2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kann der FVS am Samstag den Relegationsplatz gegen den FC Eschelbronn und Torjäger Reischl verteidigen?
Kann der FVS am Samstag den Relegationsplatz gegen den FC Eschelbronn und Torjäger Reischl verteidigen? – Foto: Klaus Reischl

Am letzten Spieltag High Noon in der Kreisklasse A

Kreisklasse A Sinsheim +++ FC Eschelbronn empfängt FV Sulzfeld +++ Direktes Duell um Relegationsplatz

Die Meldung verbreitete sich am Montag, 30. Mai 2022, wie ein Lauffeuer. Durch einen formellen Fehler ist die bisherige Abstiegsregelung vom Tisch. Anstatt drei festen Absteigern und dem Relegationsteilnehmer auf dem viertletzten Tabellenplatz, darf sich nun der Viertletzte über den Klassenerhalt freuen und der Drittletzte hat noch eine Chance über die Relegation die Klasse zu erhalten. Am Sonntagabend dachte man, dass es am letzten Spieltag noch auf fünf Sportplätzen um etwas geht. Durch die neuen Umstände hat sich diese Annahme urplötzlich geändert. Seit Montag dürfen die SG 2000 Eschelbach, der SV Babstadt, TS Eppingen und der FV Elsenz sicher sein, dass sie auch 2022/23 in der Sinsheimer Kreisklasse A antreten werden.

Es ist eigentlich die Sensation schlechthin, dass der FC Eschelbronn am letzten Spieltag plötzlich aus eigener Kraft den Relegationsplatz erreichen kann. Die Saison des FCE kann man mit einem 10.000 Meter Rennen vergleichen. Das Team war über die komplette Runde im vorderen Mittelfeld platziert und verharrte dort von Spieltag zu Spieltag. Und jetzt - vor allen Dingen dank der gewonnen Nachholspiele - zieht man zum Sprint an und überholt Runde für Runde den nächsten besser positionierten Gegner. Von Spieltag 14 bis 26 stand man fast durchgehend auf Rang 5. Seitdem verbessert man sich Spieltag für Spieltag und ist nun auf Rang 3 angekommen bei zwei Punkten Rückstand auf den FV Sulzfeld. Die Schreinerdörfler traten 14 mal in der Rückrunde an. Davon gewannen sie 12 Spiele, spielten gegen Untergimpern unentschieden und mussten ausgerechnet gegen Kellerkind Bad Rappenau II die einzige Niederlage einstecken.

Der FV Sulzfeld muss sich aber hinter dieser Serie nicht verstecken. Die Elf von Tobias Zakel rannte in der Rückrunde ebenfalls von Sieg zu Sieg. Von den letzten elf Spielen wurden zehn Matches gewonnen und lediglich in Babstadt ging man leer aus. Lediglich der Start ins Jahr 2022 war nicht von Erfolg gekrönt, als man gegen Zaisenhausen 0-1 verlor und die Punkte gegen Adelshofen am grünen Tisch verlor. Der FVS stand seit Spieltag 10 auf dem vierten Tabellenplatz und machte an den letzten Spieltagen noch zwei Plätze gut.

Der Spieleinteiler kann sich somit auf die Schultern klopfen. Ein sehr glückliches Händchen, das dem Fußballkreis Sinsheim am letzten Spieltag noch ein so bedeutendes Spiel beschert.

Man kann nicht vorhersagen, wer dieses Spiel für sich entscheiden wird. Eine Sache sind immer die Nerven, die eine große Rolle spielen werden. Der FC Eschelbronn konnte auf dem gefürchteten Kallenberg 13 von 14 Heimspielen gewinnen. Andererseits sprechen viele davon, dass Sulzfeld zusammen mit Adelshofen fußballerisch die bester Mannschaft der Saison war. Jeder interessierte Fan kann sich am Samstag um 16 Uhr selbst ein Bild davon machen, wenn sich der FV Sulzfeld im 38 Kilometer entfernten Eschelbronn vorstellt.

Waren es am Ende die Nerven? Der FV Zaisenhausen war in der Pole Position, konnte jedoch die letzten drei Spiele nicht mehr gewinnen. Letzte Woche hätte man vor dem ersten eigenen Treffer gar noch höher in Babstadt zurückliegen können. Erst nach der roten Karte für den gegnerischen Torwart Ehrmann und dem anschließenden herrlichen Freistoß von Marius Dittes zum 2-3 herrschte nochmals Hoffnung. Doch fast im Gegenzug gelang Maier das 4-2 und der Aufstiegszug war für die Panhölz-Elf abgefahren. So bleibt trotz einer hervorragenden Saison ein fader Beigeschmack.

Der SV Tiefenbach hatte eine turbulente Saison inclusive des Trainerwechsels. Allerdings sah man, dass der Austausch vom Trainer-Gespann Brim zum Trio um Jason Watzel die Mannschaft eher beflügelte als dass es zu einem Einbruch gekommen wäre. Ab nächster Saison hat dann der erfahrene Trainer Martin die Zügel wieder in der Hand. Martin hat zudem ein großes Netzwerk. Sicherlich ist es das Ziel, dass man am Kreuzbergsee erneut ein paar Plätze gut macht.

Der SV Adelshofen ließ diese Woche so richtig die Sektkorken knallen. Als Feier-Location hat sich der Meister keinen geringeren Ort, als die Feiermeile in El Arenal ausgesucht. Nun bleibt abzuwarten, wie viel Energie noch für das letzte Spiel gegen den SV Babstadt im Tank ist.

Die Amato Elf darf sich nach einer nervenaufreibenden Aufholjagd glücklich schätzen, dass man zumindest im letzten Saisonspiel ohne Druck antreten darf. Was die Feierlichkeiten angeht, möchte der SVB den Gastgebern in nichts nachstehen. Somit findet heute eine große Geburtstagsfeier mehrerer Spieler und morgen ein Nichtabstiegsparty statt. Die Jungs haben es sich nach der grandiosen Rückrunde verdient.

Die SG Untergimpern hat eine tolle Runde gespielt und wird diese auf Rang sechs abschließen. Selbstverständlich ist es immer gut und wichtig sich Ziele zu setzen. Ob es allerdings möglich ist auch zukünftig stets einen Platz im oberen Drittel zu erreichen, wie es Trainer Martin-Puente kürzlich formulierte, steht wieder auf einem anderen Blatt.

Der FC Weiler ist der Verlierer der Rückrunde. Sah es in der Winterpause noch so aus, als könne die Martaler/Beckmann - Elf sich mit Adelshofen um die Meisterschaft duellieren, so kam inzwischen alles anders. Durch eine längere Durststrecke musste man auch den Relegationsplatz anderen Mannschaften überlassen. Trotzdem hat der FC Weiler mit seiner jungen Mannschaft ein gutes Fundament für die Zukunft. Und aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Vermutlich durch die eigene prekäre Situation war der FV Elsenz jener Verein, der sich die Regularien mal richtig durchlas. Dank dieser genauen Recherche müssen nun viele Teams nicht mehr zittern. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel können die Kronwald-Mannen noch mit dem Gegner gleichziehen. Aufgrund des viel schlechteren Torverhältnissen wird man den Fusionsverein aber nicht mehr überholen können.

Für die Spielgemeinschaft war die Saison eine Achterbahnfahrt. Letztendlich konnte man über den Zwischenspurt nach der Winterpause glücklich sein. Denn durch Ausfälle wichtiger Leistungsträger konnte das Wegmann-Team im letzten Saisondrittel kaum mehr Punkte einfahren.

Die SG 2000 Eschelbach wird am Samstag - trotz des voraussichtlichen Sieges - einen traurigen Nachmittag erleben. Denn außer Spielertrainer Bauer werden auch einige Eigengewächse der SGE verabschiedet.

Der SV Rohrbach II hat in Eschelbach letztmalig die Chance die Rückrunde nicht gänzlich ohne Punkt zu beenden. Allerdings hängen auch am Samstag die Trauben sehr hoch für die Elf des scheidenden Trainers Heiko Frank.

Der SV Daisbach profitiert nicht mehr von der neuesten Abstiegsregelung. Glücklicher wäre es gewesen, wenn die Elf vor dem Spiel bei Bad Rappenau II gewusst hätte, dass der Drittletzte die Relegation bestreitet. Am Sonntag ging noch jeder davon aus, dass es bei diesem Spiel um nichts mehr geht. Montags war dann auf einmal klar, dass der SVD mit einem Sieg in Bad Rappenau noch alle Chancen gehabt hätte das Entscheidungsspiel zu erreichen. Somit verabschiedet sich die Klingmann Elf mit diesem Heimspiel erst einmal auf unbstimmte Zeit von der Kreisklase A.

Beim TSV Angelbachtal hat sich das Lazarett wieder ein wenig gelichtet. Insofern hat er die letzten beiden Spiele für sich entscheiden können. Auch in Daisbach ist die Weiser-Elf Favorit. Allerdings wird sich an Tabellenplatz sieben nichts mehr ändern.

Auch der scheidende Trainer Robert Berg verlässt den türkischen Verein mit dem Klassenerhalt im Gepäck. Vom Potential hätte Türkspor nicht so lange zitten dürfen, aber Berg bemängelte ja, dass zu einem besseren Tabellenplatz auch eine entsprechende Trainingsbeteiligung gehört.

Unverhofft kommt oft. Dieses Sprichwort trifft auf die Bäderstädter zu. Dank des formellen Fehlers darf der VfB das Relegationsspiel gegen den B-Ligisten bestreiten. Doch egal wer es am Ende wird (Hilsbach, Dühren oder vermutlich Reichartshausen) das Reserveteam wird der Außenseiter sein. Und somit ist auch hier die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass der VfB, zumindest für ein Jahr, in Eppingen das letzte Spiel in der Kreisklasse A bestreitet. Allerdings: Unverhofft...

Aufrufe: 03.6.2022, 18:20 Uhr
Volker KillusAutor