VfB 03 Hilden startet mit Remis in die Oberliga

Ein Ergebnis, mit dem sich Dennis Ruess nicht zufrieden zeigte. „Das Chancenplus lag bei uns“, sagte der Trainer des 1. FC Monheim und stellte dann fest: „Es ist mehr als gerecht, dass es am Ende unentschieden ausging.“ Damit spielte der Gäste-Coach auch auf die beiden entscheidenden Torszenen in der Partie an.

Talha Demir schlug einen Freistoß von der linken Hildener Angriffsseite in den FCM-Strafraum. Tobias Lippold, der bereits im fünften Jahr für die Monheimer aufläuft, wollte klären, doch beim Abwehrschlag von der 16er-Grenze rutschte ihm der Ball über den Fuß, knallte an den linken Innenpfosten und sprang von da ins Netz. Die 1:0-Führung (58.) des VfB 03 kam zu diesem Zeitpunkt überraschend, elf Minuten später aber war sie schon wieder Makulatur. Nach einem Zweikampf zwischen Nick Sangl und FCM-Kapitän Tim Kosmala zeigte Schiedsrichter Solomon Anderson auf den Elfmeterpunkt. Für die Hildener Fans war der Pfiff eine Fehlentscheidung, für den Monheimer Anhang eher ausgleichende Gerechtigkeit. Sebastian Spinrath focht das allesnicht an. Der 30-Jährige verwandelte den Strafstoß entschlossen, traf rechts unten zum Ausgleich. Torhüter Yannik Lenze ahnte die Ecke, kam an den Ball aber nicht heran.

Letztlich sprach auch Tim Schneider von einem „gerechten Unentschieden“. Der Chefcoach des VfB 03 erklärte: „Bei beiden Mannschaften war Nervosität da, wir haben es aber solide und fair zu Ende gespielt. Es war kein schönes Spiel, aber sehr intensiv. Wir haben direkt am Anfang einer englischen Woche Körner gelassen.“

Rund 200 Zuschauern verfolgen die Partie auf der Anlage an der Hoffeldstraße – für Derby-Verhältnisse eine eher magere Kulisse. Doch Tim Schneider lobte: „Es waren genug Leute da, die Stimmung reingebracht haben.“ Das Oberliga-Duell hingegen kam erst nach einer Viertelstunde richtig auf Touren. Ein Monheimer Konter sorgte für erste Gefahr vor dem VfB-Gehäuse. Matthias Wybierek zog von der Strafraumgrenze ab, statt den links mitgelaufenen Merveil Tekadiomona in Szene zu setzen (14.). Dann verpuffte ein Freistoß von Torsten Lippold (21.) ebenso wie ein Eckball von Bora Gümüs auf Ali Gülcan (22.).

Auf der anderen Seite wehrten die Monheimer einen Freistoß von Talha Demir ab, der stramme Nachschuss von Isaak Kang strich Zentimeter am linken Winkel vorbei (24.). Ein Kosmala-Kopfball war sichere Beute von VfB-Keeper Lenze (28.). Es folgte die Aufregerszene vor dem Monheimer Kasten, als Imran Ali und Ricardo Antonaci im Strafraum Gianluca de Meo in die Zange nahmen und der Hildener zu Fall kam. Schiedsrichter Andeson verwehrte jedoch den heftig reklamierten Elfmeter (28.). In der Folge häuften sich die Nickeligkeiten auf beiden Seiten.

Kurz nach dem Wiederanpfiff stand erneut Lenze im Mittelpunkt. Mit einem tollen Reflex im Fünf-Meter-Raum wehrte der VfB-Schlussmann einen Schuss von Tekadiomona ab (48.). Es folgten hart geführte Zweikämpfe– beide Mannschaften schenkten sich da nichts. Nach dem 0:1-Rückstand durch das Eigentor von Lippold forcierten die Monheimer ihre Angriffsbemühungen, zugleich eröffnete sich den Platzherren Raum zu Kontern, den sie aber nicht nutzten. Und nach dem Ausgleich machten beide Teams in kampfbetonter Weise weitere Chancen zunichte.

Dennis Ruess äußerte sich später kritisch: „Klammern und Schlagen ins Gesicht ist schon grenzwertig – das muss man als Schiedsrichter sehen.“ Den FCM-Trainer verärgerte vor allem jene Szene, als Boris Gümüs mit starkem Nasenbluten zur Behandlung vom Feld musste. In der Nachspielzeit gab’s dann noch einmal einen sportlichen Höhepunkt, als Yannik Lenze einen strammen Schuss von Ali Gülcan entschärfte (90+2).

Bereits am Mittwoch geht es für beide Teams weiter. Der VfB 03 Hilden tritt beim FC Kray an, der beim ETB SW Essen über ein 0:0 nicht hinauskam. Der 1. FC Monheim erwartet die siegreiche TuRU Düsseldorf.