2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Bodenheimer Niclas Schenk (links) und der Weisenauer Andre Röll liefern sich ein Laufduell um den Ball.
Der Bodenheimer Niclas Schenk (links) und der Weisenauer Andre Röll liefern sich ein Laufduell um den Ball. – Foto: Stefan Sämmer/hbz

VfB Bodenheim "bodenlos" gegen SVW

Landesliga-Tabellenführer kommt nach schwachem ersten Durchgang im Derby zu einem glücklichen 2:2

Bodenheim. Eine Serie ist gerissen, eine hat gehalten beim Landesliga-Derby: Durch das 2:2 (0:1) gegen den SVW Mainz ließ der VfB Bodenheim am achten Spieltag erstmals Punkte liegen. Der Teilerfolg der Weisenauer ist zugleich das achte sieglose Punktspiel-Duell am Stück gegen die Guckenberg-Elf. Vor neun Jahren schossen Pascal Kalbfuß und Marcel Ruml den 2:1-Sieg beim VfB heraus. Norman Loos konnte beim Trainer-Duell Jockel Weinz gegen Bert Balte nur zwischenzeitlich ausgleichen.

SVW lässt viele Chancen liegen

Diese Serie hätte ebenso gut reißen können, denn das klare Chancenplus lag aufseiten des SVW. André Röll (25.) und Robin Lehmann (45.) trafen den Pfosten, Lehmann scheiterte zudem in zwei direkten Duellen an VfB-Keeper Nico Mock (65., 68.), Röll legte eine Lehmann-Hereingabe knapp am zweiten Pfosten vorbei (55.). „Wir müssen viel klarer führen“, hält SVW-Coach Jochen Walter zurecht fest.

Immerhin, 1:0 lag seine Elf vorne, weil Lehmann einen Steilpass gekonnt per Lupfer verwertete (39.). Eine Stunde lang war, trotz Chancen von Jared Lidy (37.) und Calvin Faßnacht (44./Pfosten), nicht zu erkennen, dass hier der Spitzenreiter ein Heimspiel hat. Erst als Coach Marco Jantz auf 4-4-2 umstellte, ging vorne was – und prompt war der „ewige“ Norman Loos zur Stelle. Per Dribbling und Hereingabe, die Axel Schulze zu Abstauber Maik Geuder abklatschen ließ (72.). Und dann, nach resoluter Balleroberung seiner Kollegen, mit einem herrlichen Schlenzer von links mit rechts ins lange Eck (74.). Fünf gute Minuten, und der VfB lag vorn. Spiel gedreht, unter den kritischen Augen des ehemaligen Zweitmannschafts-Torjägers Franz-Josef Kerz. Und als man gerade so herrlich darüber theoretisieren konnten, wie typisch solche Spielverläufe für Spitzenmannschaften sind, schlug der SVW zurück – durch den Ex-Bodenheimer Deniz Kanber, der nach Flanke und Ablage im Zentrum vollstreckte (87.). Hoch verdient aus Weisenauer Sicht.

„Die erste Halbzeit war nicht Bodenheim, sondern bodenlos“, ärgert sich Jantz und sieht gleich zwei Trends bestätigt: Den, dass seine Mannschaft vor dem Seitenwechsel oft den einen Schritt weniger macht als der Gegner. Und den, dass der VfB stets sehr gut auf Nackenschläge reagiert. Dass man gegen die „Weisenauer Offensivwucht hinten abenteuerlich aufgestellt“ gewesen sei, liegt am eklatanten Verletzungspech im Abwehrzentrum. Jantz sagt: „Der SVW muss vorher den Sack zumachen.“ Dass zurzeit nur rund ein Dutzend Feldspieler im Training ist, sehe man. „Aber wir wollen nicht jammern, die Tabelle sieht immer noch sehr gut aus.“

„Für die Zuschauer war es ein tolles Spiel, für die Trainer nicht ganz so“, fasst Walter zusammen. Wobei die flott vorgetragenen Angriffe großteils seiner Mannschaft gelangen. Bei solchen Duellen zweier eng verbundener Vereine lege jeder noch ein Quäntchen mehr Einsatz an den Tag. „Wenn ich die Bodenheimer Qualität sehe, sind sie der absolute Top-Favorit auf den Aufstieg. Hier werden nicht mehr viele Mannschaften was holen.“ Dem SVW gelang es, nach dem 4:2 nach Verlängerung im Pokal, bereits zum zweiten Mal. Auch das ist ja irgendwie schon eine, kleine, Serie.

VfB Bodenheim: Mock – Schenk (68. Quainoo), Ziewers, Baljak – Geuder, Papela, Lidy, Frey – Loos (85. Y. Lorenz), Widera, Faßnacht.

SVW Mainz: Schulze – Naveiro (79. Haydn), Poseck (76. Leoff), Higi, J. Gabel – Nakashima, Lawen, Mirkes, R. Lehmann – Röll (82. Wagner), T. Gabel (68. Kanber).

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Aufrufe: 03.10.2023, 22:10 Uhr
Torben SchröderAutor