro, die alle aktiven Mitglieder im Junioren- und Seniorenbereich zahlen. Eine Wiederholung in den nächsten Spielzeiten ist nicht ausgeschlossen, zumal VfB-Vorsitzender Kulesza angesichts klammer Stadtkassen und einem drohenden Nothaushalt nicht ausschließt, dass städtische Zuschüsse als freiwillige Leistungen an die Sportvereine gestrichen werden könnten.

Viele Sponsoren helfen mit

Dabei verstärkte der Fußballklub in den vergangenen Jahren sein Werben um Sponsoren. 2022 rekrutierte der VfB 03 auf diese Weise 96.000 Euro für die Vereinsarbeit, steckte nun als Ziel für 2024 die Marke 150.000 Euro. „Wir sind da entspannt und stolz“, sagte Kulesza und betonte: „Wir haben nicht den einen großen Sponsor, sondern viele kleinere. Über 65 Partner sind in unserem Business Club.“ Ein Pfund, mit dem der VfB 03 auch in Zukunft wuchern will.

Nach der Übernahme der Mannschaften des FSV Mädchenpower in die neu gegründerte Frauen-Abteilung zählt der Traditionsklub aktuell 813 Mitglieder, die in 34 Teams aktiv sind. Eine deutliche Zunahme, denn 2022 waren es lediglich 635 Mitglieder und 24 Mannschaften. Angesichts des Wachstums stoßen die Ehrenamtler in der Organisation des Spielbetriebs und des Vereinslebens jedoch auch an ihre Grenzen. „Wir wollen jetzt zwei Personen anstellen“, berichtete Kulesza angesichts der gestiegenen Verwaltungsarbeit. „Ehrenamtlich ist der Mehraufwand nicht mehr zu leisten. Wir müssen Spielbetrieb und Organisation sicherstellen“, erklärte der Vorsitzende.

Kritische Fragen musste der Vorstand nach der einvernehmlichen Trennung von Dennis Lichtenwimmer beantworten. Der Sportliche Leiter ist seit einigen Wochen freigestellt. Wirklich erhellende Antworten bekamen die Mitglieder allerdings nicht. „Wir haben Stillschweigen vereinbart“, sagte Kulesza auf Nachfrage unserer Redaktion. „Vorübergehend“ leistet laut eigener Aussage Wolfgang Appelstiel Unterstützung im Manager-Bereich. Dessen Analyse des bisherigen Verlaufs der Oberliga-Saison: „Punktemäßig hätten wir es uns nach oben enger vorgestellt, weil es in dieser Saison keine überragende Mannschaft gibt. Uns haben die Abgänge schon weh getan und die Neuen haben leider alle nicht eingeschlagen. Die Integration der A-Junioren muss verbessert werden.“

Weg in oberen Tabellenregionen weiterführen

Appelstiels Ausblick für die Zukunft: „Unser Ziel ist es, uns im oberen Bereich festzusetzen.“ Dazu soll die zweite Mannschaft beitragen. „Es ist kein Zufall, dass das Landesliga-Team in der letzten Saison Zweiter war. Fußballerisch hat sich die Mannschaft weiterentwickelt. In der Klasse haben wir die Möglichkeit, auf sehr hohem Niveau weiter für die Erste auszubilden.“ Für das vierte Hildener Team wird der Spielbetrieb hingegen mangels Platzkapazitäten eingestellt. „Diese Mannschaft ist nicht zu halten. Das war aber auch mit heißer Nadel gestrickt“, so Appelstiel.

Neuwahlen standen diesmal ebenfalls auf der Tagesordnung. Die Mitglieder bestätigten Maximilian Kulesza (Vorsitzender), Achim Metz (Finanzen) und Susanne Klose (Leiterin Organisation/Verwaltung) in ihren Ämtern. Derweil stellte sich der 2. Vorsitzende Rainer Schlottmann für eine weitere Periode nicht mehr zur Verfügung. Den Part des Stellvertreters hat nun Daniel Wittke inne. Nach einer Satzungsänderung gibt es jetzt auch einen 3. Vorsitzenden – Christian Murawa übernahm das neu geschaffene Amt.

Aufrufe: 028.2.2024, 14:11 Uhr
RP / Birgit SickerAutor